09.04.2015 22:43:46

MÄRKTE USA/GE-Aktie in flauem Handel stark gesucht

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Donnerstag im Plus geschlossen, nachdem die Indizes lange zwischen kleinen Gewinnen und Verlusten schwankten. Gründe für Vorsicht und Zurückhaltung gab es genügend. So enthielten die ersten Unternehmensausweise der aktuellen Bilanzsaison Licht und Schatten. Und auch das am Mittwoch publizierte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung sorgte eher für Rätselraten, wann die Zinswende nun kommt.

   Etwas Schwung brachte im Verlauf General Electric (GE) in den Markt. Die Aktie war mit einem Plus von 2,9 Prozent mit Abstand stärkster Wert im Dow-Jones-Index. Der Konzern steht offenbar kurz vor dem Verkauf seines gesamten Immobiliengeschäfts oder von Teilen davon. GE führe Gespräche mit Blackstone und Wells Fargo, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Das Immobilienportfolio umfasst Aktiva im Wert von rund 30 Milliarden Dollar.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 17.959 Punkte, der S&P-500-Index stieg um 0,5 Prozent, der Nasdaq-Composite kletterte um 0,5 Prozent. Der Umsatz fiel auf 725 (Mittwoch: 766) Millionen Aktien. 1.575 (1.897) Tagesgewinnern standen an der NYSE 1.548 (1.239) -verlierer gegenüber. 117 (105) Titel schlossen unverändert.

   Unterdessen rechnet die Citigroup mit einem weiter starken Aktienmarkt in Amerika. Grund: die Kleinanleger befänden sich noch immer an der Seitenlinie. Üblicherweise erreichten die Märkte erst ihr Hoch, wenn diese aggressiv einsteigen. Unter den gegenwärtigen Umständen sei eher nicht mit einer größeren Korrektur zu rechnen, so die Experten.

   Die vorbörslich veröffentlichten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wichen nur geringfügig von den Erwartungen ab. Demnach beantragten in der Vorwoche 281.000 Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe und damit 1.000 mehr als von Ökonomen erwartet. Gleichwohl verharrte die Zahl der Erstanträge auf historisch niedrigem Niveau. Andere wichtige Konjunkturdaten standen am Donnerstag nicht an. Desto mehr Aufmerksamkeit erhielt die Bilanzsaison.

   Den inoffiziellen Startschuss dazu hatte am Mittwoch nach Börsenschluss der Aluminiumkonzern Alcoa gegeben. Das Unternehmen, das als Konjunkturindikator gilt, hatte zwar mehr verdient als erwartet, doch enttäuschte der Umsatz. Auch der Ausblick vermochte nicht zu überzeugen. Daraus schlossen Anleger, dass es anderen Unternehmen ähnlich ergangen sein könnte, was die Stimmung am Markt etwas dämpfte. Die Alcoa-Aktie verlor 3,3 Prozent.

   Die Geschäftszahlen des Einzelhändlers Bed Bath & Beyond entsprachen den Erwartungen. Allerdings schätzt das Unternehmen seine Ertragsaussichten im laufenden Geschäftsquartal nicht so optimistisch ein, wie Analysten erwartet hatten. Die Aktie fiel um 5,4 Prozent.

   Am Donnerstag legte vor der Startglocke die Drogeriekette Walgreens Boots Alliance Geschäftszahlen vor, die deutlich besser als erwartet ausfielen. Das trieb die Aktie um 5,6 Prozent nach oben. Auch Getränkehersteller Constellation Brands hat einen überzeugenden Quartalsausweis veröffentlicht; die Aktie gewann 0,7 Prozent.

   Der überraschende Weggang von CEO Don Mattrick lastete unterdessen auf der Aktie von Zynga. Der Kurs brach um knapp 18 Prozent ein. Bei dem schwer gebeutelten Onlinespielehersteller soll nun der Gründer und Chairman Mark Pincus die Geschicke wieder selbst in die Hand nehmen.

   Dass Intel laut CNBC nicht länger über den Kauf von Altera verhandelt, steckten die Anleger gut weg. Die Intel-Aktie ermäßigte sich um 0,2 Prozent. Für Altera ging nach zunächst kräftigen Verlusten schließlich deutlich um 3,2 nach oben.

   Am Anleihemarkt gaben die Notierungen nach. Hier belastete die Auktion von Longbonds im Volumen von 13 Milliarden Dollar, die auf eine schwache Nachfrage stieß. Auch die Ungewissheit um die künftige Geldpolitik der US-Notenbank machte die Anleger vorsichtig. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg um fünf Basispunkte auf 1,95 Prozent.

   Der Euro lief wieder deutlicher nach unten, obwohl Griechenland eine Kredittranche des Internationalen Währungsfonds (IWF) von 462 Millionen Euro zurückgezahlt hat. Der Hauptgrund für die Schwäche dürfte sein, dass sich die US-Notenbank in ihrem jüngsten Sitzungsprotokoll weniger besorgt über die Dollar-Stärke gezeigt hat, als von einigen Beobachtern erwartet worden war. Die Gemeinschaftswährung notierte nur noch um 1,0650 Dollar.

   Am Rohstoffmarkt machte der Ölpreis wieder Boden gut. Am Mittwoch war der Preis für die US-Sorte WTI kräftig unter Druck geraten, nachdem die US-Regierung einen überraschend starken Anstieg ihrer Ölvorräte auf ein neues Rekordhoch gemeldet hatte. Das Barrel WTI kostete zum Settlement mit 50,79 Dollar 0,7 Prozent mehr als am Vortag.

   Der Goldpreis kam dagegen zurück. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,6 Prozent auf 1.195 Dollar. Hier lastete vor allem der gestiegen Dollar. Zudem ist eine baldige Zinswende noch immer denkbar, was die Attraktivität von Gold vermindern würde.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.958,73 0,31 56,22 S&P-500 2.091,19 0,45 9,29 Nasdaq-Comp. 4.974,56 0,48 23,74 Nasdaq-100 4.403,95 0,64 27,99

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.05 Uhr Mi, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0653 -1,00% 1,0761 1,0805 EUR/JPY 128,52 -0,67% 129,39 129,61 EUR/CHF 1,0420 -0,03% 1,0423 1,0429 USD/JPY 120,64 0,31% 120,27 119,95 GBP/USD 1,4703 -1,07% 1,4862 1,4917

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 29/32 -1/32 0,548% +1,6Bp 1% 3-jähr. 99 17/32 -3/32 0,903% +4,0Bp 1 3/8% 5-jähr. 99 29/32 -9/32 1,395% +5,9Bp 1 3/4% 7-jähr. 100 4/32 -13/32 1,730% +6,4Bp 2% 10-jähr. 100 12/32 -18/32 1,957% +6,2Bp 2 1/2% 30-jähr. 97 27/32 -1-23/32 2,604% +8,4Bp === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   April 09, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)

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