24.03.2023 21:11:44

MÄRKTE USA/Börsen trotz erneuter Bankensorgen etwas fester

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Freitag mit leichten Aufschlägen geschlossen, obwohl das Handelsumfeld erneut von Sorgen um den Bankensektor belastet wurde. Ausgangspunkt waren Spekulationen über eine mögliche Bankenkrise in Europa. Die Börsen erholten sich im Verlauf wieder von zeitweise deutlichen Abschlägen.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,4 Prozent höher bei 32.238 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,6 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 0,3 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.758 (Donnerstag: 1.080) Kursgewinner und 1.257 (1.931) -verlierer. Unverändert schlossen 91 (125) Titel.

Laut einem Medienbericht gehören die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse zu einigen Instituten, die vom US-Justizministerium unter die Lupe genommen werden, ob sie Russland-Sanktionen umgangen haben. Die Aktien der beiden Banken gerieten daraufhin unter deutlichen Abgabedruck. Der Aktienkurs der Deutschen Bank knickte im europäischen Handel indessen kräftig ein. Grund war offenbar auch der Anstieg der Credit-Default-Swaps (CDS), sprich des Preises zur Absicherung von Ausfallrisiken etwa von Bankanleihen. Kritisch beäugt wurde zudem der Markt für AT1-Bankanleihen.

Die Verunsicherung am Markt erfasste auch die Aktien der US-Banken, allerdings nicht mit der gleichen Dynamik wie in Europa. Die Kurse erholten sich im Verlauf jedoch wieder. Goldman Sachs und JP Morgan verloren schließlich 0,7 bzw. 1,5 Prozent. Die Aktie von Bank of America schloss sogar 0,6 Prozent fester.

Die US-Finanzministerin Janet Yellen kündigte an, dass sie eine außerplanmäßige Sitzung des Financial Stability Oversight Council (FSOC) einberufen werde, der nach der Finanzkrise von 2008 gegründet wurde, um die Regierung bei der Bekämpfung von Bedrohungen der Finanzstabilität zu unterstützen.

Der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, James Bullard, ist der Auffassung, dass die aktuellen Turbulenzen im Bankensektor eingedämmt werden können, auch wenn die Fed weiterhin die Inflation bekämpft. Die Messwerte für finanziellen Stress seien viel niedriger als während der Finanzkrise 2007/2008 und in den ersten Tagen der Covid-19-Pandemie, so Bullard. Die US-Notenbank und andere Regulierungsbehörden verfügten über die notwendigen Instrumente, um die derzeitige Bankenkrise zu bewältigen.

Konjunkturseitig sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im Februar schwächer als gedacht ausgefallen. Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich indessen laut einer Umfrage von S&P Global im März spürbar belebt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 53,3 von 50,1 Punkten im Vormonat. Das ist der höchste Stand seit zehn Monaten.

Dollar legt zu - Renditen geben etwas nach

Profiteure der allgemeinen Verunsicherung waren vermeintlich sichere Häfen wie US-Staatsanleihen und der US-Dollar. Am Devisenmarkt stieg der Dollar-Index um 0,6 Prozent, nachdem er zuletzt mit der Erwartung einer möglichen Zinserhöhungspause der Fed deutlich nachgegeben hatte.

Am US-Anleihemarkt legten die Notierungen zu, kamen aber wieder von den Tageshochs zurück, im Gegenzug fielen die Renditen. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 4,3 Basispunkte auf 3,38 Prozent.

Die Ölpreise gaben nach. Die Preise für die Sorten Brent und WTI fielen um bis zu 1,3 Prozent. Die erneuten Sorgen um den Bankensektor schürten Ängste vor einem Wirtschaftsabschwung und einen damit verbundenen Nachfragerückgang.

Der Goldpreis konnte indessen vom gestiegenen Sicherheitsbedürfnis nicht profitieren. Hier belastete der festere Dollar. Der Preis für die Feinunze gab 0,8 Prozent nach.

General Dynamics profitieren von Auftrag

General Dynamics (+1,5%) profitierten von einem Auftrag des US-Verteidigungsministeriums für Flugsimulatortrainings über 1,8 Milliarden Dollar. Die Aktie von Scholastic brachen um 22,3 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht war und seine Ertragsziele gesenkt hat.

Mit Enttäuschung wurden die Geschäftszahlen von Joann (-13,3%) aufgenommen. Der auf Kunsthandwerk und Stoffe spezialisierte Einzelhändler hatte mit dem bereinigten Ergebnis im vierten Quartal die Konsensschätzung deutlich verfehlt. Ebenfalls schlechter als erwartet schnitt Ouster, ein Hersteller autonom fahrender Autos, im vierten Quartal ab. Die Aktie gab 13,7 Prozent nach.

Die auf Mode in großen Größen spezialisierte Bekleidungskette Torrid hat dagegen ihren Verlust im vierten Quartal verringert und mit dem Umsatz die Erwartungen übertroffen. Darauf zog der Kurs um 21,9 Prozent an.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.238,15 +0,4% 132,90 -2,7%

S&P-500 3.971,18 +0,6% 22,46 +3,4%

Nasdaq-Comp. 11.823,96 +0,3% 36,56 +13,0%

Nasdaq-100 12.767,05 +0,3% 37,82 +16,7%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,77 -7,5 3,84 -65,3

5 Jahre 3,41 -4,0 3,45 -59,4

7 Jahre 3,40 -4,2 3,44 -56,9

10 Jahre 3,38 -4,3 3,42 -50,3

30 Jahre 3,64 -5,5 3,70 -32,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,0759 -0,7% 1,0830 1,0888 +0,5%

EUR/JPY 140,70 -0,7% 141,25 142,65 +0,2%

EUR/CHF 0,9892 -0,4% 0,9937 0,9953 -0,1%

EUR/GBP 0,8800 -0,2% 0,8820 0,8837 -0,6%

USD/JPY 130,75 -0,1% 130,42 130,99 -0,3%

GBP/USD 1,2226 -0,4% 1,2278 1,2322 +1,1%

USD/CNH (Offshore) 6,8699 +0,6% 6,8516 6,8167 -0,8%

Bitcoin

BTC/USD 27.873,68 -1,4% 28.267,35 28.634,93 +67,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,18 69,96 -1,1% -0,78 -14,0%

Brent/ICE 74,95 75,91 -1,3% -0,96 -12,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 41,40 43,19 -4,1% -1,79 -43,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.976,70 1.991,99 -0,8% -15,29 +8,4%

Silber (Spot) 23,12 23,10 +0,1% +0,02 -3,5%

Platin (Spot) 981,70 987,98 -0,6% -6,28 -8,1%

Kupfer-Future 4,07 4,12 -1,2% -0,05 +6,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/

(END) Dow Jones Newswires

March 24, 2023 16:12 ET (20:12 GMT)

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