10.06.2015 09:14:47
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MÄRKTE EUROPA/Chance auf Stabilisierung zum Griechenland-Tag
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa werden zum Handelsstart am Mittwoch knapp behauptet erwartet. Nachdem der Ausverkauf der vergangenen Wochen die Aktienindizes gut 10 Prozent gekostet hat, sehen Marktteilnehmer aber zumindest steigende Chancen auf eine Stabilisierung. Voraussetzung dürfte sein, dass auch bei den Staatsanleihen der Abgabedruck ausläuft. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen liegt nach dem neuerlichen Rückschlag der Kurse am Dienstag inzwischen bei knapp 1 Prozent und hat sich damit innerhalb von 3 Wochen mehr als verzehnfacht. Die höheren Renditen machen Anleihen im Vergleich zu Aktien zunehmend attraktiver.
Der XDAX startet 0,2 Prozent niedriger mit 10.984 Punkten und auch der Euro-Stoxx wird knapp im negativen Bereich gesehen. Am deutschen Anleihemarkt geben die Kurse ebenfalls leicht nach. Der Euro zeigt sich mit 1,13 Dollar kaum verändert.
Weiter im Fokus an den Märkten steht Griechenland. "Heute ist Griechenland-Tag", sagt ein Händler mit Blick auf das anberaumte Spitzentreffen zwischen Angela Merkel, Francois Hollande und Alexis Tsipras. "Wenn es heute nicht zu einem Durchbruch kommt, wann dann?", fragt der Marktteilnehmer rhetorisch. Die EU-Kommission ließ zuletzt wissen, dass eine rasche Einigung für möglich gehalten werde. Bereits "in den nächsten Tagen" könne eine Übereinkunft erzielt werden. Eine Lösung des Schuldenstreits dürfte die Kurse kurzfristig stützen.
Am deutschen Aktienmarkt stehen Wincor-Nixdorf und Gerry Weber im Blickpunkt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, der Geldautomatenhersteller spreche mit dem US-Konkurrenten Diebold über einen Verkauf an diesen. "Der Kurs von Wincor ist ganz unten", sagt ein Marktteilnehmer. Mit der Übernahmespekulation sei eine kräftige Erholung möglich. Auf dem Frankfurter Parkett startet die Aktie fast 10 Prozent fester.
Nach einer Gewinnwarnung vom Vorabend bricht der Kurs von Gerry Weber dagegen um 13 Prozent ein. "Es hat den Anschein, als ob alle Modefirmen Probleme haben, ihre Saisonware mit dem Wetter zu synchronisieren", kommentiert ein Händler. Zudem habe man viele Hoffnungen auf die Übernahme von Hallhuber gesetzt. Auch sei das Ausmaß der Warnung bei Gerry Weber "extrem groß".
Als überraschend gut bezeichnen Händler dagegen die Zahlen des spanischen Konkurrenten Inditex. Der Mutterkonzern von Modemarken wie Zara konnte den Nettogewinn im ersten Quartal um 28 Prozent steigern. Damit wurden sogar die hohen Analystenerwartungen eines Gewinnsprungs um 25 Prozent gegenüber dem Vorquartal noch übertroffen.
Positiv kommt die Ankündigung einer Zusammenarbeit von SMA Solar mit Siemens an der Börse an. "Vor allem bei Ausschreibungen von Großanlagen dürfte SMA damit wesentlich stärker dastehen als bisher", sagt ein Teilnehmer. Während die Zusammenarbeit für Siemens der industriellen Logik folge, sei es für SMA dagegen eine Art "Ritterschlag". Im Frühhandel steigt der SMA-Kurs um über 6 Prozent.
Im Dax legt die Bayer-Aktie leicht zu. Der Pharmariese hat am Morgen mitgeteilt, sein Diabetes-Geschäft an Panasonic Healthcare für gut 1 Milliarde Euro zu verkaufen.
Nicht ganz rund unterdessen offenbar der Gang aufs Parkett von Siltronic, der Halbleitersparte von Wacker Chemie. Wie aus dem Handel zu hören ist, wurde die Preisspanne auf 30 bis 32 Euro gesenkt von ehemals 30 bis 38 Euro. "Das Umfeld für den Börsengang hat sich die letzten Tage eingetrübt", so ein Händler. Er geht aber davon aus, dass die Aktien auf dem Niveau platziert werden können. Leidtragender der gesenkten Spanne sei auch die Mutter Wacker. Ein Platzierungspreis am unteren Ende der Spanne dürfte Wacker rund 60 Millionen Euro weniger in die Kasse spülen, als bei einer Platzierung am oberen Ende. Wacker Chemie geben um gut 1 Prozent nach.
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June 10, 2015 02:43 ET (06:43 GMT)
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