01.11.2023 15:58:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen mit fallenden Renditen ins Plus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen am Mittwochnachmittag kräftiger ins Plus. Stützend wirken fallende Renditen am US-Anleihemarkt. Das dürfte zum einen einem schwächeren ADP-Arbeitsmarktbericht geschuldet sein und zum anderen an Details der Emissionsplanung des US-Schatzamts für das laufende Quartal. Das Geschäft verläuft im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank zurückhaltend. Vom geopolitischen Umfeld kommen für die Märkte weiterhin keine neuen Störfeuer. Die Berichtssaison legt dagegen zum Allerheiligen-Feiertag weitgehend eine Pause ein. Der DAX gewinnt 0,8 Prozent auf 14.935 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 4.099 nach oben.

Powell dürfte Tür für Zinsanhebung offen lassen

Fed-Chef Jerome Powell kann es sich nach Einschätzung der Marktstrategen der DZ Bank nicht leisten, taubenhaft zu sein. Die US-Notenbank werde am Abend keine weitere Leitzinserhöhung beschließen. Angesichts einer Wachstumsrate von annualisiert 4,9 Prozent im dritten Quartal kann sich die Fed aber auch keine taubenhaften Töne erlauben. Powell werde sich daher die Tür für eine erneute Zinserhöhung gegen Ende des Jahres offenhalten. Denn die große Frage bleibe, ob sich die Konjunktur nicht stärker abkühlen müsse, damit die Arbeitslosigkeit steige, die Lohnzuwächse nachließen, der Nachfragedruck nachgebe und sich der Disinflationsprozess fortsetze.

Öl zieht an, bleibt aber unter den jüngsten Hochs. Der Ölpreis bleibt ein wichtiger Stimmungsindikator, da eine weitere Eskalation im Nahen Osten den Ölpreis vermutlich scharf nach oben treiben dürfte. "Die Ölpreise könnten kurzfristig weiter seitwärts handeln", so Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Mit der Krise im Nahen Osten sei bereits eine Risikoprämie von vermutlich 3 bis 5 Dollar je Barrel in die Ölnotierungen eingepreist. In den vergangenen Tagen seien die Preise leicht gesunken, damit scheine die Versorgungssituation aktuell nicht knapp zu sein. Allerdings seien die strategischen Lagerbestände auf das niedrigste Niveau seit mehreren Jahren gefallen.

Ein schwacher Ausblick schickt Asos um 11,9 Prozent an der Londoner Börse in den Keller. Für das kommende Geschäftsjahr rechnet der Online-Mode-Einzelhändler mit einem Umsatzminus zwischen 5 und 15 Prozent. Der Konsens erwartet dagegen laut der Citigroup ein Umsatzplus von 2 Prozent. Beim bereinigten EBITDA werde ein "positives" Ergebnis angestrebt, der Konsens liege bei 210 Millionen Pfund. Mit einem Minus von 0,3 Prozent zeigen sich Zalando wenig bewegt.

Auf den ersten Blick hat Aston Martin (-10,4%) geliefert. Auf den zweiten wirkte sich eine geringere Anzahl verkaufter Autos durch den hohen Anteil hochpreisiger Modelle, wie den Valkyrie, nicht auf den Ertrag aus. Aston Martin hatte für das dritte Quartal ein bereinigtes EBITDA ähnlich dem im zweiten von rund 50 Millionen Pfund angekündigt und nach Aussage von Barclays somit ihr Ziel erreicht. Jedoch werden die Korrektur der Einheitenprognose für das Geschäftsjahr 2023 und die damit verbundenen Probleme bei der Hochfahrphase der Produktion des DB12 aus Sicht der Analysten immer noch im Fokus stehen.

GSK verlieren 2,5 Prozent. Das Unternehmen hat den Ausblick angehoben, der Pharmakonzern rechnet nun mit einem Gewinnanstieg von 17 bis 20 Prozent statt von 14 bis 17 Prozent. Analysten weisen allerdings auf die weiterhin bestehenden Rechtsrisiken im Zusammenhang mit Zantac hin.

Orsted stellt zwei Windparkprojekte in den USA ein

Orstedt brechen um 23,8 Prozent ein. Die Gesellschaft verbuchte im dritten Quartal eine Abschreibung von 28,4 Milliarden dänischen Kronen (rund 3,8 Milliarden Euro) im Zusammenhang mit ihrem US-Offshore-Windportfolio und gab bekannt, dass es die Entwicklung von zwei Windparkprojekten vor der Küste von New Jersey aufgrund explodierender Kosten und Lieferverzögerungen einstellen werde. Das dänische Unternehmen für erneuerbare Energien hatte zuvor vor Abschreibungen von bis zu 16 Milliarden dänischen Kronen gewarnt, nachdem steigende Risiken in der Lieferkette bei US-Projekten aufgezeigt worden waren. Mangelnder Fortschritt bei US-Steuererleichterungen und höhere Zinssätze ließen die Projektkosten ebenfalls steigen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.099,33 +0,9% 38,21 +8,1%

Stoxx-50 3.849,57 +1,0% 37,71 +5,4%

DAX 14.934,94 +0,8% 124,60 +7,3%

MDAX 24.060,00 +0,1% 19,81 -4,2%

TecDAX 2.859,95 +0,5% 14,90 -2,1%

SDAX 12.320,31 +0,4% 43,14 +3,3%

FTSE 7.364,12 +0,6% 42,40 -1,7%

CAC 6.946,84 +0,9% 61,19 +7,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,75 -0,06 +0,18

US-Zehnjahresrendite 4,79 -0,14 +0,91

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:07 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0557 -0,2% 1,0576 1,0568 -1,4%

EUR/JPY 159,43 -0,4% 159,97 160,00 +13,6%

EUR/CHF 0,9591 -0,4% 0,9609 0,9612 -3,1%

EUR/GBP 0,8687 -0,2% 0,8702 0,8708 -1,8%

USD/JPY 151,02 -0,2% 151,27 151,41 +15,2%

GBP/USD 1,2152 -0,0% 1,2134 1,2136 +0,5%

USD/CNH (Offshore) 7,3328 -0,1% 7,3370 7,3424 +5,8%

Bitcoin

BTC/USD 34.189,12 -1,2% 34.435,38 34.338,07 +106,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,00 81,02 +2,4% +1,98 +7,4%

Brent/ICE 86,73 85,02 +2,0% +1,71 +6,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.987,44 1.984,16 +0,2% +3,28 +9,0%

Silber (Spot) 22,87 22,85 +0,1% +0,02 -4,6%

Platin (Spot) 930,18 936,90 -0,7% -6,73 -12,9%

Kupfer-Future 3,69 3,65 +1,0% +0,04 -3,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 01, 2023 10:59 ET (14:59 GMT)

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