25.11.2016 13:23:51

MÄRKTE EUROPA/Konsolidierung ohne die Wall Street

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten zum Wochenschluss auf der Stelle. Weil nach dem US-Feiertag "Thanksgiving" viele Akteure an der Wall Street am Freitag im Urlaub sein dürften, mangelt es an Impulsen. Allenfalls bei einigen Einzelwerten ist etwas Bewegung zu erkennen. Gesucht sind "defensive" Aktien aus dem Pharma- und Lebensmittelsektor. Ersterer steigt um 1,3 Prozent und Letzterer um 1,1 Prozent. Sie gelten als konservative Investments angesichts stabiler Erträge und vergleichsweise hoher Dividenden. Der Dax gibt am Mittag um 0,1 Prozent auf 10.676 Punkte nach, auch der Euro-Stoxx-50 handelt 0,1 Prozent leichter bei 3.038 Zählern.

   Am Devisenmarkt wertet der Euro zum US-Dollar leicht auf und kämpft mit der Marke von 1,06 US-Dollar. Der Goldpreis kann den jüngsten Einbruch abbremsen. Im asiatischen Handel wurde für die Feinunze im Tief nur noch rund 1.170 US-Dollar bezahlt, so wenig wie letztmals Anfang Februar. Im europäischen Handel erholt sich der Preis etwas auf 1.188 Dollar. "Wiederholt gute Konjunkturdaten aus den USA befeuern die Erwartung von Zinserhöhungen", sagt Lukman Otunuga vom Broker FXTM. Gold als zinslose Anlageklasse wird bei steigenden Zinsen unattraktiver.

Actelion haussieren mit Übernahmefantasie In Zürich springt der Kurs des Biopharma-Herstellers Actelion um 15 Prozent nach oben. Es verdichten sich die Spekulationen um eine Übernahme der Schweizer durch den Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson (J&J) aus den USA. Aus Sicht der Analysten von Bryan Garnier könnte schon bald eine Bieterschlacht um den schweizerischen Biotechnologiekonzern entbrennen. Falls sich die Gerüchte um ein erstes Übernahmegebot von Johnson & Johnson bestätigten, dürften zügig weitere Interessenten auf der Bildfläche erscheinen. Wahrscheinliche Kandidaten seien vor allem in Basel ansässige Unternehmen wie Roche, aber auch europäische Pharmakonzerne wie Astrazeneca oder Sanofi. Der Übernahmepreis könne sich in der Folge bis auf 250 Schweizer Franken pro Aktie hochschrauben, glauben die Analysten.

Streik belastet Lufthansa-Aktie nach wie vor kaum Am deutschen Aktienmarkt geben Lufthansa um 1,0 Prozent nach. Die Piloten der Airline streiken nun auch am Samstag. Je länger der Ausstand dauere, desto höher häuften sich bei der Fluglinie die Verluste an, sagen Händler. Die Analysten von Goldman Sachs (GS) sehen Lufthansa weiterhin unter Druck. Die Fluglinie werde derzeit vor allem durch die harte Konkurrenzsituation am Markt und die zunehmende Schere zwischen Angebot und Nachfrage auf relevanten Routen bedroht. In Mailand fällt der Kurs der Banca Monte dei Paschi um 4 Prozent. Hier gehen Anleger vor einer Kapitalerhöhung von 5 Milliarden Euro in Deckung. Anteilseigner hatten dem geplanten Debt-to-Equity-Deal in der Nacht zum Freitag zugestimmt.

Berenberg preist Trump-Faktor für Getränkesektor ein Das Jahr 2017 wird nach Einschätzung der Berenberg Bank für den Getränkesektor zwei Herausforderungen bereithalten: Nach dem Biermarkt dürfte nun auch im Segment Spirituosen der Crafttrend Einzug halten. Und es werde sich erweisen, welche Auswirkungen der als protektionistischer Freihandelsgegner bekannte neue US-Präsident Donald Trump haben werde. Der Faktor Trump dürfte sich nach Ansicht der Analysten positiv auf die Anbieter mit starker Bindung an den US-Markt auswirken.

   Dagegen dürfte die neue US-Präsidentschaft für die Unternehmen, die stärker von der wirtschaftlichen Entwicklung in Schwellenländern abhängig seien, eher negative Folgen zeigen. Sollten sich die Annahmen zur Trump-Präsidentschaft bewahrheiten, wäre das eine Umkehrung der bestimmenden Trends der zurückliegenden zwei Jahrzehnte. Gewinner wären in diesem Fall Brown-Forman, Campari und Diageo. Für Anheuser-Busch dürfte sich der Zukauf von SABMiller, mit dem sich die Brauerei Zugang zu Schwellenmärkten gesichert habe, als wenig hilfreich erweisen. Campari steigen um 0,8 Prozent, Diageo um 0,9 Prozent und Anheuser-Busch InBev um 1,2 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.038,05 -0,08 -2,55 -7,02 Stoxx-50 2.832,63 0,16 4,49 -8,63 DAX 10.677,01 -0,11 -12,25 -0,61 MDAX 20.793,08 0,06 12,86 0,09 TecDAX 1.721,77 -0,34 -5,87 -5,95 SDAX 9.020,85 -0,41 -37,05 -0,85 FTSE 6.824,42 -0,07 -4,78 9,33 CAC 4.531,47 -0,24 -11,09 -2,28 Bund-Future 161,35% 0,35 6,04

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Uhr Do, 18:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0592 -0,05% 1,0597 1,0559 -2,5% EUR/JPY 119,5733 -0,13% 119,7320 119,68 -18,8% EUR/CHF 1,0729 -0,13% 1,0743 1,0739 -1,4% EUR/GBP 0,8502 +0,27% 0,8508 1,1798 +15,5% USD/JPY 112,91 -0,07% 112,99 113,36 -3,8% GBP/USD 1,2456 +0,00% 1,2456 1,2457 -15,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,43 47,96 -1,1% -0,53 +7,3% Brent/ICE 48,45 49 -1,1% -0,55 +6,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.189,25 1.184,00 +0,4% +5,25 +12,1% Silber (Spot) 16,46 16,28 +1,1% +0,18 +19,1% Platin (Spot) 911,40 915,00 -0,4% -3,60 +2,2% Kupfer-Future 2,65 2,61 +1,6% +0,04 +22,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 25, 2016 06:53 ET (11:53 GMT)

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Diageo plc 31,07 -1,08% Diageo plc
Heidelberg Materials 123,40 -1,16% Heidelberg Materials
Lufthansa AG 6,64 -1,16% Lufthansa AG