22.01.2018 15:48:45
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MÄRKTE USA/Haushaltssperre verunsichert Anleger
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem sich die Parteien im US-Senat im Haushaltsstreit bislang nicht einigen konnten und der sogenannte Government Shutdown eingetreten ist, dominiert an den US-Börsen am Montag zunächst die Vorsicht. Zumal sich die US-Indizes ohnehin auf Rekordhochs befinden. Kurz nach Handelsbeginn gibt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 26.012 Punkte nach. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite haben zwar zum Start neue Rekordhochs markiert, diese liegen allerdings nur minimal über den alten Höchstständen. Insgesamt bewegen sich beide Indizes kaum von der Stelle.
Für den Montagmittag (US-Ortszeit) ist eine neue Abstimmung im US-Senat über Maßnahmen geplant, die die Finanzierung des US-Haushalts wenigstens bis zum 8. Februar gewährleisten sollen. Bislang ist aber nicht sicher, dass die notwendige Mehrheit dafür zustande kommt.
Beobachter warnen unterdessen vor den wirtschaftlichen Folgen des Stillstands. Als Folge der Haushaltssperre werden Staatsbedienstete in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt. Regierungsaufträge an Unternehmen ruhen, so dass auch die Privatwirtschaft viele Mitarbeiter zumindest vorübergehend nicht weiterbeschäftigen kann. Letztlich könnte das Wirtschaftswachstum im Quartal darunter leiden. Das Wachstum der Weltwirtschaft, das maßgeblich zum kräftigen Anstieg der Aktienkurse in jüngster Zeit beigetragen hat, dürfte von den innenpolitischen Querelen in den USA jedoch nicht beeinträchtigt werden, heißt es von Marktteilnehmern.
Der Aktienmarkt dürfte eine kleine Pause einlegen, meint Larry Hatheway, Chefvolkswirt bei GAM Holding. Ein längerfristig negativer Einfluss auf die Konjunktur sei aber nicht zu befürchten, das zeige das Beispiel vergangener Haushaltssperren.
Der Shutdown ist nicht das einzige Thema an den Märkten, denn die Bilanzsaison geht weiter. Anleger warten gespannt darauf, welche Folgen die Steuersenkungen für die einzelnen Unternehmen haben und was sie mit dem möglicherweise gesparten Geld anfangen werden. Die Möglichkeiten reichen von Sonderzahlungen an die Mitarbeiter über höhere Dividenden und Aktienrückkäufe bis hin zu Investitionen und/oder Übernahmen.
Auf der Agenda der Konjunkturdaten stand nur der Chicago Fed National Activity Index. Er stieg im Dezember auf einen Stand von plus 0,27, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den November wurde der Indexstand auf plus 0,11 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,15 genannt worden war.
Gewinnwarnung lässt Sanmina einbrechen
Unter den Einzelwerten stürzen Sanmina um über 23 Prozent ab, nachdem das Unternehmen am Freitag nach Börsenschluss eine Gewinnwarnung ausgegeben hat.
Bunge-Aktien steigen um 3 Prozent. Der Aktie des Agrarohstoffgiganten kamen Spekulationen über einen Übernahmekampf zugute. Archer Daniels Midland (ADM) habe gegenüber Bunge Übernahmeinteresse signalisiert, sagten informierte Personen. Vergangenes Jahr hatte der Rohstoffhändler Glencore Interesse an Bunge bestätigt. Details der ADM-Annäherung blieben unklar. ADM steigen um 2,3 Prozent
Eine Kursexplosion von über 62 Prozent erleben Bioverativ. Der französische Pharmakonzern Sanofi will das auf die Therapie von Bluterkrankheit spezialisierte Biotechunternehmen für rund 11,6 Milliarden US-Dollar übernehmen. Je Bioverativ-Aktie bietet die Sanofi SA nach eigenen Angaben vom Montag 105 Dollar in bar. Das entspricht einem Aufschlag von 64 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag.
Um 1,3 Prozent abwärts geht es mit der Teva-Aktie. Ein Asthma-Mittel des Pharmaherstellers hat in einem späten Studienstadium die wichtigsten Ziele verfehlt.
Trotz Haushaltsstreit keine Flucht in sichere Häfen
Bei all der Unsicherheit, die mit dem Haushaltsstreit verbunden ist, scheinen die Anleger nicht übermäßig nervös. Eine Flucht in sogenannte sichere Häfen bleibt bislang aus. Der Euro zeigt sich mit etwa 1,2240 Dollar wenig verändert im Vergleich zum späten US-Handel am Freitag.
Am US-Anleihemarkt treiben sinkende Notierungen die Renditen am kurzen Ende der Zinskurve weiter nach oben. Zehnjährige US-Anleihen rentieren dagegen 1 Basispunkt niedriger bei 2,64 Prozent. Der Goldpreis tritt mit 1.332 Dollar je Feinunze mehr oder weniger auf der Stelle.
Am Ölmarkt tendieren die Preise kaum verändert. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 0,1 Prozent auf 63,30 Dollar. Brent legt um 0,1 Prozent zu auf 68,65 Dollar. Beobachter erklären die leichten Preisrückgänge mit einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) vom Freitag. Darin prognostizierte die IEA, dass die US-Ölförderung die von Saudi-Arabien übersteigen und mit der russischen Fördermenge gleichziehen werde. Etwas Unterstützung erhalten die Ölpreise unterdessen aus Saudi-Arabien, dessen Energieminister Khalid al-Falih sich dafür aussprach, die Fördermengenbegrenzung der Opec über das Jahr 2018 hinaus zu verlängern.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.012,01 -0,23 -59,71 5,23
S&P-500 2.809,67 -0,02 -0,63 5,09
Nasdaq-Comp. 7.341,85 0,07 5,47 6,35
Nasdaq-100 6.833,46 -0,01 -0,87 6,83
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,07 2,1 2,05 86,8
5 Jahre 2,44 0,0 2,44 52,0
7 Jahre 2,57 -1,6 2,59 32,5
10 Jahre 2,64 -1,5 2,66 19,9
30 Jahre 2,91 -2,1 2,93 -15,4
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:40 Fr, 17:24 % YTD
EUR/USD 1,2241 +0,04% 1,2236 1,2229 +1,9%
EUR/JPY 135,67 +0,06% 135,59 135,27 +0,3%
EUR/CHF 1,1767 +0,04% 1,1762 1,1762 +0,5%
EUR/GBP 0,8790 -0,22% 0,8809 1,1329 -1,1%
USD/JPY 110,83 +0,02% 110,81 110,61 -1,6%
GBP/USD 1,3926 +0,27% 1,3889 1,3854 +3,1%
Bitcoin
BTC/USD 10.830,56 -3,28% 11.661,25 11.626,03 -24,60
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,30 63,37 -0,1% -0,07 +4,8%
Brent/ICE 68,65 68,61 +0,1% 0,04 +3,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.332,32 1.331,72 +0,0% +0,60 +2,3%
Silber (Spot) 17,01 17,02 -0,1% -0,01 +0,4%
Platin (Spot) 1.016,20 1.012,40 +0,4% +3,80 +9,3%
Kupfer-Future 3,19 3,17 +0,6% +0,02 -2,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 22, 2018 09:49 ET (14:49 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Archer Daniels Midland Co. (ADM) | 49,79 | -1,74% | |
Bunge Ltd. | 96,84 | -0,04% | |
Sanmina-SCI Corp | 75,94 | -1,45% | |
Teva Pharmaceutical Industries Ltd | 17,01 | -2,83% | |
Teva Pharmaceutical Industries Ltd. (spons. ADRs) | 15,70 | -4,85% |