31.03.2020 12:57:45

MÄRKTE EUROPA/Gewinne bröckeln ab - DAX 200 Punkte unter Tageshoch

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Den europäischen Aktienmärkten scheint am Mittag die Luft auszugehen. Nach einem fulminanten Start liegt der Euro-Stoxx-50 nur noch minimal im Plus bei 2.768 Punkten. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 9.879. Damit führt der vergleichsweise konjunkturabhängige deutsche Leitindex die Erholung der großen europäischen Länderbörsen zwar noch an, er lag aber auch schon bei 10.096 Punkten. Das Erreichen der 10.000er Marke sei zu Gewinnmitnahmen genutzt worden, heißt es.

Anfangs sorgte noch für deutlichere Gewinne die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Krise. Als Blaupause dient China. Dort deuten sowohl der Einkaufsmanagerindex der Industrie als auch der Zwillings-Index für den Dienstleistungsbereich nach einem Einbruch im Vormonat wieder auf Wachstum hin.

"China zeigt als erstes Land, dass es ein Wirtschaftsleben nach der Coronakrise gibt", so Thomas Altmann, Portfolio-Manager bei QC-Partner. Für Altmann ist dies ein starkes Comeback. Chinas Wirtschaft sei damit bereits wieder auf dem Weg zurück in die Normalität.

Hoffnung macht derweil auch der prozentuale Rückgang bei den Covid-19-Neuerkrankungen. So gibt es Szenarien der Universitäten Mainz und Hamburg, nach denen die Epidemie im Juni ihren Höhepunkt erreichen und bis August stark nachlassen könnte. Italien verzeichnete zuletzt trotz weiter hoher Opfer-Zahlen die geringste Anzahl neuer Fälle in fast zwei Wochen.

Die neu erwachende Risikobereitschaft zeigt sich auch im Umfeld. Bei den Ölpreisen hat eine deutliche Erholung eingesetzt, der Preis für die Nordsee-Sorte Brent steigt um etwa 3 Prozent. Hier stützt auch, dass sich die USA und Russland wegen der stark gefallenen Ölpreise unterhalten wollen. Dagegen kommt der Preis für die Feinunze Gold um etwa 10 Dollar zurück auf 1.606 Dollar.

Kleine Glyphosat-Einigung bei Bayer positiv

Tagessieger ist bislang der Subindex Reise- und Freizeit mit einem Plus von 3,6 Prozent. Dahinter folgt der Öl- und Gassektor mit plus 3,5 Prozent. Hier erholen sich Royal Dutch Shell um 5,5 und Eni um 4,8 Prozent.

Für Bayer geht es im DAX um 0,6 Prozent nach oben. Ein Händler verweist auf Presseberichte, wonach sich Bayer mit Klägern auf einen Vergleich wegen angeblich irreführender Werbung für Glyphosat in Missouri geeinigt habe und dafür knapp unter 40 Millionen Dollar zahle. "Das ist zwar nicht die große Einigung, zeigt aber, dass man die Dinge zum Abschluss bringen kann", meint er.

Im MDAX steigen Prosieben um 6,5 Prozent und Mediaset um 3 Prozent. Mediaset hält nun gut 20 Prozent an dem Münchener Medienkonzern. "Das dürfte Übernahmefantasien beleben", meint ein Händler. Erst in der Vorwoche hatte der Prosieben-Chef seinen Hut genommen.

Zalando ziehen nach neuen Geschäftszahlen um 4,2 Prozent an. Hauck & Aufhäuser spricht von einem prozentual zweistelligen Wachstum bei Zalando im ersten Quartal ungeachtet der Coronakrise. Die Rücknahme der Gesamtjahresprognose 2020, abgegeben Ende Februar, sei nicht überraschend, denn sie habe nicht die Effekte der Corona-Pandemie enthalten. Trotzdem dürfte Zalando in der Lage sein, 8 Prozent Umsatzwachstum zu erreichen. Der Online-Versender könne als Krisengewinner aus der Coronapandemie hervorgehen.

Hellofresh verdient gut, lässt Prognose aber unverändert

Hellofresh machen einen Satz um 13 Prozent nach oben. Bei dem Kochboxenversender brummte in den ersten drei Monaten das Geschäft. An der Anfang März ausgegebenen Prognose hält Hellofresh aber fest. Die Folgen der Corona-Krise seien weder für die Weltwirtschaft noch für die Firma selbst "zuverlässig quantifizierbar".

Nemetschek legen um rund 3 Prozent zu. Das IT-Unternehmen blickt trotz des aktuell unsicheren Umfelds infolge der Corona-Pandemie relativ optimistisch auf das laufende Jahr. Den Umsatz sieht Nemetschek mindestens auf Vorjahresniveau. Auswirkungen aus der Pandemie seien derzeit in Ausmaß, Dauer und geografischer Ausbreitung nicht verlässlich einschätzbar. Die ersten zwei Monate 2020 seien nach Plan verlaufen.

Wegen technischer Probleme ohne die an dieser Stelle sonst mitgelieferten Marktdaten.

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

March 31, 2020 06:58 ET (10:58 GMT)

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