22.01.2014 22:54:32
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MÄRKTE USA/Dow-Jones-Index gibt mit schwachen IBM-Zahlen nach
Von Thomas Rossmann
Die Berichtssaison hat zur Wochenmitte die Kurse an der Wall Street gemacht. Der Leidtragende dieser Entwicklung war der Dow-Jones-Index, für den es aufgrund der schwachen Ergebnisse von IBM etwas stärker nach unten ging. In Ermangelung neuer Konjunkturdaten konnte sich der Markt voll und ganz auf die Berichtssaison konzentrieren. Und die ist bislang eher durchwachsen ausgefallen. Neben einigen positiven Überraschungen gab es auch eine ganze Reihe von Enttäuschungen. Jüngste Beispiele waren die Ergebnisse von IBM und Advanced Micro Devices (AMD), welche die Erwartungen des Marktes verfehlten.
"Jeder wartet darauf, dass das im Vorfeld erwartete Gewinnwachstum auch von den Unternehmen bestätigt wird", sagte Strategin Kate Warne von Edward Jones. "Aktien, wo die Ergebnisse übertroffen wurden, legen keine Rally hin, dafür geht es bei denen mit überraschend schwachen Ergebnissen deutlich nach unten", so Analyst Dan Greenhaus von BTIG. Bislang haben 81 Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Ergebnisse vorgelegt, bei 49 wurden die Erwartungen übertroffen, ergänzte der Teilnehmer.
Die Indizes handelten insgesamt in recht überschaubaren Spannen. Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 16.373 Punkte. Der S&P-500 legte um einen auf 1.845 Punkte zu. Die Handelsspanne betrug lediglich sechs Punkte. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich dagegen um 0,4 Prozent auf 4.243 Punkte und schloss auf dem höchsten Stand seit dem 17. Juli 2000. Umgesetzt wurden dabei 0,62 (Dienstag: 0,75) Milliarden Aktien. Auf die 2.015 (2.037) Kursgewinner kamen 1.097 (1.087) -verlierer, während 107 (96) Titel unverändert schlossen.
Die IBM-Aktie war mit einem Minus von 3,3 Prozent mit Abstand schwächster Wert im Dow-Jones-Index. Der IT- und Beratungskonzern hat im vierten Quartal bereits das siebte Mal in Folge einen Umsatzrückgang verzeichnet. Der bereinigte Gewinn fiel zwar über den Prognosen aus, allerdings lag IBM mit seinem Ausblick für den operativen Gewinn 2014 unter den am Markt kursierenden Prognosen.
Der Kurs des Chipherstellers und Intel-Konkurrenten AMD brach um 12 Prozent ein. Der Konzern schaffte zwar im vierten Quartal die Rückkehr in die Gewinnzone, warnte mit Blick auf das laufende Quartal allerdings vor einem Umsatzrückgang um 16 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Vor der Startglocke hatten zudem United Technologies und Abbott Laboratories ihre Ergebnisse bekannt gegeben. Bei United Tech lagen Licht und Schatten dicht beieinander. Der Gewinn lag über, der Umsatz unter den Prognosen. Für die Aktie ging es um 1,0 Prozent nach oben. Die Papiere von Abbott Laboratories standen dagegen unter Abgabedruck und verloren 2,7 Prozent. Wegen der Abspaltung seines forschenden Pharmageschäfts hat das Unternehmen einen Gewinneinbruch verbucht. Der bereinigte Gewinn entsprach indes den Erwartungen.
Für die Apple-Aktie ging es mit einem Plus von 0,4 Prozent leicht nach oben. Investor Carl Icahn hat sein Engagement bei dem Technologie-Konzern um 500 Millionen Dollar aufgestockt und will weiter auf verstärkte Aktienrückkäufe drängen. Nach Angaben von Icahn ist er nun mit 3 Milliarden Dollar in Apple engagiert. Die erneuten Forderungen von Icahn kommen nur wenige Tage vor der Veröffentlichung der Apple-Geschäftszahlen am kommenden Montag.
Am Devisenmarkt gab es in den wichtigen Währungspaaren keinen klaren Trend. Zuletzt war die Diskussion um Tempo und Ausmaß der Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank das dominierende Thema im Devisenhandel. Weil in dieser Woche jedoch kaum US-Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, die Aufschluss hierüber geben könnten, bewegten sich die Wechselkurspaare in engen Grenzen. Der Euro kostete im späten US-Handel 1,3547 Dollar.
Der Ölpreis baute seine Gewinne weiter aus. Für ein Barrel der US-Sorte WTI mussten zum Settlement 96,73 Dollar gezahlt werden, ein Plus von 1,9 Prozent. Es war das höchste Settlement in diesem Jahr. Marktteilnehmer rechnen erneut mit einem Rückgang bei den wöchentlichen Lagerbeständen in den USA, die am Donnerstag mitgeteilt werden. Zuletzt hatte es sieben Mal in Folge einen Rückgang gegeben. Dazu kam die Eröffnung einer wichtigen Pipeline in den USA.
Nur wenig Bewegung gab es beim Goldpreis, der zum Settlement um 0,3 Prozent auf 1.238,60 Dollar je Feinunze nachgab. Zuletzt haben eine ganze Reihe von Analysten ihre Gold-Prognosen nach unten angepasst, merkte ein Teilnehmer an. Am Mittwoch hat Morgan Stanley seine Schätzungen für 2014 und 2015 um 12 bzw 13 Prozent nach unten genommen. Die Analysten sehen "Gegenwind von vielen Seiten", der eine Erholung erschweren dürfte. So wurde auf die Möglichkeit einer weiteren Senkung der monatlichen Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank in der kommenden Woche verwiesen, der Gold als Inflationsschutz weiter an Attraktivität kosten würde.
Auf wenig Gegenliebe bei den Investoren stießen auch die US-Anleihen. Hier ging es für die Rendite zehnjähriger Papiere um 4 Basispunkte auf 2,86 Prozent nach oben. Ein Teilnehmer verwies auf die geringen Umsätze. Dem Markt fehle derzeit eine klare Richtung, hieß es weiter. Mit Spannung werde auf die Sitzung der US-Notenbank gewartet. Zudem hätten sich die Investoren im Vorfeld der anstehenden Emissionen von zwei-, fünf- und siebenjährigen Titeln in der kommenden Woche zurückgehalten.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.373,34 -0,25 -41,10 S&P-500 1.844,86 0,06 1,06 Nasdaq-Comp. 4.243,00 0,41 17,24 Nasdaq-100 3.627,72 0,28 10,02Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 23/32 dn 1/32 0,400% +2,0 Bp 3/4% 3-Year 99 23/32 dn 4/32 0,840% +4,2 Bp 1 1/2% 5-year 99 3/32 dn 8/32 1,692% +5,2 Bp 2 3/8% 7-Year 100 10/32 dn 10/32 2,326% +4,9 Bp 2 3/4% 10-year 99 2/32 dn 10/32 2,860% +3,7 Bp 3 3/4% 30-year 99 27/32 dn 11/32 3,758% +2,0 Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.00 Uhr Di, 17.57 Uhr EUR/USD 1,3547 -0,06% 1,3555 1,3559 EUR/JPY 141,5682 -0,01% 141,5819 141,1803 EUR/CHF 1,2349 0,01% 1,2347 1,2332 USD/JPY 104,4960 0,03% 104,4600 104,1430 GBP/USD 1,6577 0,64% 1,6472 1,6468 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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January 22, 2014 16:21 ET (21:21 GMT)
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