23.03.2018 16:02:47
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MÄRKTE EUROPA/Gewisse Stabilisierungsansätze
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Furcht vor einem Handelskrieg setzt zwar auch am Freitagmittag den europäischen Börsen erheblich zu. Allerdings ist die Volatilität rückläufig, und die Indizes haben sich von den Tagestiefs deutlicher gelöst. Stabilisierend wirkt die Entwicklung an den US-Börsen - dort erholen sich die Kurse im frühen Geschäft Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 11.971 Punkte - bei 11.825,51 hatte er ein Jahrestief markiert. Der Euro-Stoxx-50 gibt 1 Prozent auf 3.316 nach.
US-Präsident Donald Trump hat am Vortag ein Memorandum unterzeichnet und Zölle auf chinesische Importe von bis zu 60 Milliarden Dollar angekündigt. Die chinesische Regierung konterte, indem sie Gegenmaßnahmen auf US-Importe im Wert von 3 Milliarden Dollar in Aussicht stellte. Betroffen sind vor allem landwirtschaftliche Produkte. Die Zölle auf Stahl- und Aluminium-Produkte treten bereits am Freitag in Kraft. Dass die Europäer davon erst einmal ausgenommen sind, ist nur ein schwacher Trost.
"Steigende Leitzinsen und Ängste um den Welthandel sind für die Börsen eine gefährliche Mischung", sagt ein Marktteilnehmer. Besonders der DAX als "Export-Index" sei negativ betroffen. Die Commerzbank warnt davor, dass Fehlkalkulationen auf beiden Seiten zu einer Eskalation führen können. Deutschland werde sich aus einem Konflikt kaum heraushalten können - dieser stelle das Land vor eine unangenehme Wahl, schließlich seien beide Länder äußerst wichtige Märkte für Deutschland.
Mit John Bolton wird ein Hardliner neuer Sicherheitsberater
Als Krisengewinner geht es für den Goldpreis am Freitag um 1,3 Prozent auf 1.348 Dollar je Feinunze nach oben. Seit dem Tief zu Wochenbeginn hat das Edelmetall rund 40 Dollar zugelegt. Im Gefolge des Handelskonflikts fallen Aktien, sinken die Anleiherenditen und drücken tendenziell auf den Dollar - alles für Gold positive Entwicklungen, merkt die Commerzbank an. Mit der Ernennung des Hardliners John Bolton als neuer Sicherheitsberater werden nach Einschätzung der Analysten auch Sanktionen gegen den Iran wahrscheinlicher.
Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass zyklische Sektoren am Ende des Tableaus stehen, während defensive Branchen sich besser halten. Der Telekommunikationssektor im Stoxx steigt um 0,2 Prozent, Rohstoffwerte verlieren im Schnitt 1,7 Prozent und bilden das Schlusslicht. Der Autosektor verliert 1,7 Prozent, Versicherungs-Aktien geben im Schnitt um 1,6 Prozent nach. Ihrem Ruf als defensive Aktien werden auch Versorger gerecht - diese steigen 0,1 Prozent. Nach starken Zahlen gewinnen Enel sogar 1,8 Prozent.
Einen ungünstigeren Tag für ihr Börsendebüt hätte die Deutsche Bank für ihren Vermögensverwalter DWS kaum finden können. Der erste Kurs wurde mit 32,55 Euro festgestellt, und damit knapp über dem Ausgabepreis von 32,50 Euro. Inklusive Mehrzuteilung wurden 44,5 Millionen DWS-Aktien platziert, womit der Deutschen Bank rund 1,4 Milliarden Euro zufließen. Ursprünglich war auf bis zu 1,8 Milliarden Euro gehofft worden. Aktuell geht die DWS-Aktie auf Xetra bei 32,60 Euro um.
