08.08.2016 15:51:49
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MÄRKTE EUROPA/DAX scheut vor neuem Jahreshoch noch zurück
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Nur 8 Punkte haben dem Dax am Montag bislang zu einem neuen Jahreshöchstkurs gefehlt. Der überraschend starke Arbeitsmarkt in den USA im Juli zieht weiter Aktienkäufe nach sich. Am Nachmittag handelt der DAX mit 10.426 Punkten um 0,6 Prozent fester als am Freitag. Das Tageshoch lag bei 10.479 Punkten, das Jahreshoch vom 4. Januar liegt bei 10.486 Zählern. Und die Aktienkäufer fühlen sich offenbar auf der sicheren Seite: Der VDAX, ein Gradmesser für die Volatilität am Markt und die Nervosität von Anlegern, ist auf den niedrigsten Stand des Jahres gesunken.
Am Londoner Aktienmarkt ist der Leitindex FTSE-100 mit 6.829,5 Punkten auf ein neues Jahreshoch gestiegen. "Der Anstieg der Aktienindizes spiegelt den Optimismus der Investoren wider, dass die Anreize der Bank of England die wirtschaftlichen Folgen des Brexit-Votums abmildern", sagt Bill MacNamara von Charles Stanley. Allerdings sei Skepsis angebracht, denn die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass solche Maßnahmen die Nachfrage nicht immer befeuerten. Der FTSE-Index hat die Kursgewinne denn auch wieder abgegeben und handelt am Nachmittag leicht im Minus.
Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,3 Prozent auf 2.984 Punkte vor. Nach dem starken Arbeitsmarktbericht aus den USA machen Händler neuen globalen Konjunkturoptimismus als Kaufgrund in Europa aus. Konjunkturempfindliche Aktien aus dem Finanz- und Rohstoffsektor sind besonders gesucht. Der Stoxx-Versicherungs-Index führt die Liste der Gewinner an mit einem Plus von 1,4 Prozent, gefolgt von den Bankenwerten mit 1,1 Prozent. Bei den Rohstoffaktien geht es um 0,9 Prozent nach oben.
Im DAX setzen sich Allianz an die Spitze mit einem Plus von 3,3 Prozent, Commerzbank und Deutsche Bank legen jeweils um 2,2 Prozent zu. Zusätzlich treibt den Sektor, dass der Branchen-Index auf ein Zweiwochenhoch gesprungen ist. "Damit wurde der Einbruch wegen der Angst um Italiens Banken wieder wettgemacht", sagt ein Händler. Sie hatte die Branche stark belastet. Nun nähmen die Hoffnungen auf eine Lösung der Italien-Krise wieder zu. Banco Popolare gewinnen 5 Prozent, Mediobanca 2,6 Prozent und UniCredit 2,4 Prozent.
Gold, Yen und Bundesanleihen sind nicht angesagt Die Risikofreude an den Finanzmärkten belastet im Devisenhandel den Yen. Japans Valuta gilt als sicherer Währungshafen, wird deshalb aber in risikofreudigen Marktphasen gemieden. Weil sowohl der US-Dollar als auch der Euro zum Yen aufwerten, tritt der Euro zum Dollar wiederum auf der Stelle bei 1,1086 Dollar. Nur knapp darunter bei 1,1079 verläuft gegenwärtig die gleitende Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage. Sie gilt als wichtige technische Unterstützung. Vor den guten Arbeitsmarkdaten am Freitag hatte der Euro noch bei über 1,1150 Dollar gelegen.
Das Gold als vermeintlich sicheres Investment wird 0,2 Prozent niedriger bezahlt mit 1.341,50 Dollar je Feinunze. "Die Rally des Goldpreises hat Dampf eingebüßt", sagt Analyst Bill MacNamara. Auch hier seien die guten Daten zur Beschäftigung in den USA vom Freitag der zentrale Grund. Laut Morgan Stanley ist die Nettozahl der auf einen steigenden Goldpreis gekauften Positionen auf den höchsten Stand seit mehreren Jahren gestiegen. Händler sprechen in solchen Fällen von einem "überkauften Asset". Am Euro-Rentenmarkt treten Bundesanleihen auf der Stelle.
