26.04.2019 16:04:45

MÄRKTE EUROPA/Bessere US-BIP-Zahlen setzen keine Akzente

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein deutlich über den Erwartungen ausgefallenes US-BIP für das erste Quartal setzt am Freitagnachmittag keine nachhaltigen Akzente an Europas Börsen. Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal mit 3,2 Prozent deutlich stärker gewachsen als die erwarteten 2,5 Prozent. Bei Einzelwerten macht weiter die Berichtssaison die Kurse. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 12.293 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,1 Prozent auf 3.494 Punkte nach oben.

Nach Ansicht der Commerzbank ist eine Rezession in den USA weiterhin nicht in Sicht, auch wenn die Zusammensetzung des Wachstums etwas enttäuscht, da die inländische Endnachfrage an Schwung verlor. Mehr als die Hälfte des Wachstums sei auf die volatilen Komponenten Außenhandel und Lageraufbau zurückzuführen, heißt es. Die inländische Endnachfrage, eine Art Kern-BIP ohne Außenhandel und Lager, legte nur um 1,4 Prozent zu.

Gut kommt das Zahlenwerk von Continental an, der Kurs steigt um 2,3 Prozent. Positiv wird an der Börse die Entwicklung beim bereinigten operativen Gewinn auf EBIT-Basis gesehen, der mit 884 Millionen Euro deutlicher oberhalb der Markterwartung ausgefallen ist. Noch besser sieht es bei Valeo aus, der Kurs des französischen Conti-Konkurrenten steigt nach seinen Quartalszahlen um 4,8 Prozent.

Daimler hat die Markterwartungen bei Gewinn und Umsatz leicht übertroffen. Während das Lkw-Geschäft den Umsatz trieb, sprudelten bei Mercedes die operativen Gewinne stärker als erwartet. Den Ausblick hat Daimler bestätigt: Der Konzern geht weiterhin von leicht steigenden Umsätzen und Absätzen sowie von einem etwas höheren operativen Gewinn aus. Daimler gewinnen 1 Prozent.

Renault will neue Holdingstruktur mit Nissan - Deutsche Bank wird skeptischer

Renault gewinnen 2 Prozent. Das hat aber weniger mit den Quartalszahlen zu tun, die im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind. Die Aktie reagiert vielmehr auf einen Artikel im "Wall Street Journal", laut dem die Franzosen von einer möglichen feindlichen Nissan-Übernahme abrücken, und statt dessen eine neue Holdingstruktur vorschlagen wollen, an der beide Unternehmen mit jeweils rund 50 Prozent beteiligt sein sollen. Die Anleger reagieren erleichtert.

Die Deutsche Bank hat derweil einen skeptischeren Ausblick veröffentlicht. Statt von einem leichten Anstieg bei den Umsätzen geht sie nun nur noch von unveränderten Erlösen aus. Der Kurs fällt um 2 Prozent, damit führen Deutsche Bank die Verliererseite im DAX an. Noch schlechter sieht es bei den Aktien der RBS aus: Der Kurs verliert 3,6 Prozent, nachdem die Erträge im Investmentbanking im ersten Quartal zusammengebrochen sind und auch das Hypothekengeschäft enttäuscht hat.

Anders die Lage bei der DWS, der Vermögensverwaltungs-Tochter der Deutschen Bank. Die Mittelzuflüsse wie die Aussage, dass der Asset Manager stärker als der Markt wachsen wolle, stimmten zuversichtlich, heißt es. Neben den soliden Zahlen dürfte der Kurs weiterhin von den Spekulationen um eine Partnerschaft profitieren, zuletzt war unter anderem über ein Zusammengehen mit der Vermögensverwaltung der UBS spekuliert worden. Der Kurs steigt um 1,2 Prozent.

Sanofi und Saint-Gobain besser als erwartet

Sanofi legen nach ihren Zahlen 3,4 Prozent zu. Der Gewinn je Aktie hat die Erwartungen deutlich übertroffen, und von einer möglichen US-Gesundheitsreform erwartet der Konzern keine negativen Impulse.

Auch der französische Baustoffhersteller Saint-Gobain ist gut ins Jahr gestartet. Analysten sehen den vergleichbaren Umsatz rund 5 Prozent über ihren eigenen Schätzungen. Dabei habe das Management darauf verwiesen, dass gegenüber dem Vorjahr weniger Arbeitstage zur Verfügung gestanden hätten, was das Plus mit einem halben Prozent belastet habe. Der Kurs steigt um 1,2 Prozent.

Air Liquide geben nach ihren Zahlen um 0,8 Prozent nach, Safran ziehen dagegen nach einem unerwartet starken Umsatzanstieg um 2,8 Prozent an. Astrazeneca verlieren nach Zahlen 2,4 Prozent.

Bei Klöckner läuft es nicht rund. Das Unternehmen lieferte am Vorabend eine massive Gewinnwarnung ab, die Aktie bricht um 9,6 Prozent ein. Der Stahlhändler stellt nun ein operatives Ergebnis von 180 bis 200 Millionen Euro vor wesentlichen Sondereffekten in Aussicht, der Marktkonsens liegt mit 227 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.494,20 0,07 2,28 16,42

Stoxx-50 3.180,92 -0,09 -2,78 15,25

DAX 12.293,21 0,09 10,61 16,42

MDAX 25.859,25 0,09 23,25 19,78

TecDAX 2.890,77 0,45 13,06 17,98

SDAX 11.641,96 0,00 -0,35 22,43

FTSE 7.414,73 -0,26 -19,40 10,49

CAC 5.558,38 0,01 0,72 17,50

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,02 -0,01 -0,26

US-Zehnjahresrendite 2,50 -0,04 -0,18

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:12 Do, 17:19 % YTD

EUR/USD 1,1155 +0,18% 1,1138 1,1140 -2,7%

EUR/JPY 124,43 +0,14% 124,35 124,13 -1,0%

EUR/CHF 1,1371 +0,10% 1,1363 1,1356 +1,0%

EUR/GBP 0,8632 -0,02% 0,8630 0,8632 -4,1%

USD/JPY 111,53 -0,05% 111,65 111,44 +1,7%

GBP/USD 1,2923 +0,20% 1,2905 1,2906 +1,3%

Bitcoin

BTC/USD 5.163,50 -4,36% 5.188,76 5.460,26 +38,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,86 65,21 -2,1% -1,35 +36,1%

Brent/ICE 73,18 74,35 -1,6% -1,17 +33,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.286,45 1.277,35 +0,7% +9,10 +0,3%

Silber (Spot) 15,04 14,95 +0,6% +0,09 -3,0%

Platin (Spot) 891,78 887,50 +0,5% +4,28 +12,0%

Kupfer-Future 2,87 2,86 +0,5% +0,01 +9,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 26, 2019 10:04 ET (14:04 GMT)

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