01.08.2016 18:50:50
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MÄRKTE EUROPA/Wachstumssorgen und Banken belasten die Stimmung
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Start in den August ist erst einmal nicht geglückt: der Euro-Stoxx-50 ist 0,8 Prozent leichter bei 2.967 Punkten in den Monat gegangen. Am Montag gab es an der Börse zwei übergeordnete Themen. Zum einen das Ergebnis des Stresstests der Europäischen Bankenaufsicht, das allerdings nur kurzfristig für Entspannung sorgte. Denn schnell wurden höhere Kurse wieder für Verkäufe genutzt. Die Argumentation dahinter lautet: Das Geschäftsmodell der Banken läuft im Niedrigzinsumfeld nicht rund, zudem hat sich an der Kapitalausstattung nichts geändert.
Zum zweiten lasteten schwache Wirtschaftsdaten aus dem Süden Europas auf dem Sentiment der Anleger. Der Dax schloss mit 10.331 Punkten knapp im Minus. Der Euro handelte mit Kursen unter 1,12 Dollar kaum verändert nach dem Anstieg am Freitag. Auch die Bundesanleihen notierten wenig verändert und damit nahe ihrem Rekordhoch.
Die Europäische Bankenaufsicht bescheinigte am Freitagabend den meisten Banken bei ihrem Stresstest eine ordentliche Kapitalausstattung. Allerdings ist das Gefälle groß: Den skandinavischen Musterschülern stehen Sorgenkinder aus Italien und Irland gegenüber. Bitter für die beiden großen Privatbanken in Deutschland: Trotz einer robusten heimischen Wirtschaft gehörten sowohl die Deutsche Bank (Aktie minus 1,8 Prozent) als auch die Commerzbank (minus 2,2 Prozent) zu den Schlusslichtern.
Wie erwartet hat die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena bei dem Test am schlechtesten abgeschnitten. Allerdings hatte die Bank bereits einen Sanierungsplan vorgestellt. Mit Unterstützung mehrerer anderer Institute will sie das Kapital um 5 Milliarden Euro erhöhen und außerdem gut 9 Milliarden Euro an sogenannten faulen Krediten auslagern. Der Kurs legte um 0,6 Prozent zu.
Banken nach Stresstest tiefrot Der Bankensektor büßte zum Wochenstart 1,8 Prozent ein. Da die Banken im Euro-Stoxx-50 mit 12,6 Prozent Indexanteil noch immer der schwerstgewichtete Sektor sind, zogen sie den europäische Benchmark-Index nach unten. An der Börse teilte man die Ansicht der europäischen Bankenaufsicht nicht, dass die "harten" Kapitalquoten der meisten Geldhäuser für das Bestehen einer neuerlichen Krise ausreichen, sagte ein Händler.
Unter den europäischen Banken zeigten solche Titel überproportionale Kursschwäche, die im Bankenstresstest schwach abgeschnitten hatten. So fielen Raiffeisen Bank International um 5,0 Prozent, Banco Populare um 6,2 Prozent. "Die hohen Verluste von Raiffeisen und Unicredit legen ein wenig die Vermutung nahe, dass hier die Risiken der Häuser in Osteuropa aus Anlegersicht im Vordergrund stehen", sagt ein Händler. Unicredit verloren 9,4 Prozent und stellten den Verlierer im Sektor.
Industrie der Eurozone büßt etwas Dynamik ein Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone ist im Juli gesunken. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor ging auf 52,0 Punkte zurück. Während die Produktion und Beschäftigung in der deutschen Industrie boomen und in Italien und Spanien weitgehend auf der Stelle treten, ging es in Frankreich und Griechenland sogar abwärts.
Der Brexit-Schock hat der Stimmung in der britischen Industrie einen noch härteren Schlag versetzt als zunächst angenommen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbes stürzte im Juli auf 48,2 Punkte von 52,4 im Vormonat. Das Konjunkturbarometer fiel damit unter die Wachstumsgrenze von 50 Zählern und notiert nun auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2013.
