25.10.2016 17:21:48

MÄRKTE EUROPA/Kurse hängen trotz gutem Geschäftsklima fest

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten treten die großen Indizes am Dienstagnachmittag auf der Stelle. Der Dax notiert noch 0,1 Prozent im Plus bei 10.777 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 kann sich nur noch knapp behaupten. Am Vormittag hatte der DAX noch ein neues Jahreshoch bei 10.827 Punkten markiert, dann setzten Gewinnmitnahmen ein.

   Ein harter Brexit würde dem Export-Weltmeister Deutschland stark zusetzen, dürfte den aktuellen Konjunkturoptimismus zügig und deutlich eintrüben", relativiert Marktanalyst Jens Klatt in einer Einschätzung für JFD Brokers den ifo. Er rechnet für die kommenden Tage mit einem Rücksetzer.

   Der ifo-Index stieg im Oktober auf 110,5 von 109,5 Punkte. Erwartet wurde dagegen eine Abschwächung auf 109,3 Punkte. Sowohl die Geschäftserwartungen wie auch die Lageeinschätzung verbesserten sich. "Die Konjunkturstimmung ist insgesamt solide und auch die Sorgen vor langwierigen und harten Brexit-Verhandlungen scheinen nicht weiter zu belasten", kommentiert Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Fahrt", sagt er. Aber auch der Euro kann nicht profitieren und tritt auf der Stelle.

Gewinnmitnahmen drücken Banken Ein Grund für das auf der Stelle treten ist die Schwäche der Bankenwerte. Der europäische Stoxx-Banken-Index fällt um 0,7 Prozent. Deutsche Bank geben 1,7 Prozent ab. "Vor den Quartalszahlen der Deutschen Bank ist der Markt vorsichtig", sagt ein Händler. Anlass sei eine Analyse von Morgan Stanley, nach der bei der Deutschen zum Erreichen einer Kernkapitalquote von 13 Prozent etwa 8,5 Milliarden Euro fehlten.

   Etwas unter Druck stehen auch Adidas mit einem Minus von 1,1 Prozent. Händler verweisen auf einen Kurseinbruch des US-Konkurrenten Under Armour, der die Ziele nach unten genommen hat.

Deutsche Telekom profitiert von US-Tochter - Thyssen gegen Rohstoffe schwach Die Gewinnerliste im DAX wird von der Aktie der Deutschen Telekom angeführt. Die Kursrally der T-Mobile-Aktie schickt die Titel um 3,6 Prozent nach oben auf 15,22 Euro. Die US-Tochter hatte am Montag sehr starke Zahlen vorgelegt. "Das war eine korrekte Reaktion auf den Gewinnsprung und unterstreicht, dass die Telekom hier ein richtiges Schätzchen im Portfolio hat", meint ein Händler. Vor allem gefalle, dass am US-Markt steigende Gewinne bei gleichzeitig steigendem Marktanteil erzielt werden könnten.

   Positiv kommen die Geschäftszahlen von Orange an. "Bei den Gewinnen lief es leicht besser als erwartet und der leichte Umsatzrückgang war geringer als befürchtet", sagt ein Markteilnehmer. Für das Orange-Papier geht es in Paris um 4,8 Prozent nach oben. Der Index der europäischen Telekom-Werte steigt um 2,4 Prozent.

   Noch stärker nach oben geht es mit den Rohstoff-Aktien, ihr Branchenindex gewinnt 4,1 Prozent. "Anglo American hat seine Gefolgsleute heute erfreut", sagt David Buick von Panmure Gordon. Vor allem die Produktionszahlen für Nickel und Eisenerz seien gut. Der Kurs steigt um 4 Prozent. Nicht mit kommen da Thyssenkrupp. Der Kurs fällt um 3,6 Prozent auf 21,81 Euro. Marktteilnehmer befürchten, dass sich die geplante Stahlpartnerschaft mit Tata Steel verzögert.

