25.02.2019 15:53:45

MÄRKTE EUROPA/DAX steigt auf Jahreshoch - aber sehr dünne Umsätze

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hoffnungen auf ein Ende des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits treiben zum Wochenauftakt auch die europäischen Börsen etwas an. Der DAX steigt am Montagnachmittag um 0,7 Prozent auf 11.535 Punkte. Bei 11.544 Punkten hat der Index ein neues Jahreshoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,5 Prozent auf 3.286 Punkte zu. Größter Gewinner unter den Branchen sind die Autotitel, deren Sektor-Index um 2,3 Prozent anzieht.

Allerdings sind die Umsätze bisher sehr niedrig. "Das Geschäft ist sehr ruhig", sagt ein Händler. Das spreche gegen eine Ernst zu nehmende Attacke des DAX auf den Abwärtstrend bei etwa 11.570 Punkten. Darüber wäre der Weg Richtung 11.700 Punkte frei, heißt es. Die Umsatz-Divergenz begleitet den DAX bereits seit einigen Tagen. Damit bestätigen die Umsätze die steigenden Kurse nicht, was als negatives Zeichen gilt.

US-Präsident Donald Trump hat im Handelsstreit mit China die am kommenden Freitag auslaufende Frist verlängert. Angesichts der produktiven Gespräche verschiebt er die Frist, nach deren Ablauf Strafzölle auf chinesische Waren drastisch erhöht werden könnten. Die Trump-Aussagen kommen zwar nicht ganz überraschend, zunehmend konkretisieren sich allerdings die Details. Da die Autotitel als einer der großen Verlierer der protektionistischeren Handelspolitik gelten, werden sie nun favorisiert. Im DAX stellen VW mit einem Plus von 3,3 Prozent den größten Gewinner. Die als abhängig von der Autobranche geltenden Infineon und Thyssenkrupp ziehen um jeweils 3 Prozent an. Daneben fallen Adidas mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 208,08 Euro auf: Wells Fargo soll den Titel auf "Outperformer" hochgestuft haben mit einem Kursziel von 240 Euro.

Mailand mit Rating-Bestätigung fest

Gewinner unter den Länderbörsen ist Mailand. Der MIB-30 zieht um 1,1 Prozent an. Entgegen mancher Erwartungen wurde die Kreditwürdigkeit des Landes von der Rating-Agentur Fitch nicht abgestuft. Damit bleibt die Bonität zwei Stufen oberhalb des Ramsch-Niveaus. Die Renditen für italienische Staatsanleihen geben kräftig nach. Vor allem am kurzen Ende brechen sie ein. So sinkt die Rendite für 2-jährige Titel auf 36 Basispunkte nach zuvor 52. Von der Entspannung profitieren unter anderem die Banken, so Uncredit mit einem Plus von 3,6 Prozent.

Covestro enttäuscht beim Ausblick

Der Kunststoffhersteller Covestro blickt nach einem sehr schwachen vierten Quartal in eine düstere Zukunft. 2019 ist mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Ergebnisse zu rechnen. Die Aktionäre sucht der DAX-Konzern trotz des Gewinnrückgangs 2018 um gut 9 Prozent mit einer um 9 Prozent höheren Dividende zu besänftigen. Im vierten Quartal machten Produktionsausfälle und höhere Logistikkosten wegen des niedrigen Rhein-Pegels dem Unternehmen zu schaffen, bereits Ende November hatte der Konzern deswegen seine Ziele gekippt. Der Nettogewinn brach um 86 Prozent auf 79 von 566 Millionen Euro ein. Analysten hatten mit 85 Millionen Euro etwas mehr Gewinn erwartet. An der Börse kommen die Zahlen nicht gut an, für die Aktie geht es um 3,5 Prozent nach unten.

Die Reederei Hapag-Lloyd hat im vergangenen Jahr mit dem Ergebnis die eigenen Ziele und dabei das obere Ende der Prognosespanne erreicht. Die Hamburger steigerten das EBITDA um 8 Prozent auf 1,138 Milliarden Euro. Der Aktienkurs gewinnt 0,8 Prozent.

