06.09.2018 22:20:43
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MÄRKTE USA/Abgabedruck bei Technologiewerten hält an
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Auch am Donnerstag haben sich die Technologiewerte mit einer schwachen Tendenz an der Wall Street gezeigt. Zudem blieben der Handelsstreit zwischen China und den USA und die Neuverhandlung des Nafta-Freihandelsabkommens zwischen Kanada und den USA im Fokus. Hier sitzen die Delegationen seit Mittwoch wieder zusammen.
"Es handelt sich um eine technische Korrektur, nachdem der Technologie-Sektor sich lange besser als der Gesamtmarkt entwickelt hat", sagte Markt-Stratege Peter Kenny von Kenny & Co. "Ich denke hier gibt es noch weiteres Abwärtspotenzial, doch es dürfte sich um einen langfristigen und nicht um einen kurzfristigen Prozess handeln", ergänzte der Teilnehmer.
Der Dow-Jones-Index konnte sich erneut behaupten und gewann 0,1 Prozent auf 25.996 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,4 Prozent auf 2.878 Punkte nach unten. Der Nasdaq-Composite büßte weitere 0,9 Prozent auf 7.923 Punkte ein. Umgesetzt wurden an der Nyse 770 (Mittwoch: 812) Millionen Aktien. Auf die 1.200 (1.316) Kursgewinner kamen 1.736 (1.626) -verlierer. Unverändert schlossen 117 (117) Titel.
Allerdings könnte sich der Handelsstreit zwischen den USA und China schon bald weiter verschärfen. Am Donnerstag lief eine Frist ab, während der Verbände, Unternehmen und Marktteilnehmer sich zu den Plänen der US-Regierung zu weiteren Strafzöllen öffentlich äußern konnten. Es geht um die Absicht, Strafzölle auf China-Importe im Umfang von weiteren 200 Milliarden US-Dollar zu verhängen. Berichten zufolge könnte US-Präsident Donald Trump bereits in der laufenden Woche Ernst machen und die Zölle im genanntem Umfang erheben.
Arbeitsmarkt mit uneinheitlichen Signalen
Zugleich gab es eine Flut an Daten, die aber kaum für Bewegung sorgten. Die US-Unternehmen haben im August weniger Stellen geschaffen als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP berichtete. "Obwohl es eine kleine Abschwächung beim Jobwachstum gab, bleibt der Arbeitsmarkt unglaublich dynamisch", sagte Ahu Yildirmaz, Co-Leiter des ADP-Forschungsinstitutes.
Die wöchentlichen Daten am Arbeitsmarkt präsentierten sich dagegen besser als erwartet. In den USA sind viel weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, der Wert erreichte den niedrigsten Stand seit Ende 1969.
Auch die übrigen Konjunkturdaten des Tages gaben kein einheitliches Bild ab. Während sich das Wachstum in der US-Dienstleistungsbranche im August beschleunigt hat, hat der Auftragseingang der US-Industrie im Juli den stärksten Rückgang seit Januar verzeichnet. Dieser fiel etwas stärker aus, als von den Ökonomen erwartet.
Technologiewerte bleiben unter Abgabedruck
Unter den Einzelaktien fielen Facebook um 2,8 Prozent. Das soziale Netzwerk will über 1 Milliarde US-Dollar in ein Datenzentrum in Singapur investieren. Nach den deutlichen Verlusten wegen der Anhörung vor einem Senatsausschuss am Vortag gab der Kurs damit weiter nach. Auch andere Technologie-Schwergewichte fielen erneut: Alphabet verloren 1,3 Prozent, Apple 1,7 Prozent und Twitter büßten 5,9 Prozent ein.
Besonders hoch war der Abgabedruck unter Halbleiterwerten, der Sektor war mit einem Abschlag von 2,3 Prozent Tagesverlierer. Hier brachen Micron Technologies um 9,9 Prozent ein. Der Finanzchef des Konzerns hatte von einem Preisrückgang bei Speicherchips im dritten Quartal berichtet. Allerdings habe sich der durchschnittliche Verkaufspreis gegenüber dem Vorquartal leicht erhöht. Für Applied Materials ging es um 5,3 Prozent nach unten. Broadcom verloren 2,5 Prozent. Das Unternehmen wird nach der Schlussglocke Quartalsergebnisse vorlegen.
