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20.02.2014 18:54:35
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MÄRKTE EUROPA/Sorgen um Wachstum und Zinsanhebung belasten
Von Thomas Leppert
Die Nachrichtenlage rund um die Börsen hat sich in den vergangenen 24 Stunden eingetrübt. In China lahmt das Wirtschaftswachstum und auch aus der Eurozone gab es negative Konjunkturnachrichten. So hat sich das Verbrauchervertrauen im Februar unerwartet eingetrübt.
Zudem bleibt die US-Notenbank ihrem Kurs treu und dürfte ihre Anleihekäufe weiter reduzieren. Wie aus dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung außerdem hervorgeht, wurde auch das Thema Zinserhöhung von einer Minderheit im Offenmarktausschuss thematisiert. Das wird an den Börsen nicht gerne gehört. Nachdem die Aktienmärkte jüngst auf hohem Niveau stagnierten, drängten verstärkt Verkäufer an den Aktienmarkt. Allerdings sorgte die positive Eröffnung an der Wall Street am Nachmittag für eine Erholung. Der Dax büßte 0,4 Prozent auf 9.619 Punkte ein, der Euro-Stoxx-50 schloss unverändert bei 3.122 Punkten. Für beide Indizes war es zuvor deutlicher nach unten gegangen.
Aber nicht nur in den USA, sondern auch in Großbritannien wird über eine erste Zinsanhebung nachgedacht. Martin Weale, Mitglied im geldpolitischen Rat der Bank of England sagte in einem Interview mit Sky News, dass die Notenbank voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres beginne, die Leitzinsen anzuheben. Damit kam es nicht nur zu einem Abverkauf bei britischen Staatsanleihen, auch die Bundesanleihen kamen unter Druck. Die Rendite der zehnjährigen Gilts stieg um 7 Basispunkte auf 2,80, die der Bundesanleihen um 4 Basispunkte auf 1,70 Prozent.
Am Devisenmarkt geriet der Euro zum US-Dollar und zum Yen unter Druck. Händler machten unter anderem die schwachen Einkaufsmanagerdaten aus der Eurozone dafür verantwortlich, allen voran aus Frankreich. Die Gemeinschaftswährung fiel am Abend unter die Marke von 1,37 Dollar, nachdem sie am Morgen noch bei 1,3760 Dollar notiert hatte.
Am Aktienmarkt verabschiedeten sich die Anleger passend zu den negativen Konjunktursignalen vor allem aus zyklischen Sektoren wie Rohstoffe, deren Subindex um 1,1 Prozent fiel. Im Plus schlossen unter anderem die Sektoren Energie, Versorger und Telekommunikation. Die Einzelkurse wurden derweil überwiegend von Geschäftszahlen bestimmt.
Das Schlusslicht im DAX stellte die Aktie von Henkel mit einem Abschlag von 4,2 Prozent. Der Konsumgüterkonzern hat trotz eines schwächeren Schlussquartals seine Ziele im vergangenen Jahr erreicht und erneut ein Rekordergebnis ausgewiesen. Das Unternehmen wird allerdings zunehmend Opfer des eigenen Erfolges, wie es scheint. Die Erwartungen der Analysten sind hoch. Und so enttäuschte das Unternehmen die Aktienmärkte mit einer konservativen Prognose, was die Henkel-Aktie auf Talfahrt schickte.
Die Deutsche Bank hat einen weiteren Rechtsstreit beigelegt. Auslöser war vor mehr als zehn Jahren eine Äußerung des ehemaligen Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer, als er sich in einem Fernsehinterview kritisch zur Bonität des Kirch-Konzerns geäußert hatte. Die nun erzielte Einigung mit der Kirch Gruppe kommt die Deutsche Bank teuer zu stehen. Informierte Personen bezifferten die Vergleichssumme insgesamt auf gut 900 Millionen Euro. Die Aktie schloss 0,9 Prozent leichter.
Im MDAX verlor die TUI-Aktie 5,4 Prozent. Belastend wirkte sich aus, dass der dänische Großaktionär John Fredriksen fast 40 Millionen TUI-Aktien aus seiner Beteiligung verkaufte. Das entspricht einem Anteil von 15,7 Prozent an dem deutschen Touristikunternehmen.
Gegen den Trend stiegen Vodafone-Aktien um 2,8 Prozent. Investoren kauften die Aktie im Vorfeld der Sonderdividende am 24. Februar, hieß es aus dem Handel. Der britische Mobilfunkkonzern will Milliarden aus dem Verizon-Deal an die Aktionäre ausschütten. Nomura geht davon aus, dass ein Teil dieser Ausschüttung in Vodafone-Aktien reinvestiert wird.
=== Europäische Schlussindizes am Donnerstag, 20. Februar:. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.121,59 0,79 +0,0% 0,4 . Stoxx-50 2.948,75 3,31 +0,1% 1,0 . Stoxx-600 334,78 -0,16 -0,0% 2,0 Frankfurt XETRA-DAX 9.618,85 -41,20 -0,4% 0,7 London FTSE-100 6.812,99 16,28 +0,2% 0,9 Paris CAC-40 4.355,49 14,39 +0,3% 1,4 Amsterdam AEX 398,76 -2,78 -0,7% -0,8 Athen ATHEX-20 406,90 -2,53 -0,6% 5,7 Brüssel BEL-20 3.005,97 1,32 +0,0% 2,8 Budapest BUX 18.096,53 -176,04 -1,0% -2,5 Helsinki OMXH-25 2.907,71 0,06 +0,0% 2,6 Istanbul ISE NAT. 30 77.222,80 399,42 +0,5% -6,3 Kopenhagen OMXC-20 689,66 -1,33 -0,2% 12,0 Lissabon PSI 20 7.197,67 -21,73 -0,3% 9,4 Madrid IBEX-35 10.062,20 8,40 +0,1% 1,5 Mailand FTSE-MIB 20.452,28 13,98 +0,1% 7,8 Moskau RTS 1.303,15 -2,85 -0,2% -9,6 Oslo OBX 503,59 2,36 +0,5% 0,0 Prag PX 1.036,05 -2,31 -0,2% 4,8 Stockholm OMXS-30 1.341,85 3,85 +0,3% 0,7 Warschau WIG-20 2.462,84 -23,29 -0,9% 2,6 Wien ATX 2.639,40 1,58 +0,1% 3,6 Zürich SMI 8.383,25 -27,38 -0,3% 2,2
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 11.11 Uhr Mi, 17.50 Uhr EUR/USD 1,3692 -0,04% 1,3698 1,3759 EUR/JPY 140,1205 0,35% 139,6388 140,8267 EUR/CHF 1,2202 0,02% 1,2200 1,2209 USD/JPY 102,3640 0,42% 101,9310 102,3380 GBP/USD 1,6634 -0,05% 1,6642 1,6714 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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February 20, 2014 12:23 ET (17:23 GMT)
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