01.02.2021 18:24:49

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten fester in die Woche - Gezocke geht weiter

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Montag mit Kursgewinnen geschlossen. Eine Entspannung bei der Nachrichtenlage um den EU-Impfstreit und ordentliche Wirtschaftsdaten stützten den Markt. Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca wird etwas mehr von seinem Corona-Impfstoff für die Eurozone bereitstellen als zuletzt angekündigt. Auch Biontech will der EU ab April mehr Impfstoff zur Verfügung stellen. Die Erwartungen an den Corona-Impfgipfel zwischen Bund und Ländern waren indes gering.

Der DAX legte 1,4 Prozent auf 13.622 Zähler zu. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,4 Prozent auf 3.531 Punkte. Von Konjunkturseite kam kein Störfeuer für die Aktienmärkte. In China verlor die dortige Erholung der Wirtschaft zwar etwas an Kraft. Allerdings deuteten die Daten noch immer auf Expansion, nachdem zuvor im November sogar ein Dekadenhoch erreicht worden war.

Industriesektor in Europa wächst kräftig

Der Industriesektor der Eurozone ist im Januar den siebten Monat in Folge auf Wachstumskurs geblieben und expandierte abermals kräftig. Wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte, gab der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor zwar von 55,2 auf 54,8 Punkte nach, blieb damit aber deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 54,7 Zähler ausgewiesen worden. Auch in den USA deuteten die Einkaufsmanagerindizes auf ein kräftiges Wachstum.

Die in den USA bereits weiter fortgeschrittene Berichtssaison verlief bislang besser als im Vorfeld von Analysten erwartet. Auch hierzulande legten Unternehmen vor: Nach Zahlenausweis ging es für Stabilus um 3,1 Prozent nach oben. Die Ertragskraft habe über jener des Vorjahres gelegen und die Erwartungen von Warburg sowie des Marktes übertroffen, hieß es. In Europa wurde verschnupft auf die Zahlen der Banken reagiert: Die Kurse von Julius Bär aus der Schweiz und Swedbank aus Schweden fielen um 2,1 bzw. 4,3 Prozent.

Ryanair legten 1,3 Prozent zu. Der Lockdown in Europa sowie das Fernbleiben der Geschäftsreisenden ließen die Passagierzahlen einbrechen. So flog Ryanair im dritten Quartal einen Nettoverlust vor Sondereinflüssen von 306 Millionen Euro ein, der nach Aussage der Citi-Analysten aber nahe der Markterwartung lag.

Siemens Healthineers legte endgültige Geschäftszahlen vor und bestätigte den Ausblick. Der Kurs kletterte um 1,7 Prozent. Die Aktie von Fresenius Medical Care (FMC) sank gegen den Trend um 3,3 Prozent, damit stellte sie den Verlierer im DAX. Im Handel wurde auf die Abstufung durch die Analysten von Stifel verwiesen. Gesucht waren dagegen nach positiven Analystenstimmen Covestro-Aktien (plus 3,1 Prozent), SAP (plus 2,1 Prozent) sowie Adidas (plus 3,4 Prozent).

Nach Gamestop entdecken Spekulanten Silber

Auch die Geschichte rund um Gamestop und Kleinanleger versus Hedgefonds drehte sich weiter. Die Aktie zeigte sich zu Wochenbeginn extrem volatil und notierte zu Börsenschluss in Europa an Wall Street 20 Prozent im Minus. Im Handel wurde nicht ausgeschlossen, dass das Gezerre um die Aktie und andere Titel kurzfristig eine höhere Volatilität an den Märkten auslösen könnte. Derweil schienen sich die Spekulanten in den Sozialen Medien verstärkt auf Silber zu konzentrieren. Der Preis zog um 7 Prozent an und notierte zeitweise über der Marke von 30 Dollar.

