05.02.2024 22:10:49

MÄRKTE USA/Aktien knapp behauptet - Marktzinsen steigen weiter

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Der fortgesetzte kräftige Anstieg der US-Marktzinsen hat am Montag die Kauflaune für Aktien gebremst. Auslöser des jüngsten Satzes nach oben bei den Zinsen war der unerwartet stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für Januar. Dazu kam am Berichtstag der Einkaufsmanagerindex (ISM) des US-Dienstleistungsgewerbes im Januar. Er übertraf die Erwartungen deutlich und signalisiert Wachstum. Beides spricht eher gegen baldige Zinssenkungen.

Außerdem hatte US-Notenbankchef Jerome Powell am Wochenende Zinssenkungshoffnungen erneut einen Dämpfer versetzt. In einem Interview sagte er, dass die Fed es angesichts der wirtschaftlichen Stärke nicht eilig damit habe, die Zinsen zu senken.

Am Markt stellt man sich daher auf für länger erhöht bleibende Zinsen ein. Die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung schon im März ist inzwischen massiv gesunken auf fast 15 Prozent, verglichen mit noch 64 Prozent vor Monatsfrist.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent tiefer mit 38.380 Punkten. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes gaben weniger deutlich nach um 0,3 bzw. 0,2 Prozent. Bei den Einbußen dürften auch Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben, nachdem die Indizes am Freitag Rekordniveaus erreicht hatten. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 566 (Freitag: 975) Kursgewinner und 2.301 (1.889) -verlierer. Unverändert schlossen 39 (47) Titel.

Dollar auf höchstem Stand seit November

Im Gefolge der Anleiherenditen ging es auch für den Dollar weiter nach oben. Der Dollarindex kletterte um 0,5 Prozent. Der Euro fiel auf rund 1,0740 Dollar. Das ist das niedrigste Niveau seit November.

Die Ölpreise stiegen um rund 1 Prozent, gestützt von der angespannten Lage im Nahen Osten. Streitkräfte der USA und Großbritanniens haben nach eigenen Angaben dutzende Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen beschossen. Sie reagierten damit auf die andauernden Angriffe der Huthi auf die Schifffahrt im Roten Meer. "In den vergangenen Jahren haben solche politischen Unruhen die Rohölpreise in die Höhe getrieben. Angesichts der Rekordproduktion von US-Öl und keinen wirklichen Angebotseinbußen aus dem Nahen Osten sind die meisten geopolitischen Preisaufschläge jedoch bereits eingepreist", befand Dennis Kissler von BOK Financial.

Der Goldpreis büßte 14 Dollar ein auf 2.026 je Feinunze. Der feste Dollar und die gestiegenen Anleiherenditen lasteten auf dem Edelmetall.

McDonald's Schlusslicht im Dow

Am Aktienmarkt bewegte die Bilanzsaison. McDonald's sanken um 3,7 Prozent und belasteten damit maßgeblich den Dow. Die Schnellrestaurantkette steigerte zwar den Gewinn stärker als angenommen, allerdings bremste der Krieg in Nahost das Wachstum, weshalb der Umsatz flächenbereinigt weniger stark stieg als erwartet.

Neue Mängel am Problemflugzeug 737 Max drückten den Boeing-Kurs um 1,3 Prozent. An einigen Flugzeugrümpfen wurden falsch gebohrte Löcher entdeckt.

Dow-Tagessieger waren Caterpillar mit einem Plus von 2,0 Prozent. Der Markt honorierte damit einen überraschend deutlichen Gewinnanstieg im vierten Quartal des Maschinenbauers.

Besser als erwartet schnitt der Fleischproduzent und -verarbeiter Tyson Foods (+2,0%) in seinem ersten Geschäftsquartal ab. Mit einem Plus von 9,7 Prozent reagierten Catalent auf die Übernahme durch Novo Holdings, die Muttergesellschaft des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk.

Nvidia (+4,8% auf 693,32 Dollar) erklommen ein Rekordhoch. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Aktie auf 800 von 625 Dollar erhöht und sie auf die "Conviction Buy List" genommen.

Air Products & Chemicals kamen nach schwachen Quartalszahlen und einem gesenkten Ausblick um 15,6 Prozent zurück. Linde gaben im Sog um 1,6 Prozent nach.

Die stark angeschlagene Aktie von On Semiconductor machte einen Satz um knapp 10 Prozent. Das Halbleiterunternehmen konnte die Erwartungen an die Quartalszahlen schlagen.

Estee Lauder sprangen um 12 Prozent nach oben. Der Kosmetikkonzern hatte nicht nur mit seinen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal positiv überrascht, sondern auch mit dem Ausblick und Plänen zur Kostensenkung.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 38.380,12 -0,7% -274,30 +1,8%

S&P-500 4.942,81 -0,3% -15,80 +3,6%

Nasdaq-Comp. 15.597,68 -0,2% -31,28 +3,9%

Nasdaq-100 17.613,04 -0,2% -29,70 +4,7%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,46 +9,6 4,36 3,8

5 Jahre 4,12 +13,5 3,99 12,1

7 Jahre 4,15 +14,8 4,01 18,3

10 Jahre 4,16 +14,4 4,02 28,5

30 Jahre 4,34 +12,3 4,22 37,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:50 Fr, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0741 -0,4% 1,0777 1,0792 -2,8%

EUR/JPY 159,73 -0,3% 159,95 160,08 +2,6%

EUR/CHF 0,9352 +0,0% 0,9355 0,9352 +0,8%

EUR/GBP 0,8568 +0,4% 0,8542 0,8538 -1,2%

USD/JPY 148,71 +0,2% 148,42 148,33 +5,6%

GBP/USD 1,2536 -0,8% 1,2616 1,2640 -1,5%

USD/CNH (Offshore) 7,2202 +0,0% 7,2147 7,2159 +1,4%

Bitcoin

BTC/USD 42.360,80 -0,5% 43.082,87 43.281,86 -2,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,83 72,28 +0,8% +0,55 +0,9%

Brent/ICE 78,09 77,33 +1,0% +0,76 +1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 28,125 29,50 -4,7% -1,38 -10,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.024,70 2.039,87 -0,7% -15,17 -1,8%

Silber (Spot) 22,35 22,69 -1,5% -0,34 -6,0%

Platin (Spot) 901,45 897,00 +0,5% +4,45 -9,1%

Kupfer-Future 3,77 3,82 -1,3% -0,05 -3,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 05, 2024 16:10 ET (21:10 GMT)

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Boeing Co. 159,06 0,62% Boeing Co.
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Estée Lauder Companies Inc. (ELC) (Estee Lauder) 76,60 -1,03% Estée Lauder Companies Inc. (ELC) (Estee Lauder)
Linde plc 419,80 -0,05% Linde plc
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NVIDIA Corp. 130,98 -1,39% NVIDIA Corp.
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