28.01.2020 14:54:51

MÄRKTE USA/Moderate Erholung nach kräftigen Vortagesverlusten

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem stärksten Tagesverlust seit Anfang Oktober zu Wochenbeginn dürfte die Wall Street leicht erholt in den Dienstag starten. Allerdings bleiben die Sorgen vor einer Ausbreitung des Coronavirus und damit bestehender Risiken für die globale Konjunktur weiter im Fokus. In den USA wurden erhöhte Zahlen von Verdachtsfällen im dreistelligen Bereich gemeldet und auch in Deutschland gibt es nun den ersten bestätigten Fall. Damit setzt sich die Ausbreitung fort. Auch die Zahl der Todesopfer in China ist weiter gestiegen.

"Die Erholung dürfte auf tönernen Füßen stehen", so Investment-Analyst Marios Hadjikyriacos von XM. Die ohnehin leicht schwächelnde Konjunktur in China könnte durch das Coronavirus einen weiteren Dämpfer erhalten, heißt es weiter. Der Future auf den S&P-500 steigt aktuell um 0,6 Prozent.

Der Auftragseingang für langlebige Güter ist in den USA um 2,4 Prozent gestiegen, wogegen Analysten mit einem leichten Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Ohne Rüstungsgüter ergab sich allerdings ein Rückgang um 2,5 Prozent. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgt der Index des Verbrauchervertrauens für Januar. Hier wird mit einem leichten Anstieg gerechnet.

Zahlenflut - Apple-Ergebnisse im Fokus

Daneben gibt die US-Berichtssaison weiter den Takt vor. Spannend wird es dabei vor allem nach der Schlussglocke mit den Geschäftszahlen von Apple, Ebay und Advanced Micro Devices. Diese könnten am Mittwoch für Impulse sorgen.

Die Apple-Aktie gewinnt im Vorfeld 1,3 Prozent. Der Konzern hat bei seinen Zulieferern Bauteile für die erste Hälfte des Jahres nach einem Bericht von Nikkei Asian Review für bis zu 80 Millionen iPhones geordert. Das wären über 10 Prozent mehr als nach der Planung des vergangenen Jahres vorgesehen. Der Dienst beruft sich auf Informanten, die mit der Apple-Planung vertraut sind.

Für die 3M-Aktie geht es um 1,6 Prozent nach unten. Der Mischkonzern hat im vierten Quartal deutlich weniger verdient und die Gewinnerwartungen verfehlt. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen den Abbau von 1.500 Stellen als Teil einer Restrukturierungsmaßnahme an.

Die Papiere von Pfizer geben 2,1 Prozent ab. Die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte hat den Umsatz des Pharmakonzerns im vierten Quartal belastet. Während die Erlöse dennoch im Rahmen der Erwartungen ausfielen, hatten sich Analysten beim Ergebnis mehr erhofft.

United Technologies fallen um 0,7 Prozent, obwohl der Konzern im vierten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert und die Markterwartungen auf bereinigter Basis übertroffen hat. Lockheed Martin hat im vierten Quartal die Erwartungen des Marktes geschlagen. Die Aktie gewinnt 1,4 Prozent.

Die Aktien von Delphi Technologies schießen um knapp 60 Prozent nach oben. Der US-Autozulieferer Borgwarner übernimmt den kleineren Wettbewerber und verstärkt damit seine Position bei Antriebssträngen. Die Transaktion bewertet Delphi mit 3,3 Milliarden US-Dollar, wird aber komplett in Aktien ausgeführt. Die Titel von Borgwarner verlieren 7,0 Prozent.

Die Juniper-Aktie fällt um 1,1 Prozent. Der Netzwerkausrüster übertraf mit seinem bereinigten Gewinn je Aktie im vierten Quartal die Analystenschätzung knapp, ebenso mit dem um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Umsatz. Juniper meldete jedoch einen Kostenanstieg und höhere Ausgaben.

Euro nur noch knapp über 1,10 Dollar

Der Euro liegt mit aktuell 1,1005 Dollar nur knapp über der psychologisch wichtigen Marke von 1,10 Dollar. Analysten schließen einen Fall unter dieses Niveau nicht aus. Zur Begründung wird auf den unerwartet schwachen ifo-Geschäftsklimaindex am Vortag verwiesen. Zudem würden Sorgen vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus für Käufe im vermeintlich sicheren US-Dollar sorgen. Außerdem bleibe eine Normalisierung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ein noch "weit entferntes" Szenario, so die ING.

Am Ölmarkt kommt es nach zuletzt fünf Tagen mit Abgaben zu einer leichten Erholung. Die Sorge vor einer sinkenden Nachfrage im Zuge einer Ausbreitung des Coronavirus bleibe aber weiter das bestimmende Thema, heißt es. Diese dürfte sich jedoch vor allem auf China beschränken, heißt es von JBC Energy. Der Preis für einen Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,4 Prozent auf 53,37 Dollar, für Brent geht es um 0,1 Prozent auf 59,38 Dollar nach oben.

Der Goldpreis gibt nach den zuletzt gesehenen Aufschlägen leicht nach. Da es aber keine Entspannung bei der Ausbreitung des Coronavirus gibt, dürfte der "sichere Hafen" tendenziell gesucht bleiben, heißt es. Die Feinunze reduziert sich um 0,5 Prozent auf 1.574 Dollar.

Die US-Anleihen geben einen kleinen Teil der Vortagesgewinne ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 1,3 Basispunkte auf 1,62 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,43 -0,8 1,43 22,4

5 Jahre 1,45 0,5 1,44 -47,6

7 Jahre 1,54 0,8 1,53 -71,0

10 Jahre 1,62 1,3 1,61 -82,4

30 Jahre 2,07 1,3 2,06 -99,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.20 Uhr Mo, 17.08 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1005 -0,12% 1,1016 1,1010 -1,9%

EUR/JPY 119,98 -0,01% 120,15 119,94 -1,6%

EUR/CHF 1,0708 +0,24% 1,0695 1,0681 -1,4%

EUR/GBP 0,8455 +0,21% 0,8453 0,8435 -0,1%

USD/JPY 109,01 +0,09% 109,07 108,93 +0,2%

GBP/USD 1,3016 -0,32% 1,3033 1,3052 -1,8%

USD/CNH (Offshore) 6,9756 -0,15% 6,9683 6,9857 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.037,62 +1,71% 9.016,01 8.730,26 +25,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,37 53,14 +0,4% 0,23 -12,2%

Brent/ICE 59,38 59,32 +0,1% 0,06 -10,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.574,30 1.581,60 -0,5% -7,30 +3,8%

Silber (Spot) 17,75 18,10 -1,9% -0,35 -0,6%

Platin (Spot) 986,95 985,70 +0,1% +1,25 +2,3%

Kupfer-Future 2,60 2,60 +0,1% +0,00 -7,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 28, 2020 08:55 ET (13:55 GMT)

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