31.03.2015 22:49:46
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MÄRKTE USA/Dow-Jones mit erstem Quartalsverlust seit einem Jahr
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach zuletzt zwei Tagen mit Aufschlägen hat die Wall Street am Dienstag zum Monats- bzw. Quartalsultimo mit Verlusten geschlossen. Der Dow-Jones-Index verlor 1,1 Prozent auf 17.776 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten jeweils 0,9 Prozent ein. Umgesetzt wurden 967 (Montag: 676) Millionen Aktien. 1.294 (2.346) Tagesgewinnern standen an der NYSE 1.856 (821) -verlierer gegenüber, 104 (89) Titel schlossen unverändert. Der Dow schloss erstmals seit einem Jahr wieder ein Quartal mit Abschlägen ab. S&P-500 und die Nasdaq beendeten die vergangenen drei Monate dagegen mit Gewinnen und fuhren damit zum neunten Mal in Folge ein Quartalsplus ein.
"Momentan hängt der tägliche Handel sehr stark von den Ölpreisen und der Entwicklung der Zinsen ab. Die Mehrheit der Investoren weiß nicht so recht, was der nächste Schritt ist", versuchte Portfolioverwalter Patrick Kaser von Brandywine Global die Stimmung einzufangen. Anleger hingen vor Beginn der Berichtsperiode zum ersten Quartal etwas in der Luft, hieß es am Markt. Die Konjunkturdaten des Tages änderten an diesem Zustand nichts. Zwar hatte sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im März überraschend deutlich aufgehellt, der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago deutete aber auf eine Wachstumsschwäche hin und verfehlte die Erwartungen recht klar. Zudem hatte sich der Anstieg der Hauspreise im Januar etwas verlangsamt, wobei die Prognosen der Volkswirte nicht getroffen wurden.
Im Hinblick auf die anstehende Zinswende in den USA lieferten die Daten sowohl für "Falken" als auch "Tauben" innerhalb der US-Notenbank Argumente, hieß es. Für den Präsidenten der Federal Reserve im Bezirk Richmond, Jeffrey Lacker, gab es gute Gründe für einen Beginn der Zinserhöhungen bereits beim Juni-Treffen der Fed. Dies wurde an der Börse mit Argwohn betrachtet, denn die Rally bei Aktien ging bislang zu großen Stücken auf das Konto der lockeren Geldpolitik.
Daneben schielten Anleger in Richtung Schweiz, wo die selbst gesteckte Frist für eine Einigung bei den Atomgesprächen mit dem Iran eigentlich um Mitternacht enden sollte. Doch einigten sich die Kontrahenten auf eine Verlängerung der Verhandlungen. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnten bestehende Sanktionen gegen den Iran gelockert oder gar aufgehoben werden, wodurch das Opec-Mitglied seine Ölexporte drastisch ausweiten könnte. Das bestehende Überangebot bei Rohöl könnte damit noch größer werden. Vor diesem Hintergrund setzten die Ölpreise ihre jüngste Talfahrt fort. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 2,2 Prozent auf 47,60 Dollar. 4,3 bzw. 10,6 Prozent war WTI damit günstiger als vor einem Monat bzw. einem Quartal. Für europäisches Referenzöl der Sorte Brent, das globaler gehandelt wird, ging es um 2,1 Prozent auf 55,11 Dollar nach unten. "Eine Verständigung mit dem Iran könnte den Preis kurzfristig um 3 bis 5 Dollar drücken", sagte UBS-Analyst Giovanni Staunovo.
Am Devisenmarkt neigte der Dollar wie schon am Vortag zur Stärke. Damit dürfte die jüngste Erholungsbewegung des Euro schon wieder beendet sein, hieß es von der Commerzbank. In der Griechenlandkrise gab es zuletzt keine Fortschritte bei den Gesprächen mit der Kreditgebern. Für den Euro wurden zuletzt 1,0747 Dollar aufgerufen nach 1,0818 Dollar im späten US-Handel des Vortages. Neben dem Euro setzte auch der Goldpreis wegen der Dollarstärke seine jüngste Abwärtsbewegung fort. Für die Feinunze mussten zuletzt 1.184 Dollar nach 1.186 am Vorabend bezahlt werden. Auf Monatssicht verbilligte sich das gelbe Metall um rund 2,5 Prozent.
Die US-Anleihen zogen dagegen deutlicher an. Hier liege der Fokus bereits auf dem am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für März, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel im späten Handel um drei Basispunkte auf 1,93 Prozent. Mit dem fünften Quartalsgewinn hintereinander verbuchte der Rentenmarkt die längste Aufschlagsphase bei den Notierungen seit über einer Dekade. Unsicherheiten in Übersee gepaart mit einer niedrigen Inflation und der Spekulation einer nicht unmittelbar bevorstehenden Zinserhöhung in den USA trieben die Kurse auch am Dienstag. Zudem verwerfen US-Anleihen deutlich mehr ab als ihre Pendants aus Europa und Asien.
Unter den Einzelaktien verloren IBM 1,3 Prozent. Der Rechnerkonzern will 3 Milliarden Dollar in neue Geschäftsfelder investieren. Charter Communications legten um 5,3 Prozent zu. Der viertgrößte US-Kabelnetzbetreiber kauft für 10,4 Milliarden Dollar Bright House Networks - die Nummer sechs der Branche. Conn's gewannen 5,6 Prozent. Der Möbeleinzelhändler verbuchte zwar einen Gewinneinbruch im vierten Quartal, denkt aber über Verkäufe und Einstellungen bestimmter Geschäftsfelder nach. Die Titel des Immobiliendienstleisters CBRE Group kletterten um 6,4 Prozent, das Unternehmen übernimmt Geschäftsbereiche von Johnson Controls. Amgen verloren 2,7 Prozent. Dem Unternehmen war es abermals nicht gelungen, sich lästige Konkurrenz für das Medikament Neupogen vom Hals zu halten. Harman International erwirbt vom dänischen Edelproduzent Bang & Olufsen die Autoradiosparte. Harman-Titel sanken um 2,1 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.776,12 -1,11 -200,19 S&P-500 2.067,89 -0,88 -18,35 Nasdaq-Comp. 4.900,88 -0,94 -46,56 Nasdaq-100 4.333,69 -1,12 -49,13DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.40 Uhr Mo, 17.37 Uhr EUR/USD 1,0752 -0,34% 1,0789 1,0819 EUR/JPY 129,02 -0,49% 129,65 129,93 EUR/CHF 1,0450 -0,14% 1,0465 1,0469 USD/JPY 119,99 -0,16% 120,17 120,10 GBP/USD 1,4825 0,31% 1,4779 1,4804 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
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March 31, 2015 16:19 ET (20:19 GMT)
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