Rohstoffwerte die Gewinner Der Index der Rohstoffwerte schloss knapp im Plus. Die Preise für Industriemetalle setzten ihren Preisaufschwung mehrheitlich fort. Eine Hochstufung von Anglo American von "Sectorperform" auf "Outperform" durch die Royal Bank of Canada ließ den Kurs um 2,2 Prozent zulegen. Zudem könnten die auch in Australien aktiven Rohstoffproduzenten von einer erwarteten Zinssenkung durch Australiens Notenbank am Dienstag profitieren.
Auf der Unternehmensseite stand weiterhin die Berichtssaison im Blick. Von guten Geschäftszahlen sprachen Händler bei Fuchs Petrolub, der Kurs der MDAX-Aktie zog um 2,9 Prozent an. In Europa legten unter anderem Heineken und Air Liquide Geschäftszahlen vor, die Aktien gaben um 3,7 bzw 2,4 Prozent nach. Im TecDax wurden die Geschäftszahlen von MorphoSys als "unspektakulär" eingestuft, der Kurs schloss 0,3 Prozent im Plus.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.967,31 -23,45 -0,8% -9,2% Stoxx-50 2.859,13 -18,49 -0,6% -7,8% Stoxx-600 339,86 -2,03 -0,6% -7,1% XETRA-DAX 10.330,52 -6,98 -0,1% -3,8% FTSE-100 London 6.693,95 -30,48 -0,5% +7,2% CAC-40 Paris 4.409,17 -30,64 -0,7% -4,9% AEX Amsterdam 444,97 -4,86 -1,1% +0,7% ATHEX-20 Athen 1.521,92 -6,04 -0,4% -17,0% BEL-20 Bruessel 3.426,38 -38,46 -1,1% -7,4% BUX Budapest 27.468,88 -159,29 -0,6% +14,8% OMXH-25 Helsinki 3.358,72 -25,51 -0,8% -0,0% ISE NAT. 30 Istanbul 94.002,06 +1535,78 +1,7% +5,2% OMXC-20 Kopenhagen 996,08 +1,53 +0,2% -1,8% PSI 20 Lissabon 4.747,72 -1,28 -0,0% -10,7% IBEX-35 Madrid 8.513,40 -73,80 -0,9% -10,8% FTSE-MIB Mailand 16.554,83 -292,03 -1,7% -22,7% RTS Moskau 922,53 -5,04 -0,5% +21,9% OBX Oslo 542,88 -2,67 -0,5% +0,7% PX-GLOB Prag 1.146,89 -1,50 -0,1% -7,6% OMXS-30 Stockholm 1.379,46 -7,20 -0,5% -4,7% WIG-20 Warschau 1.762,12 +2,38 +0,1% -5,2% ATX Wien 2.209,13 -24,31 -1,1% -7,8%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.07 Uhr Fr, 17.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1174 +0,09% 1,1164 1,1176 +2,9% EUR/JPY 114,1621 -0,20% 114,3880 114,31 -22,1% EUR/CHF 1,0808 -0,18% 1,0827 1,0812 -0,6% EUR/GBP 0,8466 +0,23% 0,8430 1,1880 +15,0% USD/JPY 102,17 -0,28% 102,45 102,30 -13,0% GBP/USD 1,3199 -0,33% 1,3242 1,3280 -10,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,08 41,60 -3,7% -1,52 -5,5% Brent/ICE 42,15 43,53 -3,2% -1,38 -3,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.353,15 1.350,91 +0,2% +2,24 +27,6% Silber (Spot) 20,54 20,33 +1,0% +0,21 +48,6% Platin (Spot) 1.158,30 1.148,20 +0,9% +10,10 +29,9% Kupfer-Future 2,21 2,22 -0,7% -0,02 +2,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 01, 2016 12:18 ET (16:18 GMT)
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Air Liquide prime fidelite | 159,70 | -0,13% | |
Anglo American PLC | 29,52 | -0,34% | |
Commerzbank | 15,33 | 1,66% | |
Deutsche Bank AG | 17,15 | 0,69% | |
Heineken N.V. | 70,08 | 0,72% | |
MorphoSys | 67,80 | -0,95% | |
Raiffeisen | 19,75 | -2,52% |