Sorge um Dividende drückt auf HUGO BOSS Aktien von Hugo Boss büßen 6 Prozent ein und sind damit größter Kursverlierer unter den deutschen Standardwerten. Am Freitag war die Aktie noch um über 7 Prozent gestiegen. Die Analysten der UBS verweisen nun auf Sorgen um die Dividende. Der Modekonzern habe den Ausblick für den freien Cashflow und den Nettogewinn signifikant gesenkt. Damit hätten sich zwei der drei Parameter, die die Dividendenausschüttung bestimmten, für das zweite Quartal verschlechtert.
Airbus steht im Verdacht unsauberer Geschäftspraktiken: Wegen Hinweisen auf Betrug, Bestechung und Korruption hat die britische Anti-Korruptions-Behörde Ermittlungen gegen Airbus eingeleitet. Der Kursverlust hält sich mit 1,3 Prozent jedoch in Grenzen.
Eine Übernahme beschert dem auch am deutschen Aktienmarkt notierten Möbelhändler Steinhoff ein Kursplus von 1,5 Prozent. Das bislang vor allem in Afrika bekannte Unternehmen erwirbt in den USA für 2,4 Milliarden Dollar das Bettenhaus Mattress, das an 3.500 Standorten Matratzen verkauft.
In Amsterdam springt der Kurs von PostNL um 9 Prozent nach oben. Die niederländische Post verzückt die Anleger mit der Aussicht auf Dividenden und üppige Gewinne. In diesem Jahr will sie einen operativen Gewinn von 220 bis 260 Millionen Euro erreichen, für 2017 wurden 230 bis 270 Millionen in Aussicht gestellt.
Hannover Rück steigen um 3,3 Prozent, gestützt von einer Hochstufung von "Underperform" auf "Neutral" durch die Credit Suisse. Bei den kleineren Titeln am deutschen Markt profitieren DEUTZ von einer Kaufempfehlung der Bank HSBC und legen um 2,2 Prozent zu.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.985,05 0,38 11,34 -8,64 Stoxx-50 2.856,87 -0,27 -7,64 -7,85 DAX 10.433,54 0,64 66,33 -2,88 MDAX 21.302,08 0,42 89,19 2,54 TecDAX 1.703,02 -0,26 -4,46 -6,98 SDAX 9.343,50 0,12 10,90 2,69 FTSE 6.785,42 -0,12 -8,05 8,70 CAC 4.419,19 0,20 8,64 -4,70 Bund-Future 166,90% -17 7,63DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:28 Fr, 17.22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1083 -0,10% 1,1093 1,1080 +2,1% EUR/JPY 113,6365 +0,31% 113,2861 112,85 -22,7% EUR/CHF 1,0885 +0,10% 1,0873 1,0864 +0,1% EUR/GBP 0,8494 +0,21% 0,8485 1,1796 +15,3% USD/JPY 102,53 +0,40% 102,12 101,85 -12,7% GBP/USD 1,3047 -0,21% 1,3074 1,3070 -11,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,56 41,80 +1,8% 0,76 +0,4% Brent/ICE 44,76 44,27 +1,1% 0,49 +3,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.334,86 1.335,60 -0,1% -0,74 +25,8% Silber (Spot) 19,77 19,62 +0,8% +0,15 +43,1% Platin (Spot) 1.150,30 1.145,60 +0,4% +4,70 +29,0% Kupfer-Future 2,17 2,15 +0,8% +0,02 +0,9% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 08, 2016 09:21 ET (13:21 GMT)
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Allianz | 302,30 | -0,07% | |
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DEUTZ AG | 4,11 | -0,63% | |
Hannover Rück | 255,30 | -0,04% | |
HUGO BOSS AG | 41,59 | -0,34% | |
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. | 13,88 | -0,14% | |
PostNL N.V. | 1,03 | -1,06% |
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