11.05.2016 16:05:49

MÄRKTE EUROPA/Schwache Bankenaktien belasten die Börsen

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hängepartie des Dax an der 10.000er Marke geht zur Wochenmitte weiter. Nach drei starken Börsentagen sorgen nun vor allem schwache Bankenkurse für eine wieder schlechtere Stimmung an Europas Aktienmärkten. Der DAX gibt am Mittag um 0,6 Prozent auf 9.982 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,9 Prozent auf 2.954 Punkte. Der Blue-Chip-Index gibt etwas stärker nach als der DAX, weil in ihm die unter Kursdruck stehenden Bankenaktien schwerer gewichtet sind.

   Der Euro hat zum US-Dollar aufgewertet, auch das könnte laut Händlern das Kaufinteresse für Aktien bremsen. Die Gemeinschaftswährung, die zuletzt in wenigen Tagen von Kursen über 1,16 bis auf 1,1360 Dollar durchgereicht worden war, erholt sich etwas und wechselt mit 1,1413 Dollar die Besitzer.

   Die derzeitige Schaukelbörse an den Aktienmärkten könne sich fortsetzen, sagt Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Im Umfeld niedrigen Wachstums und rückläufiger Unternehmensgewinne verlagere sich das Geschehen stärker auf die taktische Ebene. Konjunkturbild, Sentiment, Saisonmuster und Markttechnik sprächen für ein Schwanken des DAX zwischen 9.737 und der 200-Tagelinie bei 10.189 Punkten. Denkbar sei auch ein breiteres Band zwischen 9.484 und 10.474 DAX-Punkten.

Deutsche Post liegen vorn und EON hinten Im DAX sind Eon mit einem Minus von 6,6 Prozent der größte Kursverlierer und Deutsche Post mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent der größte Kursgewinner. Während Eon eine Kapitalerhöhung nicht ausgeschlossen hat, hat die Deutsche Post beim Gewinn im ersten Quartal die Prognosen deutlich übertroffen. Im Sog von Eon büßen auch RWE 5 Prozent ein.

   Allianz verlieren 1,5 Prozent. Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe bemängelt ein wenig die Qualität der Ergebnisse des Versicherers im ersten Quartal. So habe der operative Gewinn auf Konzerneben vor allem von einem überraschend geringen Verlust im Segment "Corporates & Other" profitiert.

   Licht und Schatten gibt es bei den Quartalszahlen und Kursreaktionen etlicher deutscher Nebenwerte. So büßen die Aktien von Bilfinger, Axel Springer, TOM TAILOR und JENOPTIK zwischen 2,2 und 4,6 Prozent ein. Bei HOCHTIEF und METRO geht es dagegen nach Veröffentlichung von Geschäftszahlen mit den Kursen um 2,3 bzw. 1,3 nach oben in dem schwachen Marktumfeld.

Italiens Bankenschwäche lastet auf der Stimmung Europas Bankenaktien büßen im Schnitt 1,4 Prozent ein. Auf die Kurse drücken vor allem schlechte Quartalszahlen italienischer Geldhäuser. So brechen die Papiere der Banco Popolare um 10 Prozent ein - belastet von der Ankündigung eines schwach ausfallenden ersten Quartals und einer bevorstehenden Kapitalerhöhung von 1 Milliarde Euro vor der Fusion mit der Banca Popolare di Milano. Deren Kurs verliert 7,6 Prozent.

   Unicredit, die bereits am Vortag nach Vorlage von Quartalszahlen im Minus geschlossen hatten, geben um weitere 3,2 Prozent nach. Der Leitindex der Mailänder Börse büßt mit 1,8 Prozent unter allen europäischen Handelsplätzen am stärksten ein.

   Der Kurs des italienischen Medienkonzerns Mediaset fällt um 5 Prozent nach schwachen Geschäftszahlen zum ersten Quartal. Auch vom Mobilfunk- und Kabelnetzbetreiber Numericable-SFR kommen schwache Zahlen. Numericable-SFR fallen um 5,2 Prozent. Ein enttäuschendes Wachstum drückt den Kurs des Außenwerbers JC Decaux an der Pariser Börse um 9 Prozent.

   ABN Amro fallen um 3,2 Prozent. Die Schwankungen an den Finanzmärkten und hohe regulatorische Aufwendungen haben der niederländischen Bank einen Verlust beschert. Papiere von Alstom verteuern sich dagegen um 2,9 Prozent. Der französische Zughersteller hat dank des Verkaufs des Energiegeschäfts an General Electric einen Milliardengewinn verbucht.

   TUI verlieren 1,7 Prozent. Laut Michael Hewson von CMC Markets sind erst 59 Prozent des Sommergeschäfts von Tui gebucht. Das spreche für weitere Preisnachlässe, die wiederum die Margen schmälern dürften.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.954,77 -0,81 -24,20 -9,57 Stoxx-50 2.797,77 -0,52 -14,58 -9,76 DAX 9.982,32 -0,63 -63,12 -7,08 MDAX 20.214,00 -0,07 -14,45 -2,70 TecDAX 1.636,51 0,37 6,11 -10,61 SDAX 8.815,66 0,21 18,65 -3,11 FTSE 6.156,36 0,00 -0,29 -1,38 CAC 4.312,74 -0,59 -25,47 -6,99 Bund-Future 164,13% -6 5,35

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:38 Di, 17.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1413 +0,18% 1,1392 1,1390 +5,1% EUR/JPY 123,98 +0,15% 123,80 124,26 -2,8% EUR/CHF 1,1095 +0,06% 1,1089 1,1094 +2,0% GBP/EUR 1,2653 -0,33% 1,2694 1,2693 -6,8% USD/JPY 108,63 -0,03% 108,66 109,11 -7,5% GBP/USD 1,4439 -0,16% 1,4462 1,4458 -2,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,35 44,66 -0,7% -0,31 +8,9% Brent/ICE 45,57 45,52 +0,1% 0,05 +10,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.276,25 1.265,92 +0,8% +10,33 +20,3% Silber (Spot) 17,46 17,12 +2,0% +0,34 +26,4% Platin (Spot) 1.068,15 1.051,50 +1,6% +16,65 +19,8% Kupfer-Future 2,12 2,09 +1,17% +0,02 -1,4% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   May 11, 2016 09:35 ET (13:35 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 35 AM EDT 05-11-16

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ABN Amro 14,66 0,34% ABN Amro
Allianz 301,40 -0,36% Allianz
Alstom S.A. 22,05 -0,27% Alstom S.A.
Bilfinger SE 47,35 -0,11% Bilfinger SE
Ceconomy St. 3,03 0,20% Ceconomy St.
DHL Group (ex Deutsche Post) 35,32 0,48% DHL Group (ex Deutsche Post)
E.ON sp. ADRs 11,60 -0,85% E.ON sp. ADRs
HOCHTIEF AG 125,80 -0,24% HOCHTIEF AG
JCDecaux S.A. (JC Decaux S.A.) 14,98 0,27% JCDecaux S.A. (JC Decaux S.A.)
LANXESS AG 25,15 -0,98% LANXESS AG
RWE AG (spons. ADRs) 28,80 -0,69% RWE AG  (spons. ADRs)
TOM TAILOR Holding SE 0,48 0,00% TOM TAILOR Holding SE

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