Der US-Lastwagenhersteller Navistar hat den Gewinn im dritten Geschäftsquartal deutlicher gesteigert als erwartet und sich etwas optimistischer für das Geschäftsjahr 2017/18 geäußert. Zudem gab CEO Troy Clarke einen zuversichtlichen Ausblick auf das kommende Jahr. Für die Aktie ging es nach anfänglichen Gewinnen um 8,5 Prozent nach unten.
Dollar bleibt weiter unter Druck
Am Devisenmarkt verlor der ICE-Dollarindex 0,1 Prozent. Teilnehmer sprachen von Zurückhaltung vor dem US-Arbeitsmarktbericht für August, der am Freitag veröffentlicht wird. Ein starker Bericht würde die Erwartung noch weiter untermauern, dass die US-Notenbank in diesem Jahr noch zwei weitere Zinserhöhungen vornehmen wird. Der Wechselkurs Euro zu Dollar bewegte sich kaum - trotz schwacher Daten aus Deutschland. Im späten US-Handel lag die Gemeinschaftswährung bei 1,1623 Dollar.
Die nachgebenden Kurse am Aktienmarkt und die weiter bestehenden Sorgen in Bezug auf die Handelsstreits sorgten für steigende Notierungen am Rentenmarkt. Auch die andauernde Krise in den Schwellenländern sorgte für Nachfrage im "sicheren Hafen". Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor 2 Basispunkte auf 2,88 Prozent.
Die Ölpreise standen nach einer zwischenzeitlichen leichten Erholung erneut unter Druck. Zwar haben sich die wöchentlichen Öllagerbestände deutlicher als erwartet reduziert, gleichzeitig gingen im Vergleich zur Vorwoche allerdings auch die Öl-Exporte aus den USA zurück. Die Lagerbestände reduzierten sich um 4,302 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche, während Analysten lediglich einen Rückgang um 2,1 Millionen Barrel erwartet hatten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 1,4 Prozent auf 67,77 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit gut zwei Wochen. Für den Brent-Preis ging es um 1,0 Prozent auf 76,50 Dollar nach unten.
Der Goldpreis kletterte zum US-Settlement um 0,3 Prozent auf 1.204 Dollar, hatte im Tageshoch jedoch schon bei 1.207 Dollar gelegen. Die Feinunze profitierte übergeordnet weiter von der bestehenden Dollar-Schwäche und dem sich zuspitzenden Handelskonflikt mit China. Die chinesische Regierung hat die USA erneut vor Gegenzöllen gewarnt, sollte Washington weitere Abgaben auf chinesische Importe in Höhe von 200 Milliarden Dollar erheben.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.995,87 0,08 20,88 5,16
S&P-500 2.878,05 -0,37 -10,55 7,65
Nasdaq-Comp. 7.922,73 -0,91 -72,45 14,77
Nasdaq-100 7.453,17 -0,93 -70,09 16,52
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,64 -1,6 2,65 143,5
5 Jahre 2,75 -2,2 2,77 82,2
7 Jahre 2,82 -2,7 2,85 57,6
10 Jahre 2,88 -2,3 2,90 43,4
30 Jahre 3,06 -1,8 3,07 -1,0
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Mi, 17:28 % YTD
EUR/USD 1,1623 -0,09% 1,1627 1,1612 -3,3%
EUR/JPY 128,85 -0,66% 129,50 129,52 -4,8%
EUR/CHF 1,1228 -0,65% 1,1282 1,1282 -4,1%
EUR/GBP 0,8991 -0,21% 0,9007 0,9005 +1,1%
USD/JPY 110,90 -0,54% 111,38 111,54 -1,6%
GBP/USD 1,2928 +0,12% 1,2909 1,2897 -4,3%
Bitcoin
BTC/USD 6.482,10 -6,9% 6.437,57 7.026,29 -52,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,93 68,72 -1,1% -0,79 +15,7%
Brent/ICE 76,67 77,42 -0,8% -0,60 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.199,76 1.196,70 +0,3% +3,06 -7,9%
Silber (Spot) 14,17 14,19 -0,2% -0,02 -16,4%
Platin (Spot) 791,05 785,00 +0,8% +6,05 -14,9%
Kupfer-Future 2,62 2,60 +0,9% +0,02 -21,6%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/
(END) Dow Jones Newswires
September 06, 2018 16:20 ET (20:20 GMT)
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