Analyst Ulrich Stephan von der Deutschen Bank sah nach wie vor Chancen, dass Leerverkäufe bei Gamestop noch Gewinne abwerfen könnten. Aktuell seien noch 50 Millionen Aktien leerverkauft nach 70 Millionen vor einer Woche. "Wenn die Blase platzt, werden die Hedgefonds, die noch short sind, eine Menge Geld verdienen", so der Anlagestratege. Der tatsächliche Wert des Spekulationsobjekts scheine für die Privatanleger keine Rolle zu spielen. Die Späteinsteiger könnten derweil eine Menge Geld verlieren. Generell hielt er den Schaden der Entwicklung für die Gesamtmärkte für begrenzt.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.530,85 +49,41 +1,4% -0,6%

Stoxx-50 3.110,91 +35,57 +1,2% +0,1%

Stoxx-600 400,77 +4,92 +1,2% +0,4%

XETRA-DAX 13.622,02 +189,15 +1,4% -0,7%

FTSE-100 London 6.466,22 +58,76 +0,9% -0,8%

CAC-40 Paris 5.461,68 +62,47 +1,2% -1,6%

AEX Amsterdam 647,34 +10,23 +1,6% +3,6%

ATHEX-20 Athen 1.782,26 +0,11 +0,0% -7,9%

BEL-20 Brüssel 3.682,23 +58,63 +1,6% +1,7%

BUX Budapest 43.703,87 +186,75 +0,4% +3,8%

OMXH-25 Helsinki 4.754,07 +18,67 +0,4% +3,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.584,51 +12,14 +0,8% -3,2%

OMXC-20 Kopenhagen 1.443,16 +23,69 +1,7% -1,5%

PSI 20 Lissabon 4.794,55 -4,92 -0,1% -2,2%

IBEX-35 Madrid 7.798,20 +40,70 +0,5% -3,4%

FTSE-MIB Mailand 21.825,51 +252,98 +1,2% -3,0%

RTS Moskau 1.363,96 -3,68 -0,3% -1,7%

OBX Oslo 865,37 +2,31 +0,3% +0,8%

PX Prag 1.028,07 +10,71 +1,1% +0,1%

OMXS-30 Stockholm 1.977,81 +29,01 +1,5% +5,5%

WIG-20 Warschau 1.967,72 +19,71 +1,0% -0,8%

ATX Wien 2.931,15 +43,42 +1,5% +4,0%

SMI Zürich 10.740,22 +149,16 +1,4% +0,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,52 0,00 -0,76

US-Zehnjahresrendite 1,06 0,00 -1,62

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:55 Uhr Fr, 17:24 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2064 -0,54% 1,2129 1,2137 -1,2%

EUR/JPY 126,67 -0,35% 126,94 127,09 +0,5%

EUR/CHF 1,0819 +0,16% 1,0813 1,0802 +0,1%

EUR/GBP 0,8824 -0,29% 0,8826 0,8851 -1,2%

USD/JPY 104,99 +0,18% 104,66 104,70 +1,7%

GBP/USD 1,3669 -0,26% 1,3742 1,3713 +0,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4777 +0,39% 6,4612 6,4470 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 33.502,69 +1,56% 33.388,25 37.266,75 +15,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,94 52,20 +1,4% 0,74 +8,9%

Brent/ICE 55,94 55,04 +1,6% 0,90 +8,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.861,38 1.846,53 +0,8% +14,85 -1,9%

Silber (Spot) 28,60 27,03 +5,8% +1,58 +8,4%

Platin (Spot) 1.123,53 1.078,35 +4,2% +45,18 +5,0%

Kupfer-Future 3,54 3,56 -0,4% -0,01 +0,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2021 12:25 ET (17:25 GMT)

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adidas ADRs 118,00 -1,67% adidas ADRs
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Fresenius Medical Care (FMC) St. 44,89 -0,86% Fresenius Medical Care (FMC) St.
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Julius Bär 39,10 -0,99% Julius Bär
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