13.12.2016 10:23:50
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MÄRKTE EUROPA/DAX steigt auf neues Jahreshoch
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem verhaltenen Start in die Woche geht es mit den Kursen an Europas Börsen im frühen Handel am Dienstag wieder nach oben. Der Dax hat ein neues Jahreshoch bei 11.245 Punkten markiert, was neues Kaufinteresse auslöst. Übergeordnet stellen sich Marktteilnehmer vor der erwarteten Zinserhöhung durch die US-Notenbank am Mittwochabend auf ein zurückhaltendes Geschäft ein. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 11.238 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 3.212 Zähler nach oben - bis zum Jahreshoch bei 3.266 ist es aber noch ein gutes Stück.
Die Aufwärtsbewegung im Öl hat über Nacht einen Dämpfer erhalten. Der WTI-Rohölpreis fiel von rund 54 Richtung 52 Dollar zurück. Fundamental drückt hier zusätzlich die Erwartung vieler Analysten, dass die US-Schieferöl-Produzenten rund die Hälfte der geplanten Förderkürzungen wieder auffangen werden. Mit Spannung wird daher auf den Monatsbericht zum Ölmarkt der IEA geblickt. Am Morgen geben die Ölpreise leicht nach. Der Euro kommt gegen den Dollar leicht zurück auf 1,0622.
Fed dreht an der Zinsschraube Eine Anhebung der US-Leitzinsen durch die Fed um 25 Basispunkte wird an der Börse zu 100 Prozent erwartet und ist damit bereits in den Kursen eingepreist. Damit dürfte die Zinserhöhung für die US-Notenbank am Mittwoch die leichteste Übung sein. Viel schwieriger wird sich die Kommunikation mit den Märkten über die künftige Zinspolitik gestalten - dies inmitten großer Unsicherheit um die Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik. Ab Ende Januar amtiert im Weißen Haus der Republikaner Donald Trump; zudem ist der Kongress mehrheitlich in den Händen seiner Partei.
ZEW im Fokus Im Blick steht daneben der ZEW-Index, der am Vormittag veröffentlicht wird. Zuletzt hatte der Stimmungsindikator im November trotz der Wahl Donald Trumps zugelegt. Experten erwarten auch für den Dezember einen kleinen Anstieg auf 14,8 nach zuvor 13,8 Punkten. Obwohl die Märkte inzwischen noch positiver auf Trumps wirtschaftspolitische Ankündigungen reagiert haben, ist ein abermaliger Anstieg des ZEW-Index im Dezember keineswegs sicher.
Im Gegenteil: Die vom Beratungsunternehmen Sentix Anfang des Monats erhobenen Konjunkturerwartungen für Deutschland sind gesunken. Sentix erklärt sich das mit der Befürchtung der Anleger, dass sich die möglichen positiven Auswirkungen Trumps auf die USA beschränken könnten.
Banken in Italien brauchen frisches Geld Im Blick steht der Investorentag bei der Unicredit. Wie erwartet, will das Kreditinstitut das Kapital um 13 Milliarden Euro erhöhen. Daneben sollen faule Kredite im Volumen von 17,7 Milliarden Euro brutto verbrieft und an Investoren verkauft werden. Für das vierte Quartal rechnet die Bank wegen der Auslagerung der Problemkredite mit einer einmaligen Risikorückstellung über 12,2 Milliarden Euro. Darin enthalten sei eine Wertberichtigung von 8,1 Milliarden Euro, um Verluste aus den notleidenden Krediten zu decken.
Ein Händler erwartet keine Probleme bei der Unicredit-Kapitalerhöhung. Diese dürfte bei Investoren bereits weitgehend platziert sein. Auf Messers Schneide steht dagegen die Rekapitalisierung von Monte dei Paschi. Im Handel glaubt man nicht mehr daran, dass der freiwillige Debt-to-Equity-Swap noch durchgehen wird und rechnet mit einem baldigen Bailout der angeschlagenen Bank. Die Unicredit-Aktie startet mit leichten Verlusten von 0,8 Prozent, für das Papier der Monte dei Paschi geht es 2,6 Prozent nach oben.
Mediaset haussieren nach Vivendi-Einstieg Nach dem Kauf von 3 Prozent der Mediaset-Anteile durch Vivendi schließt die Mediaset-Aktie im frühen Handel um mehr als 20 Prozent in die Höhe. Vivendi verlieren 1,6 Prozent. Im Handel schließt man einen möglichen Übernahmeversuch durch die Franzosen nicht aus. Vivendi hat nämlich zugleich angekündigt, ihre Beteiligung an den Italienern auf bis zu 20 Prozent ausbauen zu wollen. Mediaset selbst scheint den Vivendi-Einstieg als feindlichen Übernahmeversuch zu werten.
Hintergrund der Aktion scheint der seit Monaten schwelende Streit zwischen beiden Unternehmen zu sein. Vivendi hat eine Vereinbarung über den Einstieg in die Pay-TV-Sparte von Mediaset aufgekündigt. Die Franzosen fordern Nachbesserungen der Vertragsbedingungen, was Mediaset allerdings ablehnt. Der Streit wird nun vor Gericht ausgetragen. Im Handel heißt es dazu, dass Vivendi möglicherweise durch eine Übernahme versuche, sich die Sparte über die Hintertür einzuverleiben.
Nach einer Platzierung geht es für die Aktie von Scout24 um 6 Prozent auf 32,23 Euro nach unten. Insgesamt 7 Millionen Aktien wurden im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding zu 32 Euro je Anteilsschein platziert. Eigner der Aktien sind Hellmann & Friedmann, die Beteiligungsgesellschaft der Deutschen Telekom und diverse Scout-Vorstände.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.212,37 0,41 13,26 -1,69 Stoxx-50 2.950,69 0,36 10,66 -4,82 DAX 11.238,93 0,44 48,72 4,62 MDAX 21.653,61 0,24 52,67 4,23 TecDAX 1.749,14 0,14 2,39 -4,46 SDAX 9.304,04 -0,39 -36,16 2,26 FTSE 6.893,33 0,04 2,91 10,43 CAC 4.771,77 0,23 11,00 2,91Bund-Future 161,34 0,12 5,31
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.48 Uhr Mo, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0619 -0,18% 1,0639 1,0597 -2,2% EUR/JPY 122,4894 -0,12% 122,6319 122,46 -15,5% EUR/CHF 1,0766 -0,13% 1,0781 1,0772 -1,0% EUR/GBP 0,8368 -0,26% 0,8394 1,1949 +13,6% USD/JPY 115,35 +0,07% 115,27 115,57 -1,8% GBP/USD 1,2689 +0,12% 1,2674 1,2663 -14,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,80 52,83 -0,1% -0,03 +19,4% Brent/ICE 55,70 55,69 +0,0% 0,01 +21,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.158,78 1.162,18 -0,3% -3,40 +9,2% Silber (Spot) 17,01 17,08 -0,4% -0,07 +23,1% Platin (Spot) 926,00 932,00 -0,6% -6,00 +3,9% Kupfer-Future 2,60 2,61 -0,7% -0,02 +20,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
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December 13, 2016 03:53 ET (08:53 GMT)
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