28.03.2019 16:11:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen kaum bewegt - Brexit bleibt Hauptthema

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Donnerstagmittag leicht im Plus. Für das Thema Brexit gibt es weiterhin keinen Fahrplan. Bei den Testabstimmungen im britischen Unterhaus am Vortag konnte keine der acht Optionen eine Mehrheit erreichen. Eine weitere Brexit-Option ist unverändert der zwischen Brüssel und Großbritannien ausgehandelte Entwurf, der möglicherweise am Freitag zum dritten Mal zur Abstimmung vorgelegt werden könnte. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 11.431 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zeigt ein paar Zähler im Plus bei 3.323.

Nach Ansicht von Thomas Altmann von QC Partners ist der Versuch des Unterhauses zur Machtübernahme zwar gescheitert. "Es ist jedoch deutlich geworden, dass die Stimmung im Unterhaus eher pro-EU ist", so der Vermögensverwalter. Von möglichen mehrheitsfähigen Optionen sei der May-Deal mittlerweile die härteste Variante. Am Devisenmarkt wertet das Pfund ab auf 1,3090 Dollar - Beobachter fürchten vor allem einen harten Brexit per Unfall, den kaum jemand möchte, aber wegen der Handlungsunfähigkeit des Parlaments und der Regierung dann doch eintreten könnte.

Neue Schadensersatzzahlung belastet Bayer nur leicht

Bayer ist erneut zu einer hohen Schadensersatzzahlung für seinen Unkrautvernichter "Roundup" verdonnert worden. Vor einem Bundesgericht in San Francisco entschied die Jury, dass Bayer für den Lymphdrüsenkrebs des Klägers Ed Hardeman verantwortlich sei und verurteilte den Konzern deshalb zu einer Schadenszahlung von 80,3 Millionen Dollar.

Da mehr als 11.000 Verfahren anhängig sind und Bayer nun bereits in einem zweiten Fall zu einem Schadensersatz in dieser Größenordnung verurteilt wurde, wird das finanzielle Risiko der Klagen für Bayer an der Börse als erheblich eingestuft. Laut Barclays sind bereits Schadensersatzzahlungen in Höhe von rund 30 Milliarden Euro aber schon eskomptiert. Bayer verlieren 0,1 Prozent.

Deutsche Bank geraten unter Druck und geben 3,1 Prozent ab. Grund ist ein Bericht der "FT", nach dem die Deutsche Bank im Fall einer Commerzbank-Übernahme das Kapital um bis zu 10 Milliarden Euro erhöhen könnte. "Erstens ist das nicht neu und zweitens ist das mit vielen Wenn und Aber behaftet", so ein Händler. Der Widerstand gegen die mögliche Fusion sei groß und komme gerade auch von Katar, weil das Emirat eine Verwässerung des Anteils über eine Kapitalerhöhung befürchte.

Nachdem Infineon am Vortag den Ausblick gestutzt hat, hagelt es negative Analystenkommentare. Die Aktie stellt mit einem Abschlag von 2 Prozent einen der Hauptverlierer im DAX.

Atlantia reduziert Hochtief-Beteiligung

Atlantia trennt sich von einem großen Paket Hochtief-Aktien, um die eigene Verschuldung zu senken. Der italienische Autobahnbetreiber hat mit Goldman Sachs dazu eine sogenannte Manteltransaktion vereinbart, die gut 5,6 Millionen Aktien oder 8 Prozent des gesamten Kapitals des Baukonzerns umfasst. Die Transaktion hat einen Gesamtwert von 752 Millionen Euro. Atlantias Beteiligung sinkt durch die Transaktion von knapp 24 auf knapp 16 Prozent. Die Hochtief-Aktie notiert 9,7 Prozent schwächer.

Die Geschäftszahlen von United Internet kommen nicht gut an. Der Umsatz hinke der Markterwartung hinterher, heißt es. Für die Aktie geht es um 7,4 Prozent nach unten. Osram stürzen nach einer Gewinnwarnung um über 6 Prozent ab.

1+1 Drillisch verlieren sogar 17,1 Prozent. Jefferies stört sich am Ausblick des Telekomunternehmens. Drillisch rechne mit einem Umsatz, der etwa 2 Prozent unter den Konsenserwartugen liege. Das impliziere eine EBITDA-Prognose, die sich um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz unter dem Konsens bewege.

Die Geschäftszahlen von Evotec kommen dagegen an der Börse gut an, die Aktie legt um 3,1 Prozent zu. Sowohl die 2018er-Zahlen wie auch der Ausblick liefern eine positive Überraschung. SMA Solar brechen um 15,9 Prozent ein. "Vielleicht waren die Erwartungen zu hoch geschraubt", sagt ein Händler. Die Geschäftszahlen seien zwar schwach, der Ausblick aber in Ordnung. Cancom gewinnen dagegen nach einem positiv aufgenommenen Ausblick 8,2 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.322,78 0,02 0,74 10,71

Stoxx-50 3.102,78 0,14 4,30 12,42

DAX 11.431,43 0,11 12,39 8,26

MDAX 24.606,68 -0,43 -106,80 13,98

TecDAX 2.675,33 -0,44 -11,81 9,19

SDAX 10.813,41 0,37 39,68 13,72

FTSE 7.241,50 0,66 47,31 6,93

CAC 5.299,36 -0,04 -1,87 12,02

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,08 0,01 -0,32

US-Zehnjahresrendite 2,38 0,01 -0,30

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.40 Uhr Mi, 17:36 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1235 -0,13% 1,1259 1,1253 -2,0%

EUR/JPY 124,23 -0,04% 123,97 124,23 -1,2%

EUR/CHF 1,1193 +0,04% 1,1203 1,1187 -0,6%

EUR/GBP 0,8578 +0,33% 0,8536 0,8513 -4,7%

USD/JPY 110,56 +0,06% 110,10 110,40 +0,8%

GBP/USD 1,3096 -0,44% 1,3192 1,3220 +2,6%

Bitcoin

BTC/USD 4.012,75 +0,06% 4.006,75 4.001,75 +7,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,92 59,41 -0,8% -0,49 +26,7%

Brent/ICE 67,32 67,83 -0,8% -0,51 +23,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.294,80 1.309,60 -1,1% -14,80 +1,0%

Silber (Spot) 15,11 15,29 -1,1% -0,18 -2,5%

Platin (Spot) 843,50 852,00 -1,0% -8,50 +5,9%

Kupfer-Future 2,88 2,86 +0,5% +0,01 +9,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 28, 2019 11:12 ET (15:12 GMT)

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1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) 13,82 1,47% 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)
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Bayer 24,64 1,32% Bayer
Deutsche Bank AG 22,26 0,66% Deutsche Bank AG
Evotec AG (spons. ADRs) 3,36 -5,08% Evotec AG  (spons. ADRs)
EVOTEC SE 6,83 -4,07% EVOTEC SE
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Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 36,20 1,12% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
OSRAM AG 52,40 0,00% OSRAM AG
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