25.11.2016 18:54:52

MÄRKTE EUROPA/Börsen retten kleines Plus ins Wochenende

   (Wiederholung)

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa habe sich auch am Freitag nur wenig bewegt. Nach dem US-Feiertag "Thanksgiving" dürften sich an der Wall Street bereits viele Akteure im "verlängerten Wochenende" befinden. Daher mangelte es auch an den Börsen in Europa an Impulsen, obgleich Dow-Jones und S&P-500 weiter von Rekord zu Rekord laufen. Die Musik spiele weiter in den USA, während in Europa politische Risiken wie das nahende Verfassungsreferendum in Italien für Zurückhaltung sorgten, hieß es.

   Der Dax schloss wenige 10 Punkte fester bei 10.699 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,3 Prozent auf 3.048 Zähler zu. Gesucht waren als defensiv geltende Aktien aus dem Pharma- und dem Lebensmittelsektor. Ihre Indizes gewannen 1,3 Prozent bzw. 1,4 Prozent. Sie gelten als konservative Investments angesichts stabiler Erträge und vergleichsweise hoher Dividenden, mithin eine Art sichere Häfen. Dazu passten auch steigende Kurse am Anleihemarkt.

Übernahmespekulation bei Actelion wird konkret Zum festen Pharmaindex trug maßgeblich der Kurssprung von Actelion in Zürich bei. Die Aktie des Biopharma-Herstellers legte um 16,8 Prozent auf 184,50 Franken zu, nachdem sie schon an den Vortagen ausfallend fest im Markt gelegen hatte. Die Schweizer teilten am Freitagnachmittag, dass der US-Pharmariese Johnson & Johnson Interesse an einer Übernahme habe. An den Vortagen hatten vage Übernahmespekulationen schon dafür gesorgt, dass Actelion auffallend fest im Markt gelegen hatten.

   Aus Sicht der Analysten von Bryan Garnier könnte schon bald eine Bieterschlacht um den schweizerischen Biotechnologiekonzern entbrennen, zügig dürften weitere Interessenten auf der Bildfläche erscheinen. Wahrscheinliche Kandidaten seien dann unter anderen Roche und Astrazeneca oder Sanofi. Der Übernahmepreis könne sich in der Folge bis auf 250 Schweizer Franken hochschrauben, glauben die Analysten.

DAX in Seitwärtsspanne gefangen Seit nunmehr über zwei Wochen handelt der DAX innerhalb einer Spanne von 200 Punkten. Die Unterstützung bildet die Marke von 10.600 Punkten, die obere Begrenzung liegt bei 10.800. Knapp darüber liegt das Jahreshoch vom 25. Oktober bei 10.828 Punkten. Einige Akteure rechnen damit, dass der DAX in den kommenden Tagen einen Ausbruch aus dieser Box wagen wird. In diesem Fall, nach oben oder nach unten, dürfte kräftige Bewegung in die Kurse kommen. Das Referendum in Italien am 4. Dezember könnte den entscheidenden Impuls liefern.

   Keine erkennbare Bewegung gibt es im festgefahrenen Streit zwischen der Lufthansa und ihren streikenden Piloten. Die Lufthansa-Aktie gab um weitere 0,2 Prozent nach. Derweil sehen die Analysten von Goldman Sachs (GS) die Fluglinie auch sonst unter Druck. Die Lufthansa werde derzeit vor allem durch die harte Konkurrenzsituation am Markt und die zunehmende Schere zwischen Angebot und Nachfrage auf relevanten Routen bedroht.

   In Mailand fiel der seit Wochen notorisch sehr volatile Kurs der Banca Monte dei Paschi um 13 Prozent. Hier gingen Anleger vor einer Kapitalerhöhung von 5 Milliarden Euro in Deckung. Anteilseigner hatten dem geplanten Tausch von Schulden in Beteiligungsvermögen (Debt-to-Equity) in der Nacht zum Freitag zugestimmt.

