18.11.2022 22:13:39

MÄRKTE USA/Etwas fester - Zinsdiskussion hält an

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben nach den Vortagesverlusten zum Ende der Woche mit leichten Aufschlägen geschlossen. Im Fokus stand weiter die US-Zinspolitik.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent höher bei 33.746 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte nahezu unverändert. Dabei gab es insgesamt 1.866 (Donnerstag: 1.108) Kursgewinner und 1.287 (2.044) -verlierer. Unverändert schlossen 111 (158) Titel.

Weiter versucht der Markt Klarheit über das künftige Zinstempo der US-Notenbank zu bekommen. Einerseits wird nach zuletzt günstig ausgefallenen Preisdaten mit einer etwas gemäßigteren Gangart der Fed gerechnet, auf der anderen Seite gab es zuletzt eher falkenhafte Aussagen aus Fed-Kreisen, die Unsicherheit schürten, wo der letztliche Zinshochpunkt liegen könnte.

Laut dem aktuellen CME FedWatch Tool wird der Leitzins im nächsten Frühjahr zwischen 4,75 und 5,5 Prozent seinen Höhepunkt erreichen. James Bullard, Präsident der Fed von St. Louis, habe am Vortag ihre Ansicht bestärkt, dass die Fed den Leitzins auf bis zu 6 Prozent anheben könnte, so die Analysten von Wolfe Research. Die US-Notenbank muss ihre Zinsen laut Bullard noch deutlich anheben, um für eine hinreichend restriktive Geldpolitik zu sorgen. Er nannte während einer Rede zwar kein explizites Niveau, ein Chart, mit dem er diese illustrierte, zeigte jedoch ein Leitzinsniveau von 5 bis 7 Prozent.

Für die Präsidentin der Federal Reserve Bank von Boston, Susan Collins, ist die Größe des Zinsschritts der US-Notenbank bei der Sitzung im Dezember offen. "Extrem unwahrscheinlich" sei es, den Zins unverändert bei 3,75 bis 4 Prozent zu lassen, wohingegen ein Schritt um 75 Basispunkte in Erwägung gezogen werden sollte. "75 Basispunkte liegen auf dem Tisch, es ist wichtig, das zu betonen", so Collins.

Konjunkturseitig ist der Index der Frühindikatoren für Oktober um 0,8 Prozent gegenüber der Vormonat gesunken. Erwartet worden war nur ein Rückgang um 0,4 Prozent. Die Verkäufe bestehender Häuser sind im Oktober indessen weniger stark zurückgegangen als von Ökonomen prognostiziert.

Dollar etwas fester - Ölpreise geben nach

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar moderat fester. Der Dollar-Index legte leicht um 0,2 Prozent zu. Der Markt glaube den falkenhaften Fed-Kommentaren nicht, hieß es bei der Commerzbank. Analystin You-Na Park-Heger betonte zudem, dass es keine wirklich neuen Aussagen gewesen seien. Die Fed-Mitglieder versuchten weiter vor allem Erwartungen zu dämpfen, dass die Fed im Verlauf des nächsten Jahres ihren Leitzins senken könnte. Stattdessen könnten die Zinsen länger auf dem Hochpunkt verharren, der irgendwann im nächsten Jahr erreicht werden dürfte.

Die Ölpreise gaben etwas nach. Die Sorgen über die chinesische Null-Covid-Politik dürften die Nachfrage-Aussichten weiter eintrüben. Es gebe auch andere Anzeichen dafür, dass sich die Nachfrage abschwäche, so die Analysten von ANZ. "Die Nachfrage nach Lieferungen für den Winter ist trotz der drohenden Frist für die europäischen Sanktionen gegen russisches Rohöl zurückgegangen", hieß es dort. Der Preis für die Sorte Brent gab um 2,2 Prozent nach, der WTI-Preis fiel um 1,5 Prozent.

Am US-Anleihemarkt bauten die Renditen mit den Zinsdiskussionen ihre Vortagesgewinne weiter aus. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 4,7 Basispunkte auf 3,82 Prozent nach oben.

Der Goldpreis gab mit dem etwas festeren Dollar und den steigenden Renditen nach. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,6 Prozent.

Palo Alto Networks nach Zahlen gesucht

Die Aktien von Applied Materials erhöhten sich um 0,2 Prozent. Der Halbleiterkonzern hat im vierten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und sieht eine anhaltende Dynamik auch in der ersten Periode.

Palo Alto Networks rückten um 7,0 Prozent vor. Der Anbieter von Netzwerksicherheitslösungen wies besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen aus. Zudem lieferte das Unternehmen einen positiven Ausblick. Außerdem teilte Palo Alto mit, Cider Security für 195 Millionen Dollar zu übernehmen.

Dolby verloren 1,1 Prozent, der Audio-Spezialist hatte Viertquartalszahlen unter der Marktschätzung vorgelegt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.745,89 +0,6% 199,57 -7,1%

S&P-500 3.965,50 +0,5% 18,94 -16,8%

Nasdaq-Comp. 11.146,06 +0,0% 1,11 -28,8%

Nasdaq-100 11.677,02 +0,0% 0,16 -28,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,51 +5,5 4,45 378,0

5 Jahre 4,00 +6,3 3,94 274,3

7 Jahre 3,92 +5,5 3,86 247,8

10 Jahre 3,82 +4,7 3,77 230,7

30 Jahre 3,92 +4,3 3,88 202,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:26 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0323 -0,5% 1,0375 1,0323 -9,2%

EUR/JPY 144,93 -0,3% 145,05 145,27 +10,7%

EUR/CHF 0,9847 -0,2% 0,9885 1,0466 -5,1%

EUR/GBP 0,8688 -0,5% 0,8718 0,8770 +3,4%

USD/JPY 140,41 +0,1% 139,81 140,70 +22,0%

GBP/USD 1,1882 +0,1% 1,1902 1,1772 -12,2%

USD/CNH (Offshore) 7,1235 -0,4% 7,1329 7,1704 +12,1%

Bitcoin

BTC/USD 16.625,48 -0,5% 16.756,63 16.563,56 -64,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,38 81,64 -1,5% -1,26 +15,1%

Brent/ICE 87,80 89,78 -2,2% -1,98 +19,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 109,00 112,56 -3,2% -3,56 +76,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.749,07 1.758,85 -0,6% -9,78 -4,4%

Silber (Spot) 20,90 21,03 -0,6% -0,12 -10,3%

Platin (Spot) 980,00 987,18 -0,7% -7,18 +1,0%

Kupfer-Future 3,64 3,69 -1,4% -0,05 -17,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/

(END) Dow Jones Newswires

November 18, 2022 16:14 ET (21:14 GMT)

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