15.03.2017 21:53:42

MÄRKTE USA/Anleger jubeln über unveränderten Fed-Zinspfad

   NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Notenbank hat der Wall Street am Mittwoch einen Schub gegeben. Zwar war die Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte keine Überraschung. Doch die Währungshüter bleiben bei ihrem Zinspfad: insgesamt drei Erhöhungen sollen es voraussichtlich 2017 sein. Am Aktienmarkt war befürchtet worden, dass sich die Fed etwas harscher äußern könnte, nachdem die Teuerung angezogen hat und die Konjunktur weiter rund läuft.

   Auch die steigenden Kurse bei Gold und Treasurys sprachen für eine "taubenhafte" Interpretation der Aussagen durch die Teilnehmer, ebenso wie der nachgebende Dollar. Schwächster Sektor im S&P-500 waren die Bankenwerte; die Branche leidet unter einem Niedrigzinsumfeld.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 20.950 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,7 Prozent. Der Umsatz stieg deutlich auf 913 (Dienstag: 748) Millionen Aktien. Im Plus schlossen nach vorläufigen Angaben 2.652 (1.006) Titel, denen lediglich 407 (1.980) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 54 (112) Titel aus dem Handel.

   "Einige Anleger hatten erwartet, dass die Fed sich etwas falkenhafter äußert", sagte Chefmarktanalyst Omer Esiner von Commonwealth Foreign Exchange. Er erinnerte daran, dass es in jüngster Zeit aus Fed-Kreisen bereits entsprechende Kommentare gegeben habe. Diese hatten vor allem auf den anhaltend starken Arbeitsmarkt und die höhere Inflation hingewiesen. Am Markt blühten bereits Spekulationen, dass es 2017 insgesamt vier Zinserhöhungen geben könnte. Aaron Kohli von BMO Capital Markets verwies in diesem Zusammenhang indes auf die Rolle des Ölpreises: der ist in den vergangenen Tagen deutlich gefallen und könnte das Inflationsziel der Notenbank gefährden.

Dollar gerät unter Druck - Anleihen gesucht Die Konjunkturdaten des Tages standen im Schatten der Notenbank und erbrachten überdies wenig Überraschendes.

   Am Devisenmarkt gab der Dollar mit den Fed-Aussagen nach. Die von der Fed ins Auge gefassten drei Zinserhöhungen in diesem Jahr sind bereits eingepreist, so dass die US-Devise hiervon nicht mehr profitierte. Im Gegenteil - es hatte Erwartungen gegeben, dass die US-Notenbank ihren Schwenk noch deutlicher vollziehen könnte. Im Geschäft nach 21.00 Uhr stützte dann noch der Ausgang der niederländischen Parlamentswahl den Euro. Dort hat laut Prognosen Premier Mark Rutte von den Rechtsliberalen die Rechtspopulisten um Geert Wilders deutlich abgehängt. Der Euro kletterte auf 1,0734 Dollar nach 1,0630 vor der Zinsentscheidung. Am Vorabend stand er noch knapp über 1,06 Dollar.

   Ähnliches spiegelte der Goldpreis, der um 1,8 Prozent auf 1.220 Dollar je Feinunze zulegte. Gold ist vor allem in einem Niedrigzinsumfeld gesucht. Auch die Bewegung der US-Anleihen fügte sich in dieses Bild. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor gegenüber dem Dienstagabend 10 Basispunkte auf 2,50 Prozent; über die Hälfte der Bewegung erfolgte nach den Fed-Aussagen.

   Am Ölmarkt kam es zu einer signifikanten Erholung, nachdem das Erdölkartell Opec mit tendenziell negativen Aussagen die Ölpreise am Vortag auf ein Dreimonatstief geschickt hatte. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich zum Settlement um 2,4 Prozent auf 48,86 US-Dollar. Jüngster stützender Faktor waren neue Daten der Energy Information Administration (EIA) zu den US-Lagerbeständen, die bei Rohöl, Benzin und Destillaten gesunken sind. Bereits die Lagerdaten des US-Branchenverbandes API hatten Signale der Erleichterung ausgesendet.

Golden Ocean gesucht Golden Ocean reagierten positiv auf die Nachricht, dass das vom norwegischen Schiffsmagnaten John Fredriksen mit kontrollierte Unternehmen eine Flotte in Griechenland zukauft. Für 364 Millionen Dollar erwirbt Golden Ocean den Massengutbeförderer Quintana Shipping mit 14 Schiffen. Mit dem Zukauf wird Golden Ocean zu einem der größten Trockengutfrachterunternehmen der Welt mit insgesamt 84 Schiffen. Der Kurs stieg um 10,2 Prozent.

   Southwestern Energy zogen um 5,8 Prozent an, die Citigroup hat die Aktie auf "Kaufen" erhöht. Auch andere Energiewerte profitierten von der Ölpreiserholung, nachdem sie am Vortag kräftig Federn hatten lassen müssen. Der Energiesektor im S&P-500 gewann gut 2 Prozent.

   Twitter ermäßigten sich dagegen um 1,9 Prozent, nachdem die Systemzugänge einiger prominenter Personen geknackt und falsche Mitteilungen dieser verbreitet worden waren. Die EU-Kommission hat dem Kauf des Medienunternehmens Time Warner durch den Telekommunikationskonzern AT&T zugestimmt. Für AT&T ging es 1,2 Prozent nach oben, für Time Warner 0,4 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.950,10 0,54 112,73 6,01 S&P-500 2.385,26 0,84 19,81 6,54 Nasdaq-Comp. 5.900,05 0,74 43,23 9,60 Nasdaq-100 5.416,25 0,63 34,08 11,36

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,30 -8,1 1,38 9,7 5 Jahre 2,01 -12,4 2,13 8,2 7 Jahre 2,31 -11,5 2,42 5,8 10 Jahre 2,50 -9,8 2,60 5,9 30 Jahre 3,12 -6,1 3,18 4,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.45 Uhr Di, 17.28 Uhr % YTD EUR/USD 1,0724 +0,82% 1,0637 1,0642 +2,0% EUR/JPY 121,6025 -0,33% 121,9999 121,94 -1,1% EUR/CHF 1,0727 +0,09% 1,0718 1,0721 +0,2% EUR/GBP 0,8730 +0,28% 0,8706 1,1430 +2,4% USD/JPY 113,39 -1,16% 114,72 114,57 -3,0% GBP/USD 1,2283 +0,53% 1,2219 1,2164 -0,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,86 47,72 +2,4% 1,14 -11,9% Brent/ICE 51,88 50,92 +1,9% 0,96 -10,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.220,69 1.199,22 +1,8% +21,47 +6,0% Silber (Spot) 17,33 16,89 +2,6% +0,44 +8,8% Platin (Spot) 954,85 937,85 +1,8% +17,00 +5,7% Kupfer-Future 2,67 2,63 +1,3% +0,04 +6,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   March 15, 2017 16:23 ET (20:23 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 23 PM EDT 03-15-17

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