19.12.2016 13:08:47

MÄRKTE EUROPA/Positiver ifo-Index eingepreist

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Ein über den Erwartungen ausgefallener ifo-Geschäftsklimaindex hilft Europas Börsen am Montagmittag nicht auf die Sprünge. Der Index ist im Dezember auf 111,0 gestiegen und damit stärker als die Prognose von 110,5. Nach der jüngsten Rally konjunkturzyklischer Aktien sei eine bessere Lesung allerdings eingepreist, heißt es im Handel. "Alles andere als ein Anstieg wäre wohl mit heftigen Gewinnmitnahmen verbunden gewesen", so ein Händler. Nun aber zeige der Markt überhaupt keine Reaktion, was immerhin als stabiles Zeichen gewertet werden sollte.

   Der Dax verharrt bei 11.404 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.255 Zähler nach unten. Weiter unter Druck stehen griechische Vermögenswerte. Der Leitindex der Athener Börse fällt um 1,9 Prozent - angeführt von Kurseinbußen der Bankentitel. Die Kreditanalysten von Moody's merken an, dass im Falle einer Verzögerung des Rettungsprogramms für Griechenland im Volumen von 6,1 Milliarden Euro die Rückzahlung der im Juli 2017 fällig werdenden Anleihen in Gefahr sei. Die Spannungen zwischen Athen und den Gläubigern haben sich zuletzt wegen staatlicher Sonderzahlungen an Rentner und des Aussetzens von Spaßmaßnahmen wieder verschärft.

   Für die feste Tendenz europäischer Halbleiterwerte wie STMicroelectronics, Infineon und Dialog Semiconductor macht ein Händler erneute Käufe von ASML als möglichen Auslöser aus. Der Kurs ist seit Donnerstag in der Spitze um mehr als 8 Prozent gestiegen auf ein neues Rekordhoch. Der charttechnische Ausbruch ziehe weitere Käufe nach sich. "Sehr bullish war zuletzt Morgan Stanley", sagt der Händler. Deren Analysten haben das Kursziel für ASML am Dienstag um 22 auf 131 Euro erhöht und weiter zum Übergewichten der Aktie geraten. Für das ASML-Papier geht es 2,6 Prozent nach oben.

Monte dei Paschi erhöht Kapital - Stahlwerte leiden unter UBS Auf der Verliererseite ganz oben stehen Rohstoffaktien mit einem Minus von 1 Prozent im europäischen Branchenindex, der vor allem von schwachen Stahlaktien gedrückt wird. UBS hat die Stahlbranche nach der jüngsten Rally nun auf "Negativ" gesenkt und auch zahlreiche Einzelwerte abgestuft. ArcelorMittal verlieren 3,8 Prozent. Im DAX fallen thyssenkrupp um 1,6 Prozent. Noch deutlicher im Minus liegen im deutschen Leitindex nur Deutsche Bank, die um 2,6 Prozent. Die Citigroup senkte die Titel auf "Verkaufen". Der Kurs hatte sich in den vergangenen Wochen allerdings auch nahezu verdoppelt.

   Als kursbelastend erweise sich auch die am Montag beginnende Kapitalerhöhung der Krisenbank Monte dei Paschi, sagt ein Händler. Der Kurs verliert zeitweise rund 11 Prozent. Am Markt rechne man mit einer Kapitalerhöhung um 5 Milliarden Euro. "In den letzten Tagen hat sich aber immer stärker heraus kristallisiert, dass dies ohne staatliche Mithilfe kaum möglich sein dürfte", sagte Kreditanalyst Christian Götz bereits am Freitag.

   Wie die Bank mitteilt, startet sie die Kapitalerhöhung am Montag. Die Aktien werden in einer Preisspanne von 1 Euro bis 24,90 Euro je Aktie angeboten. 65 Prozent der Aktien sollen bei internationalen Investoren untergebracht werden. Dieses Angebot läuft bis Donnerstag 14.00 Uhr (MEZ). Die restlichen Aktien sind den Altaktionären wie auch privaten Investoren vorbehalten, deren Verkauf bereits am Mittwoch um 13.00 Uhr (MEZ) endet. Der Kurs verliert 6,4 Prozent. Der europäische Banken-Index verliert 0,7 Prozent.

