26.01.2016 22:51:48

MÄRKTE USA/Ölpreis-Rally und gute US-Daten beflügeln Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Eine kräftige Erholung der Ölpreise und gute US-Konjunkturdaten haben am Dienstag für ein deutliches Plus an der Wall Street gesorgt. Damit zeigte sich allerdings, dass der Aktienmarkt weiter in hohem Maße abhängig von der Entwicklung an den Ölmärkten bleibt, denn zu Wochenbeginn hatten fallende Ölpreise auch für nachgebende Notierungen am Aktienmarkt gesorgt. Dazu kamen eine ganze Reihe überzeugender Zahlen von Unternehmensseite.

   "Der Ölpreis bleibt weiter Hauptantrieb für die Börsen", so Stratege Hans Mikkelsen von der Bank of America. "In den vergangenen Wochen ist aus technischer Sicht eine ganze Menge Schaden angerichtet worden, weshalb die heftigen Ausschläge des Marktes in beide Richtungen anhalten dürften", ergänzte Stratege Colin Cieszynski von CMC Markets.

   Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 1,8 Prozent auf 16.167 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bis auf 16.186 Punkte geklettert war. Der S&P-500 legte um 1,4 Prozent auf 1.904 Punkte zu und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 1,1 Prozent auf 4.568 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE dabei 1,04 (Montag: 1,06) Milliarden Aktien. Auf die 2.618 (499) Kursgewinner kamen 542 (2.671) -verlierer, 57 (49) Titel schlossen unverändert.

Stimmung unter US-Verbrauchern überraschend gut Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Januar deutlich aufgehellt. So stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 98,1 Punkte, während Volkswirte lediglich mit einem Stand von 96,0 gerechnet hatten. Auch der Anstieg der US-Häuserpreise hat sich im November beschleunigt. Wie Standard & Poor's mitteilte, kletterten die Preise gemessen am Case-Shiller-Index für die 20 größten Städte der USA stärker als erwartet und auch deutlicher als im Vormonat. Das sich der Markit-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe verschlechtert hat, wurde am Markt dagegen kaum beachtet. Übergeordnet wurde schon auf die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch geschaut. Die Anleger erhoffen sich Hinweise auf den künftigen Zinspfad der Fed.

   Erstaunlich gelassen nahmen die Anleger auch das Geschehen in China. Denn dort hatten selbst üppige Liquiditätsspritzen der Notenbank ein Einbrechen des Aktienmarktes nicht verhindern können. Die People's Bank of China pumpte so viel Geld an einem einzigen Tag in den Markt wie zuletzt im Februar 2013. Schwache Daten zum Eisenbahnfrachtaufkommen in China verstärken vielmehr die bestehenden Wachstumssorgen. Bestärkt fühlen sich Händler in ihrer Skepsis durch schwache Konjunkturdaten aus Südkorea.

Förderandeutungen sorgen für Ölpreis-Rally Die Ölpreise blieben ihrer jüngsten volatilen Entwicklung treu. Nach dem Absturz zu Wochenbeginn ging es nun kräftig nach oben. Auslöser waren Aussagen aus den Reihen der Opec. Mit Kuwait und Irak sind zwei Mitglieder des Erdölkartells bereit zur Eindämmung der Förderung, sofern sich Länder außerhalb der Opec diesem Schritt anschließen. Darüber hinaus sieht der irakische Ölminister Adel Abdul Mahdi Anzeichen, dass Saudi-Arabien und Russland sich flexibler mit Blick auf eine mögliche Fördermengendrosselung zeigten. Dies sorgte für kräftig steigende Ölpreise. Ein Fass der Sorte WTI kostete zum US-Settlement 31,45 Dollar, ein Plus von 3,7 Prozent. Für ein Barrel der Sorte Brent ging es um 4,2 Prozent auf 31,80 Dollar nach oben.

Gold steigt auf höchsten Stand seit November Der Goldpreis legte weiter zu und markierte zum US-Settlement den höchsten Stand seit drei Monaten. Die Feinunze stieg um 1,4 Prozent auf 1.120 Dollar. Die jüngsten Verwerfungen an den Börsen und die Berg- und Talfahrt der Ölpreise sorgten bei den Investoren für erhöhte Zuversicht, dass der Zinspfad der US-Notenbank flacher ausfallen könnte als bislang erwartet. Derzeit wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der Fed im März mit 30 Prozent eingepreist, im Vormonat waren es noch 47 Prozent. Für Mittwoch wird mit keinen Veränderungen seitens der US-Notenbank gerechnet.