   Für den Getränkesektor wird sich nach Einschätzung der Berenberg Bank im kommenden Jahr der Faktor Trump positiv auf die Anbieter mit starker Bindung an den US-Markt auswirken. Dagegen dürfte die neue US-Präsidentschaft für die Unternehmen, die stärker von der wirtschaftlichen Entwicklung in Schwellenländern abhängig seien, eher negative Folgen zeigen. Gewinner wären in diesem Fall Brown-Forman, Campari und Diageo. Für AB Inbev dürfte sich der Zukauf von SABMiller, mit dem sich die Brauerei Zugang zu Schwellenmärkten gesichert habe, dagegen als wenig hilfreich erweisen.

   Campari stiegen um 1,4 Prozent und Diageo um 1,0 Prozent. AB Inbev legten im Zuge der allgemein festen Nahrungsmittelwerte aber ebenfalls zu und zwar um 1,8 Prozent.

Gewinnmitnahmen beim Dollar Am Devisenmarkt wertete der Euro zum US-Dollar leicht auf und schloss knapp unter 1,06 Dollar. Im Handel wurde das mit Gewinnmitnahmen im Dollar begründet. Der Goldpreis konnte den jüngsten Einbruch mit Hilfe des etwas nachgebenden Dollar abbremsen. Im asiatischen Handel wurde für die Feinunze im Tief nur noch rund 1.170 US-Dollar bezahlt, so wenig wie letztmals Anfang Februar. Im europäischen Handel erholte sich der Preis etwas auf 1.179 Dollar.

   "Wiederholt gute Konjunkturdaten aus den USA befeuern die Erwartung von Zinserhöhungen", sagte Lukman Otunuga vom Broker FXTM. Gold als zinslose Anlageklasse wird bei steigenden Zinsen unattraktiver.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.048,38 +7,78 +0,3% -6,7% Stoxx-50 2.835,82 +7,68 +0,3% -8,5% Stoxx-600 342,45 +0,61 +0,2% -6,4% XETRA-DAX 10.699,27 +10,01 +0,1% -0,4% FTSE-100 London 6.840,75 +11,55 +0,2% +9,6% CAC-40 Paris 4.550,27 +7,71 +0,2% -1,9% AEX Amsterdam 457,99 +0,55 +0,1% +3,7% ATHEX-20 Athen 1.683,02 +1,00 +0,1% -8,2% BEL-20 Bruessel 3.492,77 +19,52 +0,6% -5,6% BUX Budapest 29.979,96 -178,62 -0,6% +25,3% OMXH-25 Helsinki 3.516,26 +9,89 +0,3% +4,7% ISE NAT. 30 Istanbul 90.934,82 +278,19 +0,3% +1,7% OMXC-20 Kopenhagen 824,87 +9,27 +1,1% -18,7% PSI 20 Lissabon 4.444,51 +17,38 +0,4% -16,0% IBEX-35 Madrid 8.674,40 +46,90 +0,5% -9,1% FTSE-MIB Mailand 16.515,11 +14,38 +0,1% -22,9% RTS Moskau 1.018,51 -10,35 -1,0% +34,5% OBX Oslo 589,26 +0,07 +0,0% +9,3% PX-GLOB Prag 1.149,62 +1,95 +0,2% -7,4% OMXS-30 Stockholm 1.491,23 +6,90 +0,5% +3,1% WIG-20 Warschau 1.796,30 -10,97 -0,6% -3,4% ATX Wien 2.513,60 -10,58 -0,4% +4,9% SMI Zuerich 7.881,53 +83,03 +1,1% -10,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Uhr Do, 18:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0590 -0,07% 1,0597 1,0559 -2,5% EUR/JPY 119,9000 +0,14% 119,7320 119,68 -18,7% EUR/CHF 1,0740 -0,03% 1,0743 1,0739 -1,3% EUR/GBP 0,8511 +0,38% 0,8508 1,1798 +15,6% USD/JPY 113,20 +0,19% 112,99 113,36 -3,6% GBP/USD 1,2442 -0,11% 1,2456 1,2457 -15,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,35 47,96 -3,4% -1,61 +4,8% Brent/ICE 47,45 49 -3,2% -1,55 +4,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.180,11 1.184,00 -0,3% -3,89 +11,3% Silber (Spot) 16,51 16,28 +1,4% +0,23 +19,5% Platin (Spot) 905,75 915,00 -1,0% -9,25 +1,6% Kupfer-Future 2,67 2,61 +2,2% +0,06 +23,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/gos

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   November 25, 2016 12:24 ET (17:24 GMT)

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