10.09.2020 15:56:52
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MÄRKTE USA/Die Erholung an der Wall Street geht weiter
NEW YORK (Dow Jones)--Die Erholungsbewegung an der Wall Street setzt sich zur Eröffnung am Donnerstag fort - allerdings mit reduziertem Tempo. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Startglocke 0,7 Prozent auf 28.142 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,7 Prozent zu und für den Nasdaq-Composite geht es um 1,2 Prozent nach oben.
Allerdings seien weitere Abgaben im Technologie-Sektor nicht auszuschließen, heißt es. Denn die Bewertung des Sektors sei weiterhin hoch. Immerhin hatte der Nasdaq-Composite in der Spitze von seinen März-Tiefs um 83 Prozent zugelegt. "Die Volatilität dürfte sich insgesamt fortsetzen vor dem Hintergrund der ausbleibenden Fortschritte bei der Einigung auf ein neues Stimuluspaket in den USA und der weiter steigenden Infektionszahlen", sagt Investmentstratege Wei Li von Blackrock. Dazu kommt die neuerliche Verschärfung im Handelsstreit zwischen den USA und China.
EZB wie erwartet - Euro steigt mit Lagarde-Aussagen über 1,19 USD
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet ihre Geldpolitik unverändert gelassen. Damit bleiben sowohl die Leitzinsen als auch die Wertpapierkaufprogramme sowie die sie betreffende Forward Guidance konstant. Dies löste vor allem am Devisenmarkt zunächst keine Reaktion aus. Mit den Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz kletterte der Euro dann aber über die Marke von 1,19 Dollar. Aktuell notiert der Euro bei 1,1901 Dollar.
Lagarde sprach von einer "starken Erholung" der Wirtschaft in der Eurozone. "Das sind nicht die Worte, die jemand hören will, der auf weitere Lockerungen setzt", sagt ein Händler. Die Aussagen werden dahingehend interpretiert, dass die Notenbank momentan keine Notwendigkeit sieht, weitere geldpolitische Hilfestellung zu leisten.
Nach Aussage von Lagarde hat der EZB-Rat die Euro-Aufwertung zwar diskutiert, doch sei der Kurs der Gemeinschaftswährung "kein Politikziel". Zu den inflationsbremsenden Faktoren zählte Lagarde auch den gestiegenen Euro-Außenwert. Sie sagte, die EZB werde die Auswirkungen des Euro für den Inflationsausblick genau beobachten.
Die Frage sei, ob es dem Markt reichen werde, dass die EZB die Euro-Aufwertung beobachte, so LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert. "Wir gehen eher von einer weiteren Aufwertung des Euro aus, und dann wäre die EZB wieder unter Zugzwang, so dass unseres Erachtens eine Aufstockung des Anleihekaufprogramms der EZB zum Jahresende wahrscheinlich wird", ergänzt der Ökonom.
US-Daten ohne größeren Einfluss
Die wöchentlichen Erstanträge haben sich entgegen der Markterwartung unverändert bei 884.000 gezeigt. Dagegen hatten Analysten mit einem Rückgang auf 850.000 gerechnet. Damit bleibt die Lage am US-Arbeitsmarkt angespannt.
Die US-Erzeugerpreise sind im August moderat um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet.
Ölpreise fallen zurück, aber erholt von Tagestiefs
Mit Abgaben zeigen sich die Ölpreise, sie können sich von ihren Tagestiefs aber deutlich erholen. Auslöser sind die wöchentlichen US-Öllagerdaten des privaten Branchenverbandes API, der unerwartet einen Anstieg in der vergangenen Woche berichtet hat. Im späteren Tagesverlauf werden die offiziellen Daten der Regierung mitgeteilt, für die beim Rohöl ein leichter Rückgang erwartet wird. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,3 Prozent auf 37,95 Dollar, Brent gibt um 0,4 Prozent auf 40,62 Dollar nach.
Der Goldpreis legt mit dem etwas schwächeren Dollar zu. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,7 Prozent auf 1.960 Dollar.
Wenig Bewegung bei den US-Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt kaum verändert bei 0,71 Prozent.
Tiffany-Aktie mit LVMH-Gegenklage im Blick
Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von Tiffany um 1,0 Prozent nach oben. LVMH will mit einer Gegenklage im US-Bundesstaat Delaware "wegen Krisenmissmanagements" auf die Klageankündigung von Tiffany reagieren. Der französische Luxusgüterkonzern bezeichnete das Vorgehen des US-Juweliers vom Mittwoch als "vollständig unbegründet". LVMH hatte am Vortag die vereinbarte 16,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Tiffany faktisch platzen lassen. Als Reaktion hatte Tiffany angekündigt, den Deal gerichtlich durchsetzen zu wollen.
Die Aktien von Navistar schießen um 18,2 Prozent auf 42,38 Dollar nach oben. Traton hat sein Angebot für die restlichen Aktien des US-Lkw-Herstellers erhöht und bietet nun 43,00 US-Dollar je Navistar-Aktie und somit insgesamt 3,6 Milliarden Dollar. Zuvor hatte Traton 35,00 Dollar je Navistar-Aktie geboten.
Die Aktien der Citigroup gewinnen 0,7 Prozent. Die Bank teilte mit, CEO Michael Corbat werde im Februar nach etwa acht Jahren an der Spitze in den Ruhestand gehen. Nachfolgerin soll Jane Fraser werden, die seit 2019 das weltweite Privatkundengeschäft leitet. Mit Fraser rückt erstmals eine Frau an die Spitze einer großen US-Bank.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 28.142,95 0,72 202,48 -1,39
S&P-500 3.421,24 0,66 22,28 5,90
Nasdaq-Comp. 11.270,57 1,16 129,00 25,61
Nasdaq-100 11.539,58 1,26 143,74 32,14
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,14 1,6 0,13 -106,1
5 Jahre 0,27 0,6 0,27 -165,0
7 Jahre 0,49 0,4 0,48 -176,2
10 Jahre 0,71 0,4 0,70 -173,7
30 Jahre 1,47 1,5 1,46 -159,6
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Uhr Mi, 17:06 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1901 +0,83% 1,1828 1,1812 +6,1%
EUR/JPY 126,22 +0,70% 125,53 125,46 +3,5%
EUR/CHF 1,0786 +0,12% 1,0770 1,0786 -0,6%
EUR/GBP 0,9191 +1,21% 0,9081 0,9086 +8,6%
USD/JPY 106,07 -0,13% 106,14 106,22 -2,5%
GBP/USD 1,2948 -0,39% 1,3026 1,2998 -2,3%
USD/CNH (Offshore) 6,8269 -0,10% 6,8378 6,8354 -2,0%
Bitcoin
BTC/USD 10.386,26 +1,43% 10.378,76 10.261,26 +44,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 37,95 38,05 -0,3% -0,10 -33,8%
Brent/ICE 40,62 40,79 -0,4% -0,17 -34,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.959,63 1.946,70 +0,7% +12,94 +29,2%
Silber (Spot) 27,33 27,05 +1,0% +0,28 +53,1%
Platin (Spot) 934,05 923,25 +1,2% +10,80 -3,2%
Kupfer-Future 3,03 3,04 -0,2% -0,01 +7,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
September 10, 2020 09:57 ET (13:57 GMT)
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