20.12.2013 18:43:32

MÄRKTE EUROPA/Die Weihnachtsrally läuft

   Von Manuel Priego Thimmel

   Nun ist so doch da - die lang ersehnte Jahresendrally. Die Ankündigung einer Drosselung der monatlichen Wertpapierkäufe hat an Europas Börsen wie ein Befreiungsschlag gewirkt. Der Dax gewann 0,7 Prozent auf 9.400 Punkte. Händler gehen davon, dass das bisherige Jahreshoch von 9.425 Punkten in den noch verbleibenden Handelstagen eingestellt wird. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,6 Prozent auf 3.049 nach oben. Bis zum Jahreshoch von 3.107 Punkten ist es noch ein weiterer Weg.

   Der große Verfall verlief an den europäischen Börsen unspektakulär, wirkte aber grundsätzlich unterstützend. Fundamental unterstützend wirkten zudem erneut Nachrichten aus den USA. Die dortige Wirtschaft ist im dritten Quartal in der dritten Lesung um annualisiert 4,1 Prozent nach vorläufig 3,6 Prozent gewachsen. Im Konsens rechneten Analysten nur mit einer unveränderten Lesung. Die Abstufung der Kreditwürdigkeit der Europäischen Union durch die Ratingagentur Standard & Poor's auf AA+ von AAA- belastete nicht nachhaltig.

   Am Devisenmarkt erholte sich der Euro nach zuletzt kräftigen Verlusten und stieg bis zum Börsenschluss auf 1,3680 Dollar. Übergeordnet stellen sich Marktbeobachter in den kommenden Monaten auf einen stärkeren Dollar ein, nachdem die US-Notenbank entschieden hat, die Wertpapierkäufe ab Januar zu drosseln. Dies gelte insbesondere dann, wenn die EZB - wie von einigen Händlern vermutet - zusätzliche expansive Maßnahmen ergreifen sollte, um den Deflationsgefahren in der Eurozone entgegenzutreten.

   Der Bankensektor legte 0,8 Prozent zu. Die europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel haben sich auf eine Bankenunion geeinigt. Danach sollen die Kreditinstitute fortan selbst für eventuelle Rettungen zahlen. Dazu sollen sie per Bankenabgabe in einen Rettungsfonds einzahlen, der in zehn Jahren ein Volumen von 55 Milliarden Euro haben soll. Marktbeobachter warnen jedoch, dass die Bankenunion an nationalen Interessen scheitern könnte. Noch wichtiger - die Mittel seien zu gering, um eine Krise großen Ausmaßes aufzufangen.

   Die Aktie der Deutschen Bank legte nach der Beilegung des Rechtsstreits mit dem Treuhänder der Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac im US-Hypothekenstreik um 1,4 Prozent zu. Ein Händler sprach von der Beseitigung eines Unsicherheitsfaktors. Der Vergleich sei die Bank mit 1,4 Milliarden Euro aber "sehr teuer" zu stehen gekommen, auch wenn dies dank Rückstellungen wohl gedeckt sei.

   Die Ankündigung von Bouygues im Le Figaro, auch im superschnellen Internet (4G) via Festnetz den Wettbewerb zu verschärfen, lastete auf den Aktien der französischen Telekommunikationsanbieter. Am stärksten verloren Iliad-Aktien mit mehr als zehn Prozent. "Das Internetgeschäft über Festnetz ist die Cashcow von Iliad und erlaubt dem Unternehmen, eine aggressive Strategie auch im Mobilfunk zu fahren", kommentierte der Broker DSF Markets. Auch die Aktien von Orange, Bouygues und der SFR-Mutter Vivendi gaben mit der Aussicht auf verschärften Wettbewerb nach.

   Die Aktien von adidas profitierten von den Geschäftszahlen des US-Konkurrenten Nike und legten 1,2 Prozent zu. Die Titel der Deutschen Börse waren mit einem Plus von 3,2 Prozent Tagesgewinner im DAX. Im Handel war zu hören, dass eine größere Verkaufsorder abgearbeitet worden sei.

   Im MDAX machte die Aktie von Rhön-Klinikum einen Sprung von 5 Prozent. Der Gesundheitskonzern Fresenius kann wie geplant einen großen Teil der Krankenhäuser von Rhön-Klinikum übernehmen. Der Streit mit den Kontrahenten Asklepios und B. Braun wurde beigelegt. Fresenius-Aktien gaben 0,5 Prozent nach.

   Eine seit mehreren Tagen bereits andauernde Erholung der Zuckerpreise ließ das Südzucker-Papier um 2,7 Prozent steigen. Die Aktie hat dieses Jahr fast die Hälfte an Wert verloren. Im TecDax verloren die Titel von Software AG nach einer Gewinnwarnung des Wettbewerbers Tibco 6,6 Prozent.

=== Europäische Schlussbörsen vom Freitag, 20. Dezember

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.049,35 18,30 +0,6% 15,7 . Stoxx-50 2.860,40 17,03 +0,6% 11,0 . Stoxx-600 321,14 1,70 +0,5% 14,8 Frankfurt XETRA-DAX 9.400,18 64,44 +0,7% 23,5 London FTSE-100 6.606,58 21,88 +0,3% 12,0 Paris CAC-40 4.193,77 16,74 +0,4% 15,2 Amsterdam AEX 391,56 3,73 +1,0% 14,3 Athen ATHEX-20 371,77 -8,84 -2,3% 20,0 Brüssel BEL-20 2.869,67 30,31 +1,1% 15,9 Budapest BUX 18.459,33 -171,24 -0,9% 1,6 Helsinki OMXH-25 2.780,32 30,95 +1,1% 25,8 Istanbul ISE NAT. 30 84.844,89 733,20 +0,9% -13,2 Kopenhagen OMXC-20 605,52 6,48 +1,1% 22,0 Lissabon PSI 20 6.446,43 69,71 +1,1% 15,2 Madrid IBEX-35 9.689,90 25,60 +0,3% 18,6 Mailand FTSE-MIB 18.565,61 111,62 +0,6% 14,1 Moskau RTS 1.428,50 -2,16 -0,2% -6,4 Oslo OBX 493,02 5,05 +1,0% 20,2 Prag PX 977,78 2,37 +0,2% -5,9 Stockholm OMXS-30 1.309,92 9,03 +0,7% 18,6 Warschau WIG-20 2.408,84 30,61 +1,3% -7,0 Wien ATX 2.500,75 16,23 +0,7% 4,1 Zürich SMI 8.081,35 53,08 +0,7% 18,5

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr. 8.38 Uhr Do, 17.37 Uhr EUR/USD 1,3673 0,31% 1,3630 1,3661 EUR/JPY 142,3193 0,00% 142,3192 142,3142 EUR/CHF 1,2243 -0,11% 1,2257 1,2252 USD/JPY 104,0785 -0,35% 104,4400 104,1850 GBP/USD 1,6356 0,12% 1,6336 1,6379 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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   December 20, 2013 12:11 ET (17:11 GMT)

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