MÄRKTE EUROPA/Risikobereitschaft der Investoren steigt

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa werden zum Handelsstart am Mittwoch zunächst kaum verändert erwartet. Trotz der schwelenden Zinserhöhungssorgen in den USA spricht aber einiges für weiter steigende Kurse. Bereits am Vortag war zu erkennen, dass die Anleger mehr Risiko eingingen und zum Beispiel Bankenaktien kauften. Banken gelten als Profiteure höherer Zinsen, weil im derzeitigen Niedrigzinsumfeld das klassische Bankgeschäft kaum etwas abwirft.

   Zudem spricht ein nachhaltig stärkerer Dollar, und damit leichterer Euro, für ein Engagement in Aktien aus Euroland, weil damit die Exporte billiger werden. Der XDAX startet kaum verändert mit 10.654 Punkten, auch der Euro-Stoxx-50 dürfte sich zum Start kaum bewegen.

   Hauptthema an den Finanzmärkten ist die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt, weil sie maßgeblich mitbestimmt, wie die US-Notenbank die Wirtschaftslage einschätzt. Am Nachmittag wird in den USA der ADP-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Er könnte eine Indikation für die offiziellen Daten am Freitag liefern. Analysten erwarten einen Aufbau der Beschäftigung im Privatsektor von 180.000 Stellen. Fed-Vize Stanley Fischer hatte am Vorabend erneut bekräftigt, dass ein September-Zinsschritt durchaus im Bereich des Möglichen liegt, vorausgesetzt, die Wirtschaftsdaten unterstützten dies. An den Finanzmärkten stieg die eingepreiste Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September jüngst auf bis zu 40 Prozent.

Abgabedruck bei den Rohstoffwerten könnte anhalten Während der starke Dollar den exportempfindlichen Unternehmen in Europa in die Karten spielt, dürfte er weiter für Verkaufsdruck bei den Rohstoffaktien sorgen. "Der latent starke Dollar drückt auf die Rohstoffpreise und damit auf die Rohstoffaktien", sagt ein Händler. In Sydney standen die Kurse der Rohstofftitel am Mittwoch deutlich unter Druck, nachdem die Preise für Kupfer und Gold am späten Dienstag auf neue Monatstiefs fielen und auch der Ölpreis deutlich nachgab.

   "Sollte der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittag nicht enttäuschen, dürfte sich die Zinserhöhungsspekulation im Dollar weiter verstärken", sagt ein Händler. Dann seien weitere Dollargewinne wahrscheinlich und mit ihnen weiterer Druck auf die Titel der "Basic Resources".

Monte dei Paschi mit möglichem Debt-to-Equity-Swap Im Bankensektor gilt der Fokus weiter vor allem den italienischen Häusern mit ihrem riesigen Berg notleidender Kredite. Positiv kommt hier an, wonach das Volumen der notwendigen Kapitalerhöhung bei der italienischen Monte dei Paschi (BMPS) 5 Milliarden Euro geringer ausfallen könnte. Laut einem Reuters-Bericht erwägt BMPS einen Tausch von Verbindlichkeiten in Eigenkapital, also Aktien. Allerdings hängt viel von den Details einer solchen Transaktion ab. In Italien halten viele Kleinsparer nachrangige Bankenanleihen. Ein Tausch in Aktien könnte mit einem erheblichen Wertverlust verbunden sein. Zuletzt hatte der Kurs der UniCredit immer wieder davon profitiert, dass die Bank durch diverse Anteilsverkäufe (bzw. Verhandlungen darüber) ihre Kapitalausstattung verbessert hatte.

   Vorbörslich um 1 Prozent nach oben geht es mit dem Kurs von Novartis. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat in den USA die Zulassung für ein Nachahmerprodukt für das Blockbuster-Medikament Enbrel des US-Konzerns Amgen erhalten.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.25 Uhr EUR/USD 1,1147 +0,0% 1,1145 1,1144 EUR/JPY 115,03 +0,2% 114,79 114,69 EUR/CHF 1,0962 +0,0% 1,0960 1,0940 GBP/EUR 1,1743 +0,0% 1,1738 1,1744 USD/JPY 103,24 +0,3% 102,98 102,91 GBP/USD 1,3090 +0,1% 1,3081 1,3091

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,25 46,35 -0,2% -0,10 +7,9% Brent/ICE 48,32 48,37 -0,1% -0,05 +11,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.312,91 1.311,10 +0,1% +1,81 +23,8% Silber (Spot) 18,72 18,61 +0,6% +0,11 +35,4% Platin (Spot) 1.058,60 1.057,50 +0,1% +1,10 +18,7% Kupfer-Future 2,07 2,07 +0,1% +0,00 -3,7% Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   August 31, 2016 02:19 ET (06:19 GMT)

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