31.05.2014 00:35:31
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MÄRKTE USA/S&P-500 bleibt trotz mauem Konsumsignal auf Rekordjagd
Von Florian Faust
Anleger an der Wall Street haben sich auch am Freitag das liebgewonnene Ritual eines täglichen Allzeithochs nicht nehmen lassen. Der S&P-500 kletterte in der Spitze bis auf den bislang nie erreichten Stand von 1.924 Punkten. Gleichwohl wurden Anleger an den Aktienbörsen vorsichtiger - sie hatten auch allen Grund dazu. Denn die Daten des Tages offenbarten nicht nur Sonnenschein. Zwar überraschte der Chicago-Einkaufsmanager-Index positiv, aber der Dämpfer ließ nicht lange auf sich warten:
Denn die für das US-BIP so immens wichtigen Verbraucher hatten im Mai die wirtschaftliche Entwicklung in den USA zurückhaltend beurteilt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung verfehlte in zweiter Lesung die Markterwartung, wenngleich er gegenüber der ersten Umfrage auch ganz leicht zulegte. Dazu passte, dass die Verbraucher im April eine kleine Verschnaufpause beim Konsum eingelegt hatten. Sie fuhren ihre Ausgaben leicht zurück, Ökonomen hatten dagegen mit einem kleinen Plus gerechnet.
Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,1 Prozent aufwärts auf 16.717 Punkte - bis zum Allzeithoch fehlten noch 19 Zähler. Der S&P-500 gewann 0,2 Prozent und ging knapp unter der neuen Bestmarke ins Wochenende. Der Nasdaq-Composite verlor 0,1 Prozent. Umgesetzt wurden 0,91 (Donnerstag: 0,54) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.584 (2.099) Kursgewinner 1.518 (1.033) -verlierer, unverändert schlossen 123 (113). "Seit den Tagen der Finanzkrise war es nicht mehr so ruhig und angenehm am Markt. Man erkennt eine gewisse Selbstgefälligkeit unter Anlegern im Hinblick auf ihre Aktienpositionierungen", wunderte sich Händler J.T. Cacciabaudo von Sterne Agee angesichts der schwachen Daten über die Robustheit der Wall Street. Denn sowohl auf Wochen- wie auch auf Monatssicht verzeichneten die Standardwerte Aufschläge.
Mehr Bewegung lieferte einmal mehr Gold. Das Edelmetall vollzog auf Monatssicht den dramatischsten Einbruch im laufenden Jahr, allein im Mai büßte die Feinunze knapp 4 Prozent ein. Händler sprachen von einem Run in risikoreichere Anlagen. Im späten US-Geschäft erholte sich Gold leicht, mit einem Preis von 1.251 US-Dollar war die Feinunze aber noch immer 0,3 Prozent billiger als am Vorabend. In der laufenden Woche verzeichnete Gold jeden Tag Verluste. Mochte die Gewalt in der Ukraine auch weiter eskalieren, in Moskau blieb es dagegen auffallend ruhig, so dass sich die geopolitische Situation zu entspannen schien. Diese Sicht setzte Gold bereits seit der ukrainischen Präsidentschaftswahl zu.
Mit Öl gab ein weiterer wichtiger Rohstoff nach. Der Preis für ein Fass der US-Rohölsorte WTI verlor 0,8 Prozent auf 102,71 Dollar. Öl der europäischen Referenzsorte Brent ermäßigte sich um 0,5 Prozent auf 109,41 Dollar. Der Markt rechnete weiter mit einem Überangebot, nachdem die nationalen Erdölbestände der USA am Vortag stärker als erwartet gestiegen waren. Zudem deuteten die Konjunkturdaten des Tages nicht auf ein Anziehen der Nachfrage hin. Letztlich stand der höchste Wochenverlust seit fünf Wochen zu Buche - auf Monatssicht verteuerte sich Rohöl allerdings.
Der Euro erholte sich leicht von der jüngsten Schwäche. Am Markt hieß es, die Gemeinschaftswährung sei überverkauft. Grund für den jüngsten Abgabedruck war die Erwartung, die Europäische Zentralbank werde in der kommenden Woche ihre Geldpolitik lockern. Der Euro kostete im späten US-Handel 1,3632 Dollar nach einem Tagestief von 1,3598.
Am US-Rentenmarkt setzten sich die Gewinnmitnahmen aus dem späten Vortagesgeschäft fort. Auf Tagessicht erholte sich die Rendite um 2 Basispunkte auf 2,47 Prozent, nachdem die Notierungen am Mittwoch auf den höchsten Stand seit elf Monaten geklettert waren. Allein im Mai war die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 18 Basispunkte eingebrochen - der tiefste Fall seit Januar. Die Rally der US-Anleihen erklärten Rentenhändler mit sinkenden Volumina bei Neuemissionen und nachlassender Attraktivität anderer als sicher geltender Staatsanleihen.
Am Aktienmarkt lief die jüngste Apple-Rally aus, die Aktie gab 0,4 Prozent nach - Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Anleger hatten große Hoffnungen in die am Montag beginnende Entwicklerkonferenz des Technologiekonzerns gesetzt, auf der dieser möglicherweise neue Produkte und Entwicklungstrends verkünden wird. Lions Gate Entertainment brachen um 11,5 Prozent ein. Das Medienunternehmen verbuchte einen Gewinn- und Umsatzrückgang. Das bereinigte Ergebnis übertraf zwar die Marktschätzung, schwerer wog aber die Enttäuschung über die Umsatzentwicklung.
Ein Kursdebakel von knapp 37 Prozent erlebte Infoblox. Das im Bereich Netzwerkautomatisierung tätige Unternehmen hatte mit seinen Quartalszahlen und seinem Umsatzausblick herbe enttäuscht - CEO Robert Thomas trat zurück. Auf der Gewinnerseite standen die Titel von OmniVision Technologies, die um 11,6 Prozent nach oben schossen. Hier kamen sowohl die Quartalszahlen gut an wie auch der überraschend gute Ausblick des Herstellers von Kamerasensoren für das iPhone von Apple. Nach schwachem Geschäftsausweis stürzten die Titel des Modekonzerns Pacific Sunwear of California um 17,7 Prozent ab. Kaum besser erging es Splunk, der Kurs rauschte um 16,3 Prozent gen Süden, der Softwareanbieter hatté den Verlust wegen steigender Kosten massiv ausgeweitet.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.717,17 0,11 18,43 S&P-500 1.923,57 0,18 3,54 Nasdaq-Comp. 4.242,62 -0,13 -5,33 Nasdaq-100 3.736,82 0,03 1,10Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 100 glatt unv. 0,375% unv. 7/8% 3-jähr. 100 10/32 - 1/32 0,770% +1,3 BP 1 5/8% 5-jähr. 99 26/32 - 3/32 1,536% +2,3 BP 2 1/4% 7-jähr. 99 21/32 - 5/32 2,053% +2,4 BP 2 3/4% 10-jähr. 100 08/32 - 6/32 2,470% +2,3 BP 3 3/4% 30-jähr. 100 29/32 -14/32 3,326% +2,3 BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.12 Uhr Do, 18.04 Uhr EUR/USD 1,3632 0,22% 1,3602 1,3607 EUR/JPY 138,77 0,43% 138,17 138,23 EUR/CHF 1,2205 -0,06% 1,2213 1,2206 USD/JPY 101,78 0,18% 101,59 101,59 GBP/USD 1,6762 0,16% 1,6736 1,6716 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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May 30, 2014 16:16 ET (20:16 GMT)
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