15.10.2018 17:58:45

MÄRKTE EUROPA/Kleine Erholung zum Wochenstart

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem leichten Plus haben die Börsen in Europa am Montag den Handel beendet. Nach den starken Verlusten in der Vorwoche habe es sich allerdings nur um eine kleine Erholung gehandelt, so ein Teilnehmer. So hatte der DAX in der Vorwoche knapp 5 Prozent eingebüßt. Die Anleger hoffen darauf, dass die im Verlauf der Woche langsam Fahrt aufnehmende Berichtssaison einen positiven Impuls zur Stabilisierung liefert.

Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 3.210 Punkte. Der DAX kletterte um 0,8 Prozent auf 11.614 Punkte. Aufgrund technischer Probleme hatte der Handel am deutschen Aktienmarkt auf dem Handelssystem Xetra erst mit gut einer Stunde Verspätung begonnen.

Die Wahlschlappe der CSU in Bayern hatte keine großen Auswirkungen an den Börsen. Die CSU strebt nun ein Bündnis mit den Freien Wählern an. Aus Marktsicht ist vor allem interessant, inwieweit der Wahlausgang in Bayern die Machtposition von Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Große Koalition in Berlin zusätzlich untergräbt. Berenberg glaubt nicht, dass die SPD nach dem sehr schwachen Abschneiden in Bayern das Regierungsbündnis aufs Spiel setzen wird. Zu groß wären die Risiken für die Sozialdemokraten bei möglichen Neuwahlen. In knapp zwei Wochen findet mit den Landtagswahlen in Hessen der nächste größere Test für die Große Koalition statt.

Volkswagen profitieren von Bewertungsfantasie bei Porsche

Die VW-Aktie stellte mit einem Aufschlag von 3,0 Prozent den DAX-Tagesgewinner. Erneut waren es die Aufspaltungs-Optionen bei dem Automobilkonzern, die einen Mehrwert für die Aktionäre bringen sollen. Nach der Lkw-Sparte geht es momentan um die Sportwagen-Schmiede Porsche. Auf einem Treffen mit Pressevertretern in der Vorwoche hatte Finanzvorstand Lutz Meschke angemerkt, dass Porsche an den Finanzmärkten wahrscheinlich als Luxusgüterhersteller angesehen werde und eine Bewertung zwischen 60 und 70 Milliarden Euro sicherlich nicht überzogen erscheine.

Verglichen mit einer Marktkapitalisierung des gesamten VW-Konzerns von rund 70 Milliarden Euro würde dies einen deutliche Unterbewertung bedeuten, hieß es von Analysten. Auch wenn Porsche mitgeteilt hat, dass das Unternehmen derzeit keine Aktivitäten für einen (Teil-)Börsengang verfolge, wurde das Szenario an der Börse weiter verfolgt. Die Porsche-Aktie gewann 2,7 Prozent.

Ceconomy erholen sich

Für Ceconomy ging es um 3,1 Prozent nach oben. Nicht nur CEO Pieter Haas geht mit sofortiger Wirkung, sondern auch Finanzvorstand Mark Frese strebt eine einvernehmliche Trennung an. An der Börse wurden die Entscheidungen mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, allerdings hatten sich diese in den vergangenen Tagen bereits abgezeichnet. Nach zwei Gewinnwarnungen in Folge und dem damit verbundenen Vertrauensverlust galt insbesondere Frese bei Investoren als unhaltbar.

Die Drägerwerk-Aktie verlor nach einer Gewinnwarnung 3,5 Prozent. "Schwer wiegt die Aussage, dass sich die Profitabilität im kommenden Jahr nicht verbessern wird", sagte ein Händler. Von daher sei die Aktie in den kommenden Quartalen nicht investierbar und biete den Anlegern keine Fantasie. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser gingen sogar noch weiter und erwarten für die kommenden beiden Jahre Belastungen durch höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die die Marge belasten.

Die Bayer-Aktie setzte die jüngste Erholungsbewegung fort und stieg um weitere 2,6 Prozent. Im Handel wurde weiter darauf verwiesen, dass die Chancen gestiegen seien, dass die Strafe im Zusammenhang mit dem Einsatz des Unkrautvernichters Glyphosat in der Berufung erheblich reduziert werden könnte.

