17.06.2020 18:16:43
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MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Hexentanz wirft Schatten voraus
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Der bevorstehende große Hexentanz hat die europäischen Börsen bereits fest im Griff. Nach starken Schwankungen im Verlauf stieg der DAX am Mittwoch schließlich um 0,5 Prozent auf 12.382 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zog um 0,8 Prozent auf 3.267 Punkte an. Am Freitag laufen Optionen und Futures aus, und das Gerangel um die Basispreise führte zu schnellen Bewegungen auf beiden Seiten. So lag der DAX mehrfach über der 12.400er Marke, zeitweise aber auch im Minus.
Der Verfall der Futures und Optionen wird wegen der kaum absehbaren Kursbewegungen auch als Hexentanz bezeichnet. "Strategisch orientierte Investoren halten sich vor dem Verfall tendenziell zurück", so ein Händler. Das spreche dafür, dass bei 12.500 Punkten zunächst der Deckel auf dem DAX liege. Zudem sei die Lage nach den fast 5.000 Punkten Plus von Mitte März bis Anfang Juni immer noch überkauft und benötige vermutlich eine Bereinigung über eine längere seitwärts gerichtete Konsolidierungsstrecke.
Defensives Wachstum wieder "in" - Pharmas und Techs an der Spitze
"Tendenziell suchen die Anleger wieder Aktien mit vergleichsweise sicherem Ertragswachstum auch während und nach der Corona-Krise", so ein Marktteilnehmer. So konnten sich die Pharma- und die Technologietitel wieder an die Gewinnerspitze bei den europäischen Branchen setzen, ihre Stoxx-Sektorenindizes legten deutlich um jeweils knapp 2 Prozent zu. Novartis gewannen 3,0 Prozent und Sanofi 2,9 Prozent. Bei den Technologie-Aktien zogen ASML um 3,0 Prozent an.
Dagegen gaben die Indizes der Auto-Aktien, der Öltitel, der Banken und auch der Versicherungen nach. Und bei den Einzelaktien ging es ebenfalls eher uneinheitlich zu.
Paketgeschäft läuft rund dank Corona - Wirecard vor Quartalszahlen gesucht
Auch bei den Einzelaktien ging es uneinheitlich zu. Einen Freudensprung um 18 Prozent machten in den Niederlanden die Aktien von PostNL. Die Jahresprognose des Deutsche-Post-Konkurrenten ist deutlich stärker ausgefallen als erwartet. Vor allem das Paketgeschäft legt kräftig zu. Deutsche Post stiegen im Fahrwasser um 1,3 Prozent.
Sehr fest im Markt lagen Wirecard, nach einem Plus von 5,1 Prozent schloss der Kurs bei 104,50 Euro und damit erstmals seit dem vom KPMG-Gutachten am 28. April ausgelösten Crash über der 100er Marke. Wirecard will am Donnerstag nun endlich seine bereits zwei Mal verschobene Quartalsbilanz vorlegen. "Anleger setzen auf gute Zahlen", sagte ein Händler zu dem deutlichen Kursplus.
RWE profitierten mit einem Anstieg um 1,9 Prozent auf 30,78 Euro von einer Kaufempfehlung der HSBC mit einem Kursziel von 37 Euro.
SAP stiegen um 1,2 Prozent, zur neuen Verkettung der Index-Mitglieder im DAX am Freitagabend wird das DAX-Gewicht von SAP voraussichtlich wieder zunehmen, und zwar nach dem derzeitigen Stand auf 10 von 9,59 Prozent. Passive rein am Index ausgerichtete ETF-Anleger müssten dann SAP nachkaufen.
Corona hat CTS Eventim weiter im Griff
Auf der anderen Seite fielen Continental um 2,0 Prozent. Kepler hat die Aktie auf "Reduzieren" gesenkt, die LBBW hat ihre Kaufempfehlung zurückgezogen. VW verloren 1,8 Prozent. Lufthansa drehten im Verlauf ins Minus und gaben um 1,2 Prozent nach. Im frühen Handel waren sie noch gestiegen, nachdem Großaktionär Heinz Hermann Thiele sein Paket auf 15 Prozent ausgebaut hatte. Das wurde zunächst positiv gesehen, könnte aber auch die Rettung des Konzerns gefährden, wie es am Markt hieß.
