06.06.2018 16:02:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen geben Gewinne ab

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen geben die Gewinne am Mittwochnachmittag ab. Im Handel ist von "politischer Börse" die Rede. Nachdem die EU nun in Reaktion auf die Anfang Juni in Kraft getretenen US-Strafzölle ebenfalls Zölle auf US-Einfuhren im Volumen von 2,8 Milliarden Euro angekündigt hat, droht eine weitere Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA. Daneben bleibt Italien das Hauptthema an den Märkten. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.772, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,4 Prozent auf 3.442 nach.

An Mailand geht es mit den Kursen kräftiger um 0,6 Prozent nach unten. Grund sind die im Detail noch unbekannten Ausgabenpläne der neuen Regierung, nachdem der neue Ministerpräsident Giuseppe Conte am Vortag einen Sparkurs abgelehnt hat trotz der hohen Verschuldung des Landes. Beobachter sehen das Land damit auf Konfrontationskurs mit Brüssel. Die zehnjährigen italienischen Renditen ziehen an auf 2,90 Prozent nach 2,75 am Vorabend und rund 2,60 vor der Conte-Rede am Vortag.

Unter Druck stehen vor allem die Bankenaktien in Mailand, die potenziell am stärksten von Finanzierungsproblemen des Landes betroffen wären. Intesa Sanpaolo fallen um 1,4 Prozent, Unicredit um 1,2 Prozent oder Monte dei Paschi di Siena um 0,7 Prozent. Französische Banken, die stark am italienischen Anleihemarkt engagiert sind, neigen ebenfalls zur Schwäche: Societe Generale verlieren 1,1 Prozent, während BNP Paribas unverändert notieren.

Repsol will Dividende kräftig anheben

Mit Repsol geht es an der Madrider Börse kräftig um 2,2 Prozent nach oben. Die Anleger reagieren positiv auf die Dividendenpläne des Erdölkonzerns. Repsol will die Gewinnbeteiligung der Aktionäre für die nächsten beiden Jahre um jeweils durchschnittlich 8 Prozent anheben.

Bayer fallen mit einem Minus von 1,5 Prozent bzw 1,47 auf 99,63 Euro aus dem Rahmen. Das ist aber nur der laufenden Kapitalerhöhung geschuldet, die Aktien werden nämlich nun ex Bezugsrecht gehandelt. Deren erster Kurs lag bei 1,68 Euro, nun wird das Bezugsrecht bei 1,62 gehandelt. Für 23 alte können die Aktionäre zwei junge Aktien zum Stückpreis von 81 Euro beziehen. Der Bezugsrechtshandel läuft bis zum 19. Juni.

Im DAX steigen Thyssenkrupp um 1,6 Prozent und Fresenius um 2,7 Prozent. Kepler, Barclays und HSBC haben die Kursziele für Fresenius angehoben. Thyssen bekommen Rückenwind von guten Geschäftszahlen des Konkurrenten Voestalpine, dessen Aktie 3,8 Prozent gewinnt. Deutsche Telekom steigen um 0,5 Prozent, nachdem das Brokerhaus Bernstein die Aktie auf "Outperform" hochgestuft hat. Adidas gewinnen 2,2 Prozent auf 200,80 Euro nach einer Kursanhebung auf 222 Euro durch Kepler.

Sixt Stämme knicken nach einer Platzierung um 7,4 Prozent ein. Die Erich Sixt Vermögensverwaltung hat 1,01 Millionen Stammaktien bei institutionellen Investoren platziert. Wacker Chemie kennen kein Halten und fallen um weitere 4,9 Prozent. Das Sentiment wird weiter belastet von den neuen Richtlinien für die Photovoltaikbranche in China. Warburg erwartet deutlich weniger Installationen in der Zukunft, was sich negativ auf Wacker Chemie auswirken dürfte.

Konsolidierung bei MDAX-Aufsteigern möglich

Im Blick des Markts stehen auch die am Vorabend beschlossenen Veränderungen in MDAX, TecDAX und SDAX. Sie werden am Abend des 15. Juni umgesetzt. Bei den MDAX-Aufsteigern steigen Delivery Hero um 2 Prozent, Scout24 geben 0,1 Prozent nach, Puma geben deutlicher um 1,5 Prozent nach. Zum Vollzug dürften dann wieder Käufe von Fonds einsetzen, wie es am Markt heißt. Healthineers - erwartungsgemäß neu im TecDAX für Aumann - steigen um 1,4 Prozent.

Am Devisenmarkt zieht der Euro weiter auf 1,1795 gegen den Dollar an. Stützend wirken falkenhafte Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet. Praet hat signalisiert, dass die Währungshüter zunehmend zuversichtlich seien, dass die Inflation in der Eurozone inmitten eines starken Wachstums und steigender Löhne wieder zum Zielwert von knapp 2 Prozent zurückkehren werde.

Am Geldmarkt wird nun zunehmend wieder ein erster Zinsschritt für Mitte 2019 eingepreist. Dieser war nach den schweren Verwerfungen am italienischen Anleihemarkt in der Vorwoche zwischenzeitlich vollkommen ausgepreist worden. Diese spiegelt sich auch in den anziehenden Euribor-Fixings am langen Ende wider.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.436,25 -0,59 -20,54 -1,93

Stoxx-50 3.049,95 -0,85 -26,26 -4,02

DAX 12.742,52 -0,35 -44,61 -1,36

MDAX 26.705,34 0,06 16,36 1,93

TecDAX 2.829,45 -0,08 -2,25 11,88

SDAX 12.568,08 -0,43 -53,97 5,73

FTSE 7.678,77 -0,10 -8,03 0,24

CAC 5.421,78 -0,72 -39,16 2,06

Bund-Future 160,38 -0,85 0,73

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:37 Di, 17:12 % YTD

EUR/USD 1,1784 +0,56% 1,1761 1,1678 -1,9%

EUR/JPY 129,57 +0,67% 129,48 128,11 -4,2%

EUR/CHF 1,1601 +0,55% 1,1573 1,1526 -0,9%

EUR/GBP 0,8771 +0,31% 0,8761 1,1438 -1,3%

USD/JPY 109,94 +0,11% 110,12 109,72 -2,4%

GBP/USD 1,3433 +0,24% 1,3423 1,3356 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 7.647,80 +0,4% 7.636,21 7.428,40 -44,0%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,64 -0,68 -0,02

Deutschland 10 Jahre 0,45 0,37 0,02

USA 2 Jahre 2,52 2,49 0,63

USA 10 Jahre 2,96 2,92 0,55

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,05 0,05 0,00

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,30 65,52 -0,3% -0,22 +9,3%

Brent/ICE 75,16 75,38 -0,3% -0,22 +15,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.300,86 1.296,14 +0,4% +4,72 -0,2%

Silber (Spot) 16,72 16,49 +1,4% +0,23 -1,3%

Platin (Spot) 907,45 903,50 +0,4% +3,95 -2,4%

Kupfer-Future 3,25 3,20 +1,7% +0,05 -2,3%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

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June 06, 2018 10:03 ET (14:03 GMT)

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adidas ADRs 129,00 -0,77% adidas ADRs
Bayer AG (spons. ADRs) 5,25 0,96% Bayer AG (spons. ADRs)
Bayer 21,35 -0,56% Bayer
BNP Paribas S.A. 70,06 0,09% BNP Paribas S.A.
BNP Paribas (spons. ADRs) 34,60 -0,57% BNP Paribas  (spons. ADRs)
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Deutsche Telekom AG 33,60 0,09% Deutsche Telekom AG
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