   Wenig verändert zeigten sich die Notierungen am US-Rentenmarkt. Hier habe eine abwartende Haltung vor dem Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch geherrscht, so ein Marktteilnehmer. Es werde zwar mit keinen Veränderungen gerechnet, doch erwarten die Investoren eher taubenhafte Kommentare der US-Notenbank. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor 2 Basispunkte auf 2,00 Prozent.

   Der Dollar neigte zur Schwäche. Im Blick steht auch hier die Sitzung der US-Notenbank. Im späten US-Handel lag die Gemeinschaftswährung bei 1,0858 Dollar und damit in Reichweite ihres Tageshochs von 1,0875 Dollar. Am Vortag hatte der Euro zeitweise noch weniger als 1,08 Dollar gekostet.

   Daneben mussten Anleger eine Vielzahl an Geschäftszahlen verarbeiten. Der US-Chemiekonzern Dupont hat im vierten Quartal zwar deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, dabei aber die Gewinnprognose der Analysten übertroffen. Die Aktie legte um 0,9 Prozent zu. 3M verbesserten sich um 5,2 Prozent. Der US-Mischkonzern hat im vierten Quartal wegen widriger Wechselkurseffekte und Belastungen aus Restrukturierungsmaßnahmen weniger verdient. Die Prognose für das laufende Jahr wurde allerdings bestätigt.

Sprint-Aktie spurtet mit erhöhtem Ausblick nach oben Sprint schossen um 18,7 Prozent nach oben. Der US-Mobilfunkkonzern hat im dritten Geschäftsquartal zwar weiter einen Verluste geschrieben. Das Unternehmen steuert aber mit Einsparungen dagegen. Auf den Jahresverlauf blickt das Unternehmen daher wieder optimistischer und hob den Ausblick an.

   Procter & Gamble zogen um 2,6 Prozent an. Der Konsumgüterkonzern hat im zweiten Geschäftsquartal trotz erneut sinkender Einnahmen mehr verdient und die Markterwartungen übertroffen. Johnson & Johnson erhöhten sich um 5 Prozent. Der Pharma- und Konsumgüterhersteller hat im vierten Quartal dank guter Geschäfte in der Heimat die Gewinnerwartungen übertroffen. JP Morgan legten um 2,6 Prozent zu. Die US-Bank hat eine weitere Altlast aus der Finanzkrise hinter sich gelassen. Das Institut legt Rechtsstreitigkeiten um faule Hypothekenpapiere bei und zahlt im Zuge dessen 995 Millionen US-Dollar an den Anleiheversicherer Ambac Financial.

   Nach der Schlussglocke legten zudem noch Apple und AT&T ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Für die Apple-Aktie ging es im Vorfeld um 0,6 Prozent auf 99,99 Dollar nach oben, AT&T gewannen 1,1 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.167,23 1,78 282,01 S&P-500 1.903,63 1,41 26,55 Nasdaq-Comp. 4.567,67 1,09 49,18 Nasdaq-100 4.233,85 0,89 37,32

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.14 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0858 0,33% 1,0822 1,0831 EUR/JPY 128,61 0,62% 127,81 128,45 EUR/CHF 1,1044 1,04% 1,0931 1,0993 GBP/EUR 1,3221 0,59% 1,3144 1,3158 USD/JPY 118,45 0,30% 118,09 118,62 GBP/USD 1,4356 0,93% 1,4224 1,4248

ROHÖL zuletzt Vortag +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,24 30,34 2,97 0,90 Brent/ICE 31,65 31,80 3,77 1,15

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.121,59 1.108,10 +1,2% +13,49 Silber (Spot) 14,51 14,19 +2,3% +0,32 Platin (Spot) 876,78 859,50 +2,0% +17,28 Kupfer-Future 2,04 2,00 +2,1% +0,04 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

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   January 26, 2016 16:21 ET (21:21 GMT)

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