14.01.2021 18:27:41

MÄRKTE EUROPA/Indizes moderat aufwärts - Automobilwerte voran

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag im Plus geschlossen. Der DAX ging 0,4 Prozent höher bei 13.989 Punkten aus dem Handel. Seit vier Tagen schließt der Index bereits knapp unterhalb der Marke von 14.000 Punkten. Am Freitag hat er mit dem kleinen Verfalltermin am Terminmarkt Eurex die Chance, diese Hürde mit Bravour zu nehmen. Denn weiterhin sucht Geld der Investoren nach Anlagemöglichkeiten, Bundesanleihen bieten mit negativen Renditen momentan kaum eine Alternative. An der Börse wird auf die Zeit nach der Corona-Pandemie gesetzt, wenn die Konjunktur mit Hilfe des Konsums kräftig anspringen wird. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,7 Prozent auf 3.641 Punkte. Der Euro bewegte sich volatil und wurde am Abend mit 1,2150 Dollar wenig verändert zum Vortagesschluss gehandelt.

BIP in Deutschland wie erwartet geschrumpft

Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands ist im Jahr 2020 preis- und kalenderbereinigt um 5,3 Prozent geschrumpft. Damit ist Deutschland nach Einschätzung von Martin Moryson, Chefvolkswirt der DWS für Europa, noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Die Corona-Rezession war weniger tief als der Absturz während der globalen Finanzkrise 2009 mit einem Rückgang von 5,7 Prozent. Insbesondere aber dürfte die Dauer der Rezession wesentlich kürzer ausfallen. Bereits im dritten Quartal vergangenen Jahres wuchs die deutsche Wirtschaft wieder fulminant. Sollte es zu keinen wesentlichen Revisionen kommen, so dürfte auch das vierte Quartal ein positives Wachstum aufweisen. Auch wenn der Lockdown nun in die Verlängerung gehen dürfte, sollte die Wirtschaft in diesem Jahr wieder kräftig wachsen. Damit wäre Deutschlands "schnellste Rezession" schon im Sommer endgültig Geschichte.

Autowerte gehörten zu den Gewinnern in Europa. Der Stoxx-600-Subindex der Branche legte um 1,7 Prozent zu. Hier sorgten zunehmender Konjunkturoptimismus und positive Unternehmensnachrichten für Kaufinteresse. So sprangen Peugeot um 2,4 Prozent nach oben. Auch wenn für 2020 ein Absatzeinbruch vermeldet wurde, berichteten die Franzosen von einer starken Belebung der Nachfrage ab dem zweiten Halbjahr. "Das macht zuversichtlich für 2021", so ein Händler. Ähnliches sehe man bei VW, deren Aktien stiegen um knapp 5 Prozent. Auch Aktien von Fiat Chrysler (FCA) stiegen bereinigt um die Dividendenausschüttung.

Zudem legten die Technologiewerte überdurchschnittlich zu. Ihr Stoxx-Branchenindex stieg um 1,9 Prozent. Als starke Vorlage dienten die Geschäftszahlen von Taiwan Semiconductor zum vierten Quartal. Sie seien durchweg sehr gut ausgefallen, hieß es. Umsatz und Nettogewinn sprangen auf Rekordwerte. Besonders auffallend war die Stärke des Smartphone-Geschäfts, was auch bei den übrigen Zulieferern der Branche für Fantasie sorgte. ASML profitierten mit einem Plus von 5,9 Prozent, ASMI legten um 7,6 Prozent zu.

Rücksetzer in Carrefour - Paris skeptisch

Nachgelassen hat die Euphorie um Carrefour, der Kurs fiel um 2,5 Prozent. Die Regierung in Paris hatte sich bezüglich eines Zusammenschlusses mit dem kanadischen Konzern Couche-Tard skeptisch geäußert. Der kanadische Konzern bietet 20 Euro je Carrefour-Aktie.