In der zweiten Reihe des deutschen Markts verloren CTS Eventim 1,9 Prozent. Wie es hieß, könnten die Behörden das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober oder sogar bis zum Jahresende verlängern. Dagegen läuteten die Anleger bei Draegerwerk das Ende der Korrektur ein: Der Kurs schoss um 7,9 Prozent nach oben.
In Zürich litten Lindt & Sprüngli unter einer Verkaufsempfehlung durch Mainfirst. Die Aktien des Schokoladen-Herstellers fielen um 1 Prozent. In London sackten die Aktien von Buchmacher William Hill um 5,5 Prozent ab - wegen einer Kapitalerhöhung.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.267,26 +24,61 +0,8% -12,8%
Stoxx-50 3.042,50 +34,74 +1,2% -10,6%
Stoxx-600 366,02 +2,69 +0,7% -12,0%
XETRA-DAX 12.382,14 +66,48 +0,5% -6,5%
FTSE-100 London 6.253,63 +10,84 +0,2% -17,2%
CAC-40 Paris 4.995,97 +43,52 +0,9% -16,4%
AEX Amsterdam 566,48 +6,48 +1,2% -6,3%
ATHEX-20 Athen 1.628,99 -13,26 -0,8% -29,1%
BEL-20 Brüssel 3.440,91 -6,74 -0,2% -13,0%
BUX Budapest 37.767,72 -293,01 -0,8% -18,0%
OMXH-25 Helsinki 3.983,17 -21,95 -0,5% -5,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 127.621,35 -364,70 -0,3% -8,1%
OMXC-20 Kopenhagen 1.258,53 +23,00 +1,9% +10,8%
PSI 20 Lissabon 4.432,26 +18,21 +0,4% -14,7%
IBEX-35 Madrid 7.478,70 -16,60 -0,2% -21,7%
FTSE-MIB Mailand 19.585,89 -39,74 -0,2% -19,3%
RTS Moskau 1.235,89 -6,83 -0,5% -20,2%
OBX Oslo 737,01 -6,38 -0,9% -12,6%
PX Prag 933,41 -12,94 -1,4% -16,3%
OMXS-30 Stockholm 1.677,53 +5,70 +0,3% -5,3%
WIG-20 Warschau 1.787,81 -10,19 -0,6% -16,9%
ATX Wien 2.340,75 -10,05 -0,4% -25,5%
SMI Zürich 10.202,19 +167,90 +1,7% -3,9%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 8.10 Uhr Di, 17:14 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1219 -0,38% 1,1280 1,1246 +0,0%
EUR/JPY 120,37 -0,41% 121,01 120,7186 -1,3%
EUR/CHF 1,0673 -0,40% 1,0717 1,07 -1,7%
EUR/GBP 0,8959 -0,04% 0,8973 0,8945 +5,9%
USD/JPY 107,28 -0,03% 107,27 107,3295 -1,4%
GBP/USD 1,2523 -0,35% 1,2572 1,26 -5,5%
USD/CNH (Offshore) 7,0810 -0,02% 7,0805 7,0864 +1,6%
Bitcoin
BTC/USD 9.391,51 -1,14% 9.433,26 9437,2550 +30,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 37,69 38,38 -1,8% -0,69 -36,0%
Brent/ICE 40,55 40,96 -1,0% -0,41 -35,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.724,40 1.727,70 -0,2% -3,31 +13,6%
Silber (Spot) 17,49 17,45 +0,3% +0,04 -2,0%
Platin (Spot) 824,15 827,00 -0,3% -2,85 -14,6%
Kupfer-Future 2,58 2,56 +0,7% +0,02 -8,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 17, 2020 12:17 ET (16:17 GMT)
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