03.11.2015 22:45:52
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MÄRKTE USA/Energiesektor verhilft Wall Street zu neuen Kursgewinnen
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem verheißungsvollen Wochenauftakt haben die Kurse an der Wall Street auch am Dienstag wieder zugelegt, wenn auch langsamer. Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 17.918 Punkte. Seit Montag liegt der Index für dieses Jahr wieder im Plus. Gestützt wurde der Dow wie schon am Vortag von den Aktien der Ölkonzerne Chevron und Exxon Mobil. Der S&P-500 wurde von Kursverlusten im Sektor Massenkonsumgüter etwas gebremst. Er legte um 0,3 Prozent zu, während der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent vorrückte. Das Umsatzvolumen war mit 937 (Montag: 868) Millionen Aktien eher durchschnittlich. Auf 1.840 Kursgewinner kamen 1.321 -verlierer. Unverändert beendeten 90 Titel den Tag.
Nachdem der S&P-500 die Marke von 2.100 Punkten zurückerobert habe, machten sich die Anleger zu viele Gedanken, meinte John Manley, Chef-Aktienstratege bei Fargo Advantage Funds, zur etwas verhalteneren Entwicklung des Index. Die Gewinnsteigerungen der Unternehmen seien zwar "nur o.k.", aber keineswegs schlecht. Die Bewertungen der Aktien bewegten sich auf "neutralem" Niveau. Und die US-Notenbank habe die Investoren schon einmal gewarnt, dass sie im kommenden Monat die Zinswende einleiten könnte, fügte er hinzu.
Aufschluss auf den geldpolitischen Kurs der Federal Reserve erhoffen Anleger vor allem von dem für Freitag erwarteten Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, das wichtigste Konjunkturdatum der Woche. Der Begleitkommentar zur jüngsten Sitzung der Fed in der vergangenen Woche wurde an den Märkten dahingehend interpretiert, dass die Notenbank vielleicht doch schon im Dezember erstmals seit der Finanzkrise die Zinsen erhöhen wird. Zuvor hatten schwächere Wirtschaftsdaten viele Investoren spekulieren lassen, dass die Zinswende ins kommende Jahr verschoben werden könnte.
Am Dienstag wurden an Konjunkturdaten nur die Auftragseingänge aus dem September veröffentlicht. Das Minus von 1,0 Prozent deckte sich mit den Erwartungen der Volkswirte. Allerdings war der Rückgang im August laut den revidierten Daten größer als zunächst gemeldet.
Enttäuschende Geschäftszahlen kamen aus der Lebensmittelbranche. Kellog meldete für das dritte Quartal einen Gewinnrückgang, was die Aktie des Herstellers von Frühstücksflocken um 3,6 Prozent drückte. Der Kurs von Archer Daniels Midland brach um 6,8 Prozent ein. Das Unternehmen, das unter anderem Getreide verarbeitet, hatte im dritten Quartal einen überraschend deutlichen Rückgang von Umsatz und Gewinn verzeichnet.
Deutlich unter Druck stand auch die Sprint-Aktie, die um 7 Prozent fiel. Zwar hat das Unternehmen erstmals seit zwei Jahren die Kundenzahl wieder erhöht, doch gab der US-Telekomkonzern einen schwachen Ausblick für das Gesamtjahr 2015. Hier dürfte nur das untere Ende der erwarteten Spanne erreicht werden. Für das zweite Quartal meldete Sprint darüber hinaus einen Verlust von 585 Millionen US-Dollar bzw 15 Cent je Aktie. Analysten hatten hier lediglich mit einem Minus von 8 Cent je Anteilsschein gerechnet. Der Umsatz ging um 6 Prozent zurück und lag ebenfalls klar unter der Konsensschätzung.
Gute Verkaufszahlen meldete dagegen die Bekleidungskette American Eagle Outfitters, die sich gleich noch höhere Jahresziele setzte. Das wurde mit einem Kursplus von 7,9 Prozent belohnt.
Im Energiesektor verbesserten sich im Sog steigender Ölpreise die beiden Dow-Komponenten Chevron und Exxon Mobil um 3,3 und 1,8 Prozent. Im übrigen Sektor gewannen Diamond Offshore Drilling 6,3 Prozent, Chesapeake Energy 2,1 Prozent und Pioneer Natural Resources 6,6 Prozent.
