16.07.2014 08:44:32
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MÄRKTE EUROPA/Wachstum in China sollte Börsen in Europa stützen
Von Thomas Leppert
Mit Kursgewinnen sollten die europäischen Börsen auf überzeugende Wachstumsdaten aus China reagieren. Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal mit einem Plus von 7,5 Prozent etwas stärker gewachsen als mit 7,4 Prozent erwartet. Zudem überzeugt die Berichtssaison in den USA mit guten Intel-Zahlen nach Handelsschluss in den USA. Der Dax wird am Mittwoch zum Handelsstart 0,2 Prozent fester bei 9.743 Punkten erwartet. Der Euro-Stoxx-50 sollte 0,3 Prozent fester bei 3.162 Punkten in die Sitzung gehen.
Das wieder etwas stärkere Wachstum in China deutet darauf hin, dass die Konjunkturpolitik Pekings aus gezielten Ausgaben und lockeren Krediten langsam zu wirken beginnt. Auch die leicht über den Erwartungen liegende Industrieproduktion im Juni unterstreicht den Wachstumskurs der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. "Das Wachstum im zweiten Halbjahr sollte über dem des ersten liegen", erwartet Citigroup-Ökonom Shuang Ding.
Das Wachstum in China sollte zudem die Nachfrage nach Rohstoffen wieder stärken. "Das sollte die Preise für Rohstoffe stabilisieren", sagt Shane Oliver, Anlagestratege von AMP Capital. Damit hat der europäische Subindex der Minenwerte eine gute Chance, einen Ausbruchsversuch über sein Jahreshoch aus dem Januar zu unternehmen.
Der australische Minenkonzern Rio Tinto, der ebenfalls an der Londoner Börse gehandelt wird, hat zudem einen überzeugenden Zwischenbericht abgeliefert. So hat das Unternehmen im ersten Halbjahr soviel Eisenerz gefördert wie nie zuvor. Die Analysten der Societe Generale erwarten, dass die Aktie in der Sitzung besser als der Sektor abschneiden wird.
Weniger günstig wird die Lage für kleinere Werte und Unternehmen aus dem Biotechnologiesektor beurteilt. Nachdem die US-Notenbank am Dienstag auf hohe Bewertungen in den Sektoren hingewiesen hatte, ging es für den US-Index Russell 2000 und insbesondere für Biotechnologiewerte kräftig abwärts. "Die Anleger wenden sich von kleineren Unternehmen ab", sagte Manfred Hübner von Sentix nach einer Investorenbefragung bereits am Dienstagvormittag.
Der Dollar legt zu, weil US-Notenbankchefin Janet Yellen bei unerwartet guten Konjunkturdaten schnelle Zinserhöhungen für möglich hält. Der Euro startet bei 1,3563 in den europäisch dominierten Handel.
Die Börsen in der Euro-Peripherie könnten weiter von der Lage bei Banco Espirito Santo belastet werden. Die Holding Rioforte steht laut gut informierten Kreisen kurz davor, einen Insolvenzantrag zu stellen. "Das kursierte zwar schon gestern, aber vor den Einzelheiten zu einem 'Hair Cut' ist der Belastungsfaktor noch nicht vom Tisch", sagt ein Händler. Bereits am Dienstag verteuerten sich die Kosten für die Kreditausfallversicherung der portugiesischen Bank um 7 Prozent auf 480 Basispunkte.
Nach der Gewinnwarnung der Software AG am Vortag folgen nun Abstufungen durch Analysten, das sollte die Aktie nochmals belasten. Im Frankfurter Spezialistenhandel gibt das Papier um weitere 1,3 Prozent nach. Celesio schüttet eine Dividende von 0,30 Euro an die Aktionäre aus, der Kurs verliert daher nur optisch.
Am Mittag werden Daten zur US-Industrieproduktion und die Erzeugerpreise veröffentlicht, am Abend der Notenbankbericht "Beige Book". Yellen äußert sich zudem vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses und daneben steht weiterhin die Berichtssaison im Blick - mit Geschäftszahlen unter anderem von Abbott Lab und Bank of America.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di., 17.22 Uhr EUR/USD 1,3563 -0,0% 1,3568 1,3572 EUR/JPY 137,97 -0,0% 137,97 137,97 EUR/CHF 1,2154 -0,0% 1,2154 1,2152 USD/JPY 101,73 +0,0% 101,68 101,66 GBP/USD 1,7134 -0,1% 1,7143 1,7153 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.comDJG/thl/flf
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July 16, 2014 02:15 ET (06:15 GMT)
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