Fluglinien leiden unter hohem Ölpreis

Der Airline-Sektor stand dagegen unter Abgabedruck. Lufthansa fielen um 3,2 Prozent, Air France-KLM um 3,3 Prozent und IAG verloren 0,5 Prozent. Die Branche leidet unter dem hohen Ölpreis, ein Barrel der Sorte Brent kostet weiter über 80 Dollar. Übergeordnet bereiten dazu die Überkapazitäten Probleme, die auf die Preise drücken. Wie Berenberg in einer jüngeren Studie angemerkt hat, befindet sich der Sektor in einem späten Stadium des Geschäftszyklus. Die Margen hätten 2017 einen Höhepunkt ausgebildet und entwickelten sich weiter nach unten.

In London stürzten Superdry um 21,2 Prozent ab. Das Unternehmen reiht sich in die lange Liste der Einzelhändler ein, denen der heiße Sommer einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Superdry hat davor gewarnt, dass der Gewinn im laufenden Jahr um 10 Millionen Pfund geringer als erwartet ausfallen wird.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.210,37 +15,96 +0,5% -8,4%

. Stoxx-50 2.912,99 +12,64 +0,4% -8,3%

. Stoxx-600 359,31 +0,36 +0,1% -7,7%

Frankfurt XETRA-DAX 11.614,16 +90,35 +0,8% -10,1%

London FTSE-100 London 7.029,22 +33,31 +0,5% -9,0%

Paris CAC-40 Paris 5.095,07 -0,90 -0,0% -4,1%

Amsterdam AEX Amsterdam 518,36 +2,07 +0,4% -4,8%

Athen ATHEX-20 Athen 1.661,23 +11,45 +0,7% -20,3%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.506,48 +1,45 +0,0% -11,9%

Budapest BUX Budapest 36.564,15 +216,26 +0,6% -7,1%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.979,91 -5,34 -0,1% +1,6%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 122.901,85 +2591,55 +2,2% -12,8%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 892,20 -2,49 -0,3% -12,9%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.006,80 -10,26 -0,2% -7,3%

Madrid IBEX-35 Madrid 8.923,70 +21,70 +0,2% -11,2%

Mailand FTSE-MIB Mailand 19.315,61 +59,63 +0,3% -11,9%

Moskau RTS Moskau 1.149,44 +8,09 +0,7% -0,4%

Oslo OBX Oslo 831,42 +1,11 +0,1% +11,9%

Prag PX Prag 1.081,07 +1,46 +0,1% +0,3%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.536,10 -0,36 -0,0% -2,6%

Warschau WIG-20 Warschau 2.170,05 -16,57 -0,8% -11,8%

Wien ATX Wien 3.222,04 +20,91 +0,7% -6,4%

Zürich SMI Zuerich 8.653,16 -7,22 -0,1% -7,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Fr, 18.00 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1593 +0,37% 1,1557 1,1558 -3,5%

EUR/JPY 129,73 +0,14% 129,40 129,51 -4,1%

EUR/CHF 1,1445 -0,04% 1,1443 1,1462 -2,3%

EUR/GBP 0,8807 -0,11% 0,8806 0,8787 -0,9%

USD/JPY 111,90 -0,23% 111,96 112,04 -0,7%

GBP/USD 1,3164 +0,50% 1,3125 1,3153 -2,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.641,27 +5,4% 6.625,39 6.326,46 -51,4%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,57 -0,56 0,04

Deutschland 10 Jahre 0,50 0,50 0,07

USA 2 Jahre 2,85 2,85 0,96

USA 10 Jahre 3,16 3,16 0,75

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,14 0,15 0,09

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,16 71,34 -0,3% -0,18 +21,9%

Brent/ICE 80,40 80,43 -0,0% -0,03 +26,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.227,85 1.217,90 +0,8% +9,95 -5,8%

Silber (Spot) 14,72 14,59 +0,9% +0,13 -13,1%

Platin (Spot) 843,45 837,20 +0,7% +6,25 -9,3%

Kupfer-Future 2,82 2,80 +0,6% +0,02 -15,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 15, 2018 11:58 ET (15:58 GMT)

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