Nach der Schlussglocke stehen noch die Quartalsergebnisse von Groupon, Tesla und Zynga auf der Agenda. Nach Ansicht der Analysten der Societe Generale bietet die US-Berichtssaison bisher ein durchwachsenes Bild. Bislang hätten 51 Prozent der Unternehmen aus dem S&P-500 die Konsenserwartungen übertroffen, was leicht unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 52 Prozent liege. Mit dem Fokus auf die Entwicklungen in den Schwellenländern und sich abzeichnenden Zinserhöhungen in den USA und Großbritannien seien die Konsensprognosen für das kommende Jahr zudem bereits deutlich gesenkt worden, so die Societe Generale weiter.
Der Goldpreis litt die vierte Sitzung in Folge unter der Erwartung einer Zinserhöhung in den USA noch in diesem Jahr. Schlechte Aussichten für das Edelmetall, das keine Zinsen abwirft. Der Preis für die Feinunze fiel zum Settlement um 1,9 Prozent bzw 21,80 Dollar auf 1.114,10 Dollar.
Erholt von den Vortagesabgaben zeigten sich die Ölpreise. Ursächlich waren laut Händlern Berichte, wonach der Export von Öl aus Häfen im Osten Libyens unterbrochen wurde. Auch ein Streik in der brasilianischen Ölindustrie habe Erwartungen geweckt, dass das Angebot vorübergehend geringer werde. Ungeachtet dessen seien die weltweiten Ölbestände unverändert hoch, was das Erholungspotenzial der Ölpreise bremse. Ansonsten werde mit Spannung auf die wöchentlichen Lagerbestandsdaten gewartet, hieß es. Bereits am Dienstag nach Börsenschluss in den USA wird der Branchenverband American Petroleum Institute diese veröffentlichen, am Mittwoch folgen dann die offiziellen Daten des US-Energieministeriums. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement 47,90 Dollar und damit 3,8 Prozent bzw 1,76 Dollar mehr als am Montag. Für Brent ging es um 3,6 Prozent bzw 1,75 Dollar auf 50,54 Dollar nach oben.
Der Euro neigte zur Schwäche und fiel klarer unter die Marke von 1,10 Dollar. Nach wie vor überwiegen die Abwärtsrisiken für die Gemeinschaftswährung. Einerseits steht nun möglicherweise doch wieder eine Leitzinserhöhung in den USA noch in diesem Jahr an, was den Dollar stützen würde. Andererseits erwarten die meisten Beobachter bald weitere Lockerungsmaßnahmen durch die EZB. Deren Präsident Mario Draghi bekräftigte am Dienstagabend in einer Rede, dass die EZB willens und in der Lage sei, nötigenfalls zu handeln.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt gaben nochmals nach, wenn auch in moderatem Tempo. "Es handelt sich um einen schleichenden Abgabeprozess, seit die Fed in der vergangenen Woche betont hat, dass eine Zinserhöhung im Dezember weiter auf der Agenda steht", so Stratege Ian Lyngen von CRT Capital Group. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um vier Basispunkte auf 2,22 Prozent nach oben, nachdem sie am Vortag bereits auf den höchsten Stand seit zwei Wochen geklettert war.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.918,15 0,50 89,39 S&P-500 2.109,79 0,27 5,74 Nasdaq-Comp. 5.145,13 0,35 17,98 Nasdaq-100 4.719,05 0,32 15,14Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 23/32 dn 1/32 0,770% +1,7BP 7/8% 3-year 99 12/32 dn 2/32 1,088% +2,1BP 1 3/8% 5-year 98 30/32 dn 5/32 1,596% +3,2BP 1 3/4% 7-year 99 13/32 dn 7/32 1,966% +3,6BP 2% 10-year 98 2/32 dn 10/32 2,219% +3,6BP 2 7/8% 30-year 97 15/32 dn 28/32 3,001% +4,6BP
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.32 Uhr Mo, 17.36 Uhr EUR/USD 1,0963 -0,56% 1,1025 1,1026 EUR/JPY 132,64 -0,25% 132,97 133,09 EUR/CHF 1,0858 -0,06% 1,0864 1,0861 USD/JPY 121,01 0,29% 120,66 120,71 GBP/USD 1,5426 -0,03% 1,5431 1,5436 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
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November 03, 2015 16:15 ET (21:15 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
American Eagle Outfitters Inc. | 16,30 | 0,00% | |
Archer Daniels Midland Co. (ADM) | 49,76 | -0,07% | |
Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs | 10 450,00 | 1,21% | |
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 105,52 | -0,04% | |
Kellanova (ex Kellogg's) | 76,32 | -0,52% | |
Pioneer Natural Resources Co. | 256,25 | 2,11% |