Roche auf Einkaufstour

Roche stehen mit einer Übernahme im Blick, die an der Börse als sinnvolle Ergänzung eingestuft wird, wenngleich die Akquisition als teuer gilt. Die Schweizer verstärken sich im Bereich Biopharma mit einem Zukauf in den USA. Der Konzern bietet insgesamt rund 4,3 Milliarden Dollar in bar für Spark Therapeutics. Je Aktie beläuft sich die Offerte auf 114,50 Dollar, das entspricht einem Aufschlag von 112 Prozent auf den Schlusskurs am Freitag. Die Transaktion soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Sparks Therapeutics ist auf die Entdeckung und Entwicklung von Gentherapien für genetische Krankheiten spezialisiert. Der Kurs von Roche kann sich behaupten.

Mit einem Übernahmegebot geht es für die Aktie von VTG um gut 7 Prozent nach oben. Die Morgan-Stanley-Tochter Warwick, die bereits rund 71 Prozent der VTG-Anteile hält, will den Waggonvermieter von der Börse nehmen. Warwick hat nun ein Abfindungsangebot an die restlichen Aktionäre in Höhe von 53 Euro je Anteilsschein unterbreitet. Zudem verpflichtete sich Warwick, nach dem geplanten Delisting im zweiten Quartal eine Kapitalerhöhung im Volumen von 290 Millionen Euro zu unterstützen, mit der das bestehende Hybridkapital teilweise refinanziert werden soll. Die Aktie des Wettbewerbers Aves One legt um knapp 2 Prozent zu.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.286,35 0,48 15,80 9,49

Stoxx-50 3.026,99 0,27 8,05 9,67

DAX 11.534,56 0,67 76,86 9,24

MDAX 24.420,17 0,24 57,66 13,12

TecDAX 2.633,84 0,69 18,09 7,50

SDAX 10.941,82 0,73 79,25 15,07

FTSE 7.184,47 0,08 5,87 6,70

CAC 5.237,80 0,42 21,96 10,72

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,11 0,02 -0,13

US-Zehnjahresrendite 2,67 0,02 -0,01

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.29 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1358 +0,19% 1,1353 1,1336 -0,9%

EUR/JPY 125,84 +0,22% 125,62 125,54 +0,1%

EUR/CHF 1,1358 +0,16% 1,1345 1,1336 +0,9%

EUR/GBP 0,8684 +0,06% 0,8691 0,8683 -3,5%

USD/JPY 110,79 +0,02% 110,66 110,74 +1,1%

GBP/USD 1,3079 +0,12% 1,3063 1,3055 +2,5%

Bitcoin

BTC/USD 3.779,15 +0,51% 3.765,75 3.939,26 +1,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,28 57,26 -1,7% -0,98 +22,1%

Brent/ICE 65,90 67,12 -1,8% -1,22 +21,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.331,99 1.327,60 +0,3% +4,39 +3,9%

Silber (Spot) 15,97 15,92 +0,3% +0,05 +3,1%

Platin (Spot) 855,00 844,00 +1,3% +11,00 +7,3%

Kupfer-Future 2,96 2,95 +0,2% +0,00 +12,4%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 25, 2019 09:54 ET (14:54 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Aves One AG 15,20 0,33% Aves One AG
Covestro AG 57,88 1,69% Covestro AG
Hapag-Lloyd AG 157,30 3,01% Hapag-Lloyd AG
Infineon AG 31,48 0,37% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 31,00 0,00% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
Roche AG (Genussschein) 246,45 0,10% Roche AG (Genussschein)
Roche Holding AG (Inhaberaktie) 245,00 -0,08% Roche Holding AG (Inhaberaktie)
Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh 32,96 0,60% Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh
thyssenkrupp AG 3,89 -0,21% thyssenkrupp AG
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 3,84 -2,04% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
UniCredit S.p.A. 37,84 0,53% UniCredit S.p.A.
Volkswagen (VW) St. 89,00 -1,82% Volkswagen (VW) St.
Volkswagen (VW) AG Vz. 87,06 -2,86% Volkswagen (VW) AG Vz.

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 848,77 -0,18%