25.11.2016 16:59:01

MÄRKTE EUROPA/Konsolidierung setzt sich fort

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten auch zum Wochenschluss auf der Stelle. Allenfalls bei einigen Einzelwerten ist etwas Bewegung zu erkennen. Weil nach dem US-Feiertag "Thanksgiving" viele Akteure an der Wall Street im Urlaub sein dürften, mangelt es an Impulsen. Daran ändern auch neue Rekordhochs im frühen US-Handel nichts. Der Dax handelt am Nachmittag mit 10.688 Punkten kaum verändert, der Euro-Stoxx-50 legt 0,2 Prozent 3.046 Zähler zu.

   Gesucht sind als defensiv geltende Aktien aus dem Pharma- und dem Lebensmittelsektor. Ihre Indizes gewinnen 1,2 Prozent bzw. 1,6 Prozent. Sie gelten als konservative Investments angesichts stabiler Erträge und vergleichsweise hoher Dividenden.

   Zum festen Pharmaindex trägt auch der Kurssprung von Actelion in Zürich bei. Die Aktie des Biopharma-Herstellers legt um 11 Prozent auf 176,40 Franken zu, nachdem sie schon an den Vortagen ausfallend fest im Markt gelegen hatte. Hier verdichten sich Spekulationen um eine Übernahme der Schweizer, wobei der Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson aus den USA als Interessent genannt wird.

   Aus Sicht der Analysten von Bryan Garnier könnte schon bald eine Bieterschlacht um den schweizerischen Biotechnologiekonzern entbrennen. Falls sich die Gerüchte um ein erstes Übernahmegebot von Johnson & Johnson bestätigen sollten, dürften zügig weitere Interessenten auf der Bildfläche erscheinen. Wahrscheinliche Kandidaten seien dann unter anderen Roche und Astrazeneca oder Sanofi. Der Übernahmepreis könne sich in der Folge bis auf 250 Schweizer Franken hochschrauben, glauben die Analysten.

Lufthansa-Aktie fällt weiter Am deutschen Aktienmarkt geben Lufthansa um weitere 0,5 Prozent nach. Die Piloten der Airline streiken nun auch am Samstag. Je länger der Ausstand dauere, desto höher häuften sich bei der Fluglinie die Verluste an, sagen Händler. Die Analysten von Goldman Sachs (GS) sehen Lufthansa aber auch sonst unter Druck. Die Fluglinie werde derzeit vor allem durch die harte Konkurrenzsituation am Markt und die zunehmende Schere zwischen Angebot und Nachfrage auf relevanten Routen bedroht.

   In Mailand fällt der Kurs der Banca Monte dei Paschi um 7,5 Prozent. Hier gehen Anleger vor einer Kapitalerhöhung von 5 Milliarden Euro in Deckung. Anteilseigner hatten dem geplanten Tausch von Schulden in Beteiligungsvermögen (Debt-to-Equity) in der Nacht zum Freitag zugestimmt.

   Im Jahr 2017 wird sich nach Einschätzung der Berenberg Bank für den Getränkesektor der Faktor Trump positiv auf die Anbieter mit starker Bindung an den US-Markt auswirken. Dagegen dürfte die neue US-Präsidentschaft für die Unternehmen, die stärker von der wirtschaftlichen Entwicklung in Schwellenländern abhängig seien, eher negative Folgen zeigen. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre das eine Umkehrung der bestimmenden Trends der zurückliegenden zwei Jahrzehnte. Gewinner wären in diesem Fall Brown-Forman, Campari und Diageo. Für AB Inbev dürfte sich der Zukauf von SABMiller, mit dem sich die Brauerei Zugang zu Schwellenmärkten gesichert habe, dagegen als wenig hilfreich erweisen. Campari steigen um 1,7 Prozent und Diageo um 1,2 Prozent. AB Inbev legen im Zuge der allgemein festen Nahrungsmittelwerte aber ebenfalls zu und zwar um 1,8 Prozent.

Gewinnmitnahmen beim Dollar Am Devisenmarkt wertet der Euro zum US-Dollar leicht auf und kämpft mit der Marke von 1,06 US-Dollar. Der Goldpreis kann den jüngsten Einbruch abbremsen. mit Hilfe des etwas nachgebenden Dollar. Im asiatischen Handel wurde für die Feinunze im Tief nur noch rund 1.170 US-Dollar bezahlt, so wenig wie letztmals Anfang Februar. Im europäischen Handel erholt sich der Preis etwas auf 1.186 Dollar. "Wiederholt gute Konjunkturdaten aus den USA befeuern die Erwartung von Zinserhöhungen", sagt Lukman Otunuga vom Broker FXTM. Gold als zinslose Anlageklasse wird bei steigenden Zinsen unattraktiver. ===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.042,89 0,08 2,29 -6,87 Stoxx-50 2.834,45 0,22 6,31 -8,57 DAX 10.674,22 -0,14 -15,04 -0,64 MDAX 20.865,42 0,41 85,20 0,44 TecDAX 1.721,75 -0,34 -5,89 -5,95 SDAX 9.040,99 -0,19 -16,91 -0,63 FTSE 6.837,87 0,13 8,67 9,54 CAC 4.545,18 0,06 2,62 -1,98

Bund-Future 161,45 0,45 6,11

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.135,12 0,27 51,94 9,81 S&P-500 2.209,91 0,24 5,19 8,12 Nasdaq-Comp. 5.385,31 0,09 4,63 7,55 Nasdaq-100 4.859,41 0,11 5,55 5,79

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Uhr Do, 18:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0602 +0,05% 1,0597 1,0559 -2,4% EUR/JPY 119,8837 +0,13% 119,7320 119,68 -18,8% EUR/CHF 1,0740 -0,03% 1,0743 1,0739 -1,3% EUR/GBP 0,8527 +0,56% 0,8508 1,1798 +15,8% USD/JPY 113,10 +0,10% 112,99 113,36 -3,7% GBP/USD 1,2435 -0,17% 1,2456 1,2457 -15,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,22 47,96 -1,5% -0,74 +6,8% Brent/ICE 48,26 49 -1,5% -0,74 +6,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.184,90 1.184,00 +0,1% +0,90 +11,7% Silber (Spot) 16,50 16,28 +1,4% +0,22 +19,4% Platin (Spot) 906,80 915,00 -0,9% -8,20 +1,7% Kupfer-Future 2,65 2,61 +1,6% +0,04 +22,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   November 25, 2016 10:28 ET (15:28 GMT)

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