Nach Reckitt Benckiser zieht sich nun auch Glaxo bei Pfizer zurück
Nach Reckitt Benckiser am Vortag ist nun auch Glaxosmithkline aus dem Bieterrennen um das Consumer-Health-Geschäft von Pfizer ausgestiegen. Die Anleger sind entzückt und schicken die Aktie an der Londoner Börse gleich um 3,8 Prozent nach oben. Glaxosmithkline wolle die strategische Weiterentwicklung zwar beschleunigen, allerdings müssten dabei die finanziellen Kriterien eingehalten werden, hieß es zur Begründung. Für die Anleger heißt dies auch, dass die Dividende sicher ist.
Adidas halten sich mit Abgaben von 0,1 Prozent viel besser als der Gesamtmarkt. Stützend wirken hier starke Geschäftszahlen von Nike. Das Ergebnis je Aktie lag beim US-Konkurrenten 15 Cent über den Erwartungen, und auch der Umsatz ist unerwartet deutlich um 7 Prozent gewachsen. Allerdings weisen Händler auch darauf hin, dass sich noch nicht sagen lasse, ob sich ein Handelskrieg zwischen USA und China auf die in China gefertigten Adidas-Produkte auswirke.
Im TecDAX brechen RIB Software nach einer Kapitalerhöhung ein. Warburg hat die Aktie in der Folge auf "Verkaufen" gesenkt. Bei einer Barposition von 100 Millionen Euro eine 10-prozentige Kapitalerhöhung anzukündigen, werde nicht wertsteigernd wirken, sind die Analysten überzeugt. Die Aktie bricht um 22,6 Prozent auf 24,00 Euro ein und notiert damit klar unter dem Platzierungspreis für die neuen Stücke von 28 Euro. Trotz des Kurseinbruchs liegt die Aktie auf Jahressicht noch immer 25 Prozent vorne.
Vectron geraten mit dem Ausblick des Unternehmens unter Duck. Der Kurs verliert 3,7 Prozent. Vectron erwartet im Kassenkerngeschäft im laufenden Jahr nur eine "verhaltene Nachfrage" verglichen mit 2017.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.315,64 -0,97 -32,55 -5,37
Stoxx-50 2.928,28 -0,50 -14,84 -7,85
DAX 11.971,34 -1,06 -128,74 -7,33
MDAX 25.295,82 -0,34 -87,28 -3,45
TecDAX 2.561,86 -0,77 -19,96 1,30
SDAX 11.972,71 -0,52 -62,54 0,72
FTSE 6.937,30 -0,22 -15,29 -9,56
CAC 5.116,78 -0,98 -50,42 -3,69
Bund-Future 158,69 -0,12 -0,34
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Uhr Mi, 17.28 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2336 +0,13% 1,2353 1,2353 +2,7%
EUR/JPY 129,71 +0,39% 130,75 130,75 -4,1%
EUR/CHF 1,1701 +0,23% 1,1718 1,1719 -0,1%
EUR/GBP 0,8711 -0,21% 0,8730 1,1454 -2,0%
USD/JPY 105,15 +0,25% 105,85 105,84 -6,7%
GBP/USD 1,4164 +0,35% 1,4149 1,4150 +4,8%
Bitcoin
BTC/USD 8.589,23 -1,4% 9.041,35 9.041,35 -37,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,40 64,3 +1,7% 1,10 +8,5%
Brent/ICE 70,11 68,91 +1,7% 1,20 +6,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.348,18 1.330,91 +1,3% +17,27 +3,5%
Silber (Spot) 16,60 16,43 +1,0% +0,16 -2,0%
Platin (Spot) 952,80 950,50 +0,2% +2,30 +2,5%
Kupfer-Future 2,99 3,01 -0,5% -0,02 -9,5%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 23, 2018 11:03 ET (15:03 GMT)

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adidas | 241,40 | -1,87% |
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adidas ADRs | 118,00 | -4,07% |
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Enel S.p.A. | 6,87 | -1,74% |
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Pfizer Inc. | 24,24 | -2,94% |
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Reckitt Benckiser Plc | 63,84 | -0,03% |
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Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs) | 12,70 | 0,79% |
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Vectron Systems AG | 13,00 | 4,00% |
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DAX | 22 326,81 | -3,54% |