Für Centrica ging es an der Londoner Börse um 3,2 Prozent nach oben. Der Zwischenbericht des Versorgers kam an der Börse gut an. Centrica geht davon aus, die Marktschätzungen für das laufende Jahr für den Gewinn je Aktie zu übertreffen. Das Unternehmen hat sich indes vorsichtig zu den weiteren Aussichten geäußert angesichts der Lockdowns in Großbritannien und Irland.

Die Nachricht über eine gute Umsatzerholung in der zweiten Jahreshälfte 2020 sorgte beim Aktienkurs der Bakkavor Group für ein Plus von 11 Prozent. "Die Zahlen machen die Stärke ihres Geschäftsmodells deutlich", so die Analysten der Citi. Die Aktien verdienten ihrer Einschätzung nach eine Neubewertung. Das bereinigte Ergebnis des Anbieters frisch zubereiteter Lebensmittel liege eigenen Angaben zufolge weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.641,37 +24,86 +0,7% +2,5%

Stoxx-50 3.207,62 +28,81 +0,9% +3,2%

Stoxx-600 412,00 +2,93 +0,7% +3,3%

XETRA-DAX 13.988,70 +48,99 +0,4% +2,0%

FTSE-100 London 6.797,04 +51,52 +0,8% +4,4%

CAC-40 Paris 5.681,14 +18,47 +0,3% +2,3%

AEX Amsterdam 656,66 +12,28 +1,9% +5,1%

ATHEX-20 Athen 1.893,36 -18,55 -1,0% -2,1%

BEL-20 Brüssel 3.740,26 +14,60 +0,4% +3,3%

BUX Budapest 44.876,42 +192,06 +0,4% +6,6%

OMXH-25 Helsinki 4.756,05 +33,30 +0,7% +3,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.681,04 -16,54 -1,0% +2,8%

OMXC-20 Kopenhagen 1.469,58 +6,14 +0,4% +0,3%

PSI 20 Lissabon 5.091,60 +23,95 +0,5% +4,4%

IBEX-35 Madrid 8.372,40 +11,30 +0,1% +3,7%

FTSE-MIB Mailand 22.637,72 -105,93 -0,5% +2,3%

RTS Moskau 1.500,58 +13,81 +0,9% +8,2%

OBX Oslo 890,47 +10,08 +1,1% +3,7%

PX Prag 1.075,61 -0,96 -0,1% +4,7%

OMXS-30 Stockholm 1.972,22 +9,96 +0,5% +5,2%

WIG-20 Warschau 2.031,71 +8,35 +0,4% +2,4%

ATX Wien 2.993,42 +27,09 +0,9% +6,6%

SMI Zürich 10.850,81 +3,93 +0,0% +1,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,55 -0,03 -0,79

US-Zehnjahresrendite 1,10 0,01 -1,58

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:58 Uhr Mi, 17:27h % YTD

EUR/USD 1,2154 -0,03% 1,2151 1,2156 -0,5%

EUR/JPY 126,00 -0,23% 126,43 126,36 -0,1%

EUR/CHF 1,0781 -0,11% 1,0783 1,0792 -0,3%

EUR/GBP 0,8878 -0,40% 0,8911 0,8920 -0,6%

USD/JPY 103,67 -0,19% 104,05 103,94 +0,4%

GBP/USD 1,3689 +0,34% 1,3635 1,3627 +0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,4683 +0,03% 6,4663 6,4652 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 39.408,25 +5,99% 37.839,00 34.478,50 +35,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,97 52,91 +0,1% 0,06 +9,2%

Brent/ICE 55,66 56,06 -0,7% -0,40 +7,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.847,27 1.845,30 +0,1% +1,97 -2,7%

Silber (Spot) 25,59 25,23 +1,4% +0,36 -3,0%

Platin (Spot) 1.116,05 1.100,00 +1,5% +16,05 +4,3%

Kupfer-Future 3,66 3,62 +1,1% +0,04 +4,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 14, 2021 12:27 ET (17:27 GMT)

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