ATX
29.10.2013 18:59:31
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MÄRKTE EUROPA/DAX auf Rekordhoch und Euro in Turbulenzen
Turbulenzen gab es am Nachmittag im Devisenhandel. Ewald Nowotny, oberster Notenbanker Österreichs und EZB-Ratsmitglied, sorgte mit der Aussage, man müsse mit einem starken Euro leben, für Kursgewinne der Gemeinschaftswährung. Der Euro schnellte zum US-Dollar in kurzer Zeit von 1,3760 auf 1,3814 nach oben. "Nowotny hat der Möglichkeit, dass die Europäische Zentralbank zumindest verbal gegen einen weiter aufwertenden Euro interveniert, den Wind aus den Segeln genommen", sagte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Auch zum Yen wertete der Euro kräftig auf.
Anschließend gab der Euro jedoch die Kursgewinne wieder komplett ab und fiel zum Dollar im Tagestief bis auf 1,3736. "Nowotny konterkariert mit seinen Aussagen die Reformbemühungen der Peripherie-Staaten der Eurozone. Denn deren ohnehin schwache Wettbewerbsfähigkeit leidet unter einem starken Euro zusätzlich", sagte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Die Gemeinschaftswährung sei mit einem Fairen Wert von knapp über 1,20 Dollar ohnehin stark überbewertet.
An den Aktienmärkten stand die Bankenbranche im Zentrum des Interesses. Die Vorsorge der Deutschen Bank für Rechtsrisiken stiegen im dritten Quartal auf 4,1 Milliarden Euro. Der Gewinn brach deshalb um 95 Prozent auf 41 Millionen Euro ein. Das drückte den Aktienkurs im frühen Handel um 3,3 Prozent. Anschließend machte die Aktie immer mehr Boden gut und schloss mit einem Plus von 0,9 Prozent.
Händler begründeten die Aufholjagd des Kurses damit, dass sich Investoren nach schwachen Ergebnissen der US-Investmentbanken und nach hohen Rückstellungen bei der Credit Suisse auch mit Blick auf die Deutsche Bank auf Schlimmes eingestellt hätten. Die Analysten von J.P. Morgan und von der Citigroup rieten trotz des Gewinneinbruchs zum Kauf der Aktie.
Steil abwärts ging es dagegen mit der UBS-Aktie, die fast 8 Prozent verlor. Das Geldhaus muss 586 Millionen Schweizer Franken für Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten auf die Seite legen. Ihr Renditeziel von 15 Prozent wird die UBS wegen neuer Vorgaben der Finanzaufsicht Finma ein Jahr später erreichen.
Papiere von Lloyds Banking fielen um 2 Prozent. Bei der Bank hat sich der Verlust wegen verlustträchtiger Verkäufe von Beteiligungen und Abschreibungen auf Konsumentenkredite im Vergleich zum Vorjahr auf 1,3 Milliarden Pfund mehr als verdreifacht.
Gesucht waren dagegen Aktienschwergewichte aus der Peripherie der Eurozone wie Unicredit, Intesa-Sanpaolo, Santander, Telecom Italia und Telefonica. "Wenn die Markterwartung ist, dass die Fed morgen durchblicken lässt, die Zügel noch lange locker zu lassen, und wenn Investoren deshalb Risk-on spielen, dann profitieren die risikoreichen Anlagen Spaniens und Italiens stärker als die der Kernzone", sagte ein Händler.
Gute Nachrichten gab es aus der Ölindustrie und aus dem Technologiesektor. Der Ölriese BP will eine höhere Dividende zahlen, das trieb den Aktienkurs um 5,6 Prozent nach oben und zog den ganzen Sektor mit, der um 1,9 Prozent zulegte. Bei Nokia ist im dritten Quartal die Profitabilität in der Netzwerksparte NSN kräftig gestiegen. Die Nokia-Aktie sprang um 7 Prozent nach oben und zog auch die Aktien von Alcatel (+2,3 Prozent) mit nach oben.
Aktien des Gase- und Anlagenbauers Linde gaben um 0,4 Prozent nach, belastet von negativen Wechselkursen im dritten Quartal. Papiere von Bauer brachen nach schwachen Ergebnissen des Baumaschinenherstellers um fast 16 Prozent ein. Dagegen schossen Aktien von DMG Mori Seiki um mehr als 10 Prozent nach oben. Der deutsch-japanische Hersteller von Werkzeugmaschinen hat nach einem starken dritten Quartal die Ziele für Aufträge und Umsatz nach oben geschraubt.
=== Europäische Schlussindizes am Dienstag, 29. Oktober:. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.050,64 28,60 +0,9% 15,7 . Stoxx-50 2.863,73 10,35 +0,4% 11,1 . Stoxx-600 320,77 1,28 +0,4% 14,7 Frankfurt XETRA-DAX 9.022,04 43,39 +0,5% 18,5 London FTSE-100 6.774,73 48,91 +0,7% 14,9 Paris CAC-40 4.278,09 26,48 +0,6% 17,5 Amsterdam AEX 391,13 2,33 +0,6% 14,1 Athen ATHEX-20 387,48 -8,33 -2,1% 25,1 Brüssel BEL-20 2.903,83 24,64 +0,9% 17,3 Budapest BUX 18.780,68 63,63 +0,3% 3,3 Helsinki OMXH-25 2.715,12 36,31 +1,4% 22,9 Istanbul ISE NAT. 30 97.333,21 499,69 +0,5% -0,4 Kopenhagen OMXC-20 594,32 3,21 +0,5% 19,8 Lissabon PSI 20 6.196,33 38,81 +0,6% 10,3 Madrid IBEX-35 9.863,90 127,70 +1,3% 20,8 Mailand FTSE-MIB 19.256,90 427,48 +2,3% 18,3 Moskau RTS 1.491,56 -1,55 -0,1% -2,3 Oslo OBX 494,27 3,00 +0,6% 20,5 Prag PX 1.017,29 26,51 +2,7% -2,1 Stockholm OMXS-30 1.290,78 2,36 +0,2% 16,8 Warschau WIG-20 2.574,60 16,83 +0,7% -0,6 Wien ATX 2.566,71 28,91 +1,1% 6,9 Zürich SMI 8.237,03 -54,07 -0,7% 20,7
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.40 Uhr Mo, 17.15 Uhr EUR/USD 1,3739 -0,36% 1,3788 1,3784 EUR/JPY 134,9458 0,38% 134,4404 134,6790 EUR/CHF 1,2359 0,10% 1,2347 1,2345 USD/JPY 98,2250 0,73% 97,5150 97,7105 GBP/USD 1,6040 -0,39% 1,6102 1,6133 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
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October 29, 2013 13:27 ET (17:27 GMT)
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