   Nach gut ausgefallenen Geschäftsdaten setzen bei Covestro dagegen Gewinnmitnahmen ein. Das Papier hat sich seit Jahresbeginn in etwa verdoppelt und notiert in der Nähe des Allzeithochs. Der bereinigte Gewinn habe klar die Erwartungen übertroffen, der Ergebnisanstieg um 22 Prozent sei stark, heißt es im Handel. Covestro geben um 2,7 Prozent nach. Brenntag verlieren 4,1 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Aktie von der Kaufliste gestrichen hat.

Umsätze bei Air Liquide unter Erwartungen Für Air Liquide geht es nach Vorlage der Quartalszahlen um 0,8 Prozent nach oben. Der Industriegase-Konzern habe zwar die Umsatzerwartungen seines Hauses nicht erfüllt, so ein Händler. Kursstützend wirke aber die Bekräftigung des Ausblicks. Eine positive Überraschung sei auch das mit 5,2 Prozent überraschend hohe Umsatzplus in der Sparte Gesundheit. Luxottica verteuern sich um 4,4 Prozent, ebenfalls nach gut ankommenden Zahlen.

   Novartis geben dagegen um 2,9 Prozent nach. Das operative Kernergebnis ging im dritten Quartal um 3 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar zurück, Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Minus auf 3,3 Milliarden gerechnet. Die Verluste könnten mit Aussagen von Novartis im Zusammenhang stehen, derzeit keine konkreten Absichten zu haben, ihre Beteiligung an Roche abzubauen, heißt es. Das schmälere die Wahrscheinlichkeit größerer Akquisitionen, um die Pipeline aufzufüllen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.091,64 -0,07 -2,22 -5,38 Stoxx-50 2.862,80 -0,02 -0,59 -7,66 DAX 10.776,76 0,14 15,59 0,31 MDAX 21.303,08 -0,56 -120,46 2,54 TecDAX 1.763,01 -0,27 -4,81 -3,70 SDAX 9.396,83 -0,30 -28,61 3,28 FTSE 7.041,65 0,79 55,25 12,81 CAC 4.544,40 -0,18 -8,18 -2,00

Bund-Future 164,01 0,07 7,79

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:29 Mo, 17:19 % YTD EUR/USD 1,0858 -0,20% 1,0880 1,0885 -0,0% EUR/JPY 113,7358 +0,13% 113,5870 113,47 -26,7% EUR/CHF 1,0831 +0,12% 1,0818 1,0809 -0,4% EUR/GBP 0,8961 +0,74% 0,8902 1,1216 +21,7% USD/JPY 104,74 +0,32% 104,40 104,25 -10,8% GBP/USD 1,2123 -0,80% 1,2221 1,2208 -17,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,25 50,52 -0,5% -0,27 +14,7% Brent/ICE 51,22 51,46 -0,5% -0,24 +14,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.270,21 1.264,81 +0,4% +5,41 +19,8% Silber (Spot) 17,72 17,60 +0,7% +0,13 +28,2% Platin (Spot) 961,40 940,00 +2,3% +21,40 +7,8% Kupfer-Future 2,13 2,09 +2,0% +0,04 -1,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   October 25, 2016 10:51 ET (14:51 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 51 AM EDT 10-25-16

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Air Liquide prime fidelite 169,14 1,05% Air Liquide prime fidelite
Anglo American PLC 28,46 0,81% Anglo American PLC
Brenntag SE 60,68 -1,37% Brenntag SE
Covestro AG 56,92 0,04% Covestro AG
Deutsche Bank AG 18,83 -0,81% Deutsche Bank AG
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 32,00 0,63% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Novartis AG (Spons. ADRS) 101,50 2,73% Novartis AG (Spons. ADRS)
Orange S.A. (ex France Télécom) 10,39 -0,29% Orange S.A. (ex France Télécom)
thyssenkrupp AG 4,85 0,62% thyssenkrupp AG

Indizes in diesem Artikel

EURO STOXX 541,38 0,08%