21.12.2016 16:11:43
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MÄRKTE EUROPA/Die Luft für die Börsen wird dünner
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Auf hohem Kursniveau und kurz vor Weihnachten wird die Luft immer dünner an den Börsen. Der Dax hat am Mittwoch im frühen Handel mit 11.480 Punkten zwar noch einmal ein Jahreshoch erklommen, kann die Kursgewinne am Nachmittag aber nicht halten. Aktuell handelt der DAX 4 Punkte niedriger bei 11.461. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent auf 3.265 Punkte nach. Nur die Börsen in Athen und Helsinki melden Kursgewinne, ansonsten geben die Börsenbarometer überall leicht nach.
Die kursbewegenden Nachrichten und Impulse werden von Tag zu Tag weniger. Die Akteure ziehen sich zunehmend aus dem Handel zurück. An der Derivatebörse Eurex haben sich die Umsätze der Terminkontrakte auf den DAX in den vergangenen fünf Handelstagen gedrittelt. Auch bei Bundesanleihen gehen die Volumina spürbar zurück.
In Mailand handeln Aktien der Banca Monte dei Paschi extrem volatil. Zunächst brach der Kurs um fast 20 Prozent ein, um anschließend sogar leicht ins Plus zu drehen. Am Nachmittag liegt der Kurs wieder mit 8,1 Prozent im Minus, womit sich der Abschlag seit Beginn der Kapitalerhöhung am Montag auf mehr als 19 Prozent summiert. "Aktien der Monte dei Paschi stehen heute enorm unter Druck, nachdem sie bestätigt hat, dass die Liquidität nur noch für vier Monate ausreicht", sagt Craig Erlam vom Broker Oanda. Das sei erheblich weniger, als man ursprünglich angenommen habe. "Diese Enthüllung macht eine Lösung nur noch dringlicher", sagt der Analyst. Italiens Regierung strebt einen Rettungsfonds für angeschlagene Geldhäuser von 20 Milliarden Euro an.
Darüber hinaus berichten italienische Medien, dass der Tausch von Unternehmensanleihen der Bank in Aktien bislang nicht zufriedenstellend verläuft. Ein Ansteckungsrisiko sehen die Investoren von der Banca Monte dei Paschi jedoch nicht ausgehen, denn der italienische Bankensektor gibt mit 0,6 Prozent nur moderat nach.
Drohende Rückzahlungen belasten Spaniens Banken Anders die spanischen Bankenaktien: Sie stehen unter Druck, nachdem der Europäische Gerichtshof Rückzahlungen an Hypothekenkunden verlangt hat. Bis zu 5 Milliarden Euro könnten auf Spaniens Banken zukommen. Vor allem britische Anleger könnten davon betroffen sein, die bis zum Beginn der Immobilienkrise 2008 stark in spanische Immobilien investiert hatten.
"Wir haben dieses Urteil nicht erwartet", sagt Ignacio Ulargui von der Deutschen Bank. Von den nun anstehenden Rückzahlungen an Kunden seien vor allem die Liberbank, Banco Popular, BBVA und Banco Sabadell betroffen. Liberbank brechen um 13 Prozent ein und Banco Popular verlieren 7 Prozent. BBVA geben um 1,8 Prozent nach und Banco Sabadell um 2,2 Prozent. Der europäische Bankenindex verliert dagegen nur 0,6 Prozent.
Am deutschen Aktienmarkt steigen VW um 1,5 Prozent. Die Wolfsburger haben sich mit den US-Behörden und Klägern auf eine Entschädigung der rund 80.000 US-Kunden von Drei-Liter-Dieselfahrzeugen geeinigt. Der Bezirksrichter Charles Breyer sagte in San Francisco, Volkswagen habe zugestimmt, rund 20.000 Fahrzeuge mit Drei-Liter-Dieselmotoren zurückzunehmen. Zudem sollen die restlichen 60.000 Pkw technisch angepasst werden.
Schwedenkrone schießt nach oben Am Devisenmarkt wertet die schwedische Krone auf breiter Währungsfront kräftig auf. Die Riksbank verlängert zwar die Anleihekäufe bis Jahresmitte 2017. Anfang 2018 könnten die Zinsen aber wieder steigen, sollte die Inflation anziehen. Nordea-Analyst Andreas Wallstrom wertet die Aussagen der Notenbank als Hinweis, dass ein Ende der lockeren Geldpolitik in Sicht sei. Das lässt die Schwedenkrone aufwerten, der Euro ist zur Krone mit 9,6383 auf den niedrigsten Kurs seit dem 11. Oktober gefallen.
Der Euro wertet zum US-Dollar von 1,0390 im asiatischen Handel auf 1,0440 Dollar leicht auf. Der Greenback gibt nicht nur zum Euro, sondern auch zum Yen leicht nach. Bundesanleihen legen am Mittwoch leicht zu. An den Rohstoffmärkten tendiert die Feinunze Gold mit 1.137,65 US-Dollar etwas fester. Der Brent-Ölpreis tritt mit 55,40 Dollar auf der Stelle. Hier könnten wöchentliche Rohöllagerbestände in den USA noch Bewegung in den Ölpreis bringen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.265,48 -0,42 -13,93 -0,06 Stoxx-50 3.002,08 -0,48 -14,62 -3,17 DAX 11.460,69 -0,04 -4,05 6,68 MDAX 22.042,16 0,40 87,94 6,10 TecDAX 1.790,99 0,22 4,01 -2,17 SDAX 9.419,31 0,32 30,41 3,53 FTSE 7.030,76 -0,19 -13,20 12,63 CAC 4.826,44 -0,48 -23,45 4,08Bund-Future 163,14 0,14 6,48
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:41 Uhr Di, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,0448 +0,38% 1,0408 1,0374 -3,8% EUR/JPY 122,4754 +0,12% 122,3261 122,50 -16,2% EUR/CHF 1,0687 -0,07% 1,0695 1,0681 -1,8% EUR/GBP 0,8440 +0,46% 0,8416 1,1900 +14,6% USD/JPY 117,21 -0,25% 117,51 118,08 -0,2% GBP/USD 1,2379 +0,09% 1,2368 1,2345 -16,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,49 53,30 +0,4% 0,19 +20,0% Brent/ICE 55,42 55,35 +0,1% 0,07 +20,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.136,79 1.132,25 +0,4% +4,54 +7,2% Silber (Spot) 16,14 16,10 +0,2% +0,04 +16,8% Platin (Spot) 916,00 919,50 -0,4% -3,50 +2,8% Kupfer-Future 2,51 2,50 +0,4% +0,01 +16,3% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/ros
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December 21, 2016 09:41 ET (14:41 GMT)
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