Umsatzwarnung drückt Danone - Defensive unbeeindruckt In Paris fallen Danone um 2,6 Prozent. Der Nahrungsmittelkonzern hat die Umsatzziele leicht zurückgenommen und verweist auf die Schwäche im Milchgeschäft in Spanien und beim Joghurt Activia. Trotzdem zeigen sich andere so genannte defensive, also konjunkturunabhängige Aktien, nun auf Erholungskurs. Im DAX legen RWE, EON und Beiersdorf zu.

   In der dritten Reihe ziehen Braas Monier um 6,7 Prozent auf 28,12 Euro an. Der Verwaltungsrat hat dem auf 28,50 Euro erhöhten Übernahmeangebot von Standard Industries nun zugestimmt. "Dass der faire Wert von 28,50 Euro nicht ganz erreicht werden würde, war aber klar", sagt ein Händler. Bis zum Abschluss der Übernahme bestehe immer ein Restrisiko des Scheiterns, dazu gewisse Abzinsungseffekte und Transaktionskosten. GRENKE Leasing steigen um 4,3 Prozent, nachdem Berenberg die Aktie auf die Kaufliste genommen hat.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.254,97 -0,13 -4,27 -0,38 Stoxx-50 3.000,47 -0,11 -3,26 -3,22 DAX 11.405,71 0,01 1,70 6,17 MDAX 21.879,61 0,29 63,37 5,32 TecDAX 1.780,43 0,74 12,99 -2,75 SDAX 9.344,85 0,58 53,65 2,71 FTSE 7.016,95 0,08 5,31 12,41 CAC 4.822,58 -0,22 -10,69 4,00 Bund-Future 162,44% 0,40 6,03

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.843,41 -0,04 -8,83 13,88 S&P-500 2.258,07 -0,18 -3,96 10,48 Nasdaq-Comp. 5.437,16 -0,36 -19,69 8,58 Nasdaq-100 4.914,86 -0,38 -18,54 7,00

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,24 -1,2 1,25 5 Jahre 2,05 -1,5 2,06 7 Jahre 2,38 -2,1 2,40 10 Jahre 2,58 -0,8 2,59 30 Jahre 3,17 -0,3 3,17

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0439 -0,29% 1,0469 1,0436 -3,9% EUR/JPY 122,3896 -0,24% 122,6814 123,07 -15,9% EUR/CHF 1,0715 -0,14% 1,0730 1,0713 -1,5% EUR/GBP 0,8400 +0,37% 0,8382 1,1932 +14,1% USD/JPY 117,26 +0,05% 117,20 117,91 -0,1% GBP/USD 1,2427 -0,49% 1,2488 1,2447 -15,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,09 51,90 +0,4% 0,19 +17,8% Brent/ICE 55,53 55,21 +0,6% 0,32 +20,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.139,46 1.134,90 +0,4% +4,56 +7,4% Silber (Spot) 16,06 16,10 -0,2% -0,04 +16,2% Platin (Spot) 920,75 926,50 -0,6% -5,75 +3,3% Kupfer-Future 2,52 2,56 -1,5% -0,04 +16,9% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   December 19, 2016 06:37 ET (11:37 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 37 AM EST 12-19-16

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Aktien in diesem Artikel

ASML NV 687,20 0,45% ASML NV
Beiersdorf AG 124,05 -0,44% Beiersdorf AG
Danone S.A. 65,08 -0,03% Danone S.A.
Deutsche Bank AG 17,28 1,44% Deutsche Bank AG
E.ON sp. ADRs 11,60 -0,85% E.ON sp. ADRs
GRENKE AG 15,64 -0,13% GRENKE AG
Infineon AG 32,82 -0,71% Infineon AG
RWE AG (spons. ADRs) 28,60 -1,38% RWE AG  (spons. ADRs)
STMicroelectronics N.V. 24,81 -0,82% STMicroelectronics N.V.
thyssenkrupp AG 4,12 1,65% thyssenkrupp AG

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