06.04.2016 18:49:51

MÄRKTE EUROPA/Steigende Ölpreise treiben die Aktienkurse an

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa haben sich zur Wochenmitte von den deutlichen Vortagesverlusten etwas erholt. Nachdem die Indizes die längste Zeit des Tages kaum verändert notierten, sorgte ein steigender Ölpreis in der letzten Stunde des Handels für anziehende Kurse. Dieser hatte zunächst von der Nachricht profitiert, dass sich Kuwait optimistisch über das Zustandekommen eines Abkommens zur Begrenzung der Fördermenge geäußert hat. Am Nachmittag sorgte ein überraschender Rückgang der US-Rohöllagerbestände dann für einen weiteren positiven Impuls. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent legte um 5 Prozent zu. Der Dax schloss 0,6 Prozent fester bei 9.625 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,7 Prozent auf 2.909 Punkte zu.

   Aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gab es zudem positive Daten. In China waren die Einkäufer der Service-Unternehmen im März besser gestimmt als erwartet. Das untermauert die Hoffnungen, dass die globale Konjunktur nicht weiter abtaucht.

Fed-Protokoll kann neuen Impuls liefern Mit Spannung wurde aber auch auf die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank am Abend gewartet. Die großen Notenbanken, allen voran die US-Notenbank, haben die vergangenen Jahre die Richtung an den Börsen vorgegeben. Aus Sicht der DZ Bank dürften die sogenannten Minutes belegen, in welcher Zwickmühle die US-Währungshüter derzeit stecken. Einerseits beabsichtigten sie, die Normalisierung der Geldpolitik voranzutreiben. Anderseits solle den potenziellen Abwärtsrisiken für die US-Konjunktur Rechnung getragen werden. Der Euro sprang im Vorfeld über die Marke von 1,14 Dollar.

Italiens Banker hoffen auf Staatshilfe Kurstreiber für die Aktien der italienischen Banken waren nach Händlerangaben italienische Medienberichte, wonach sich Regierungsvertreter mit Bankern treffen wollen, um eine mögliche staatliche Unterstützung bei der Lösung ihrer Probleme zu besprechen. Dabei dürfte es vor allem um die Kapitalausstattung der Finanzinstitute gehen. Die Aktien von UniCredit stiegen um 1,7 Prozent, Intesa legten um 1,1 Prozent zu und Banca Monte dei Paschi kletterten um 2,7 Prozent.

   In Paris büßten Air France-KLM 3,2 Prozent ein, nachdem CEO Alexandre de Juniac seinen Wechsel zum Internationalen Luftverkehrsverband IATA angekündigt hat. Der unerwartete Abgang sei "ein klares Zeichen, dass er das Handtuch wirft", hieß es dazu von den Analysten von Oddo. Nach rund vier Jahren mit Restrukturierungsversuchen "wird sein Weggang den Eindruck verfestigen, dass Reformen bei Air France-KLM unmöglich sind". Oddo entzog der Aktie daraufhin die Kaufempfehlung.

Barry Callebaut trotzt teuren Kakao-Preisen Die Papiere des Schweizer Schokoladenherstellers Barry Callebaut stellten den Top-Performer unter Europas Blue Chips und notierten 8,3 Prozent höher bei 1.111 Franken. Die Geschäftszahlen des Unternehmens kamen gut an. Bei den Analysten von Baader-Helvea hieß es, der operative Gewinn sehe positiv aus, da Barry Callebaut noch zum Jahresende hin sehr vorsichtige Aussagen vor allem zu den Kakao-Preisen getroffen habe.

   Hennes & Mauritz erhöhten sich um 5,4 Prozent. Die schwedische Bekleidungskette hat im ersten Quartal zwar einen Gewinneinbruch verbucht, Analysten hatten aber zum Teil Schlimmeres befürchtet.

MDAX-Unternehmen im Ausland beliebt Die Übernahmewelle im MDAX rollt weiter. Nachdem sich Diebold bei Wincor Nixdorf eingekauft hat, hat der japanische Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori seine Beteiligung an der gleichnamigen deutschen Tochter DMG Mori auf mehr als 75 Prozent aufgestockt. "Damit kommt die Spekulation auf, dass die Japaner ihre Beteiligung weiter ausbauen", so ein Aktienhändler. Nachdem die Aktie mit der Meldung bis auf ein Allzeithoch bei 46 Euro in die Höhe schoss, ging sie mit einem Plus von 4,7 Prozent bei 41,50 Euro aus dem Handel. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.893,28 +19,01 +0,7% -11,5% Stoxx-50 2.721,32 +29,29 +1,1% -12,2% Stoxx-600 330,65 +2,50 +0,8% -9,6% XETRA-DAX 9.624,51 +61,15 +0,6% -10,4% FTSE-100 London 6.161,63 +70,40 +1,2% -1,3% CAC-40 Paris 4.284,64 +34,36 +0,8% -7,6% AEX Amsterdam 431,01 +2,16 +0,5% -2,4% ATHEX-20 Athen 150,66 -2,61 -1,7% -17,8% BEL-20 Bruessel 3.345,37 +23,76 +0,7% -9,6% BUX Budapest 26.298,11 +87,70 +0,3% +9,9% OMXH-25 Helsinki 3.073,12 -15,40 -0,5% -8,5% ISE NAT. 30 Istanbul 99.707,01 -2096,11 -2,1% +11,6% OMXC-20 Kopenhagen 956,12 +6,58 +0,7% -5,7% PSI 20 Lissabon 4.874,24 -25,83 -0,5% -8,8% IBEX-35 Madrid 8.398,60 +10,90 +0,1% -12,0% FTSE-MIB Mailand 17.240,91 +131,61 +0,8% -19,5% RTS Moskau 863,29 +16,68 +2,0% +14,0% OBX Oslo 501,85 +2,26 +0,5% -6,9% PX-GLOB Prag 1.152,70 -7,18 -0,6% -7,1% OMXS-30 Stockholm 1.349,02 +15,17 +1,1% -6,8% WIG-20 Warschau 1.919,59 -14,25 -0,7% +3,3% ATX Wien 2.239,60 +12,38 +0,6% -6,6% SMI Zuerich 7.768,23 +94,56 +1,2% -11,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.17 Di, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1424 +0,56% 1,1360 1,1372 +5,2% EUR/JPY 125,26 -0,11% 125,40 125,67 -1,8% EUR/CHF 1,0899 +0,14% 1,0884 1,0893 +0,2% GBP/EUR 1,2390 -0,46% 1,2448 1,2429 -8,8% USD/JPY 109,65 -0,67% 110,39 110,50 -6,6% GBP/USD 1,4153 +0,08% 1,4142 1,4135 -4,0% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   April 06, 2016 12:19 ET (16:19 GMT)

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