11.05.2016 18:52:50
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MÄRKTE EUROPA/Bankenschwäche und fester Euro belasten Börsen
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hängepartie des Dax an der 10.000er Marke hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Nach drei starken Börsentagen sorgten vor allem schwache Bankenkurse und ein fester Euro für eine wieder schlechtere Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX gab um 0,7 Prozent auf 9.975 Punkte nach. "Der DAX hat heute bewiesen, dass er noch nicht stark genug ist, um die 10.000-Punktemarke nachhaltig zu überwinden", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,7 Prozent auf 2.957 Punkte und blieb damit unter 3.000 Punkten.
Der Euro wertete im Verlauf des Tages zum US-Dollar kontinuierlich auf, was laut Händlern das Kaufinteresse für Aktien bremste. Die Gemeinschaftswährung, die zuletzt in wenigen Tagen von Kursen über 1,16 bis auf 1,1360 Dollar durchgereicht worden war, erholte sich von diesem Niveau auf 1,1444 Dollar.
Der Ölpreis schnellte um 16.30 Uhr MESZ nach oben. Auslöser des Anstiegs waren Lagerdaten aus den USA. Dort waren in der Vorwoche die Bestände an Benzin und Destillaten doppelt so stark gesunken wie erwartet. Die Rohölbestände stürzten noch deutlicher ab. "Das spricht dafür, dass sich Angebot und Nachfrage wieder etwas mehr annähern", sagte ein Händler. Der Brent-Ölpreis stieg daraufhin von 45,40 auf über 47 US-Dollar.
An den Aktienmärkten könnte sich derweil die Schaukelbörse fortsetzen, sagte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Im Umfeld niedrigen Wachstums und rückläufiger Unternehmensgewinne verlagere sich das Geschehen stärker auf die taktische Ebene. Konjunkturbild, Sentiment, Saisonmuster und Markttechnik sprächen für ein Schwanken des DAX zwischen 9.737 und der 200-Tagelinie bei 10.189 Punkten. Denkbar sei auch ein breiteres Band zwischen 9.484 und 10.474 DAX-Punkten.
Deutsche Post liegen vorn und EON hinten Im DAX waren Eon mit einem Minus von 6,6 Prozent der größte Kursverlierer und Deutsche Post mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent der zweitgrößte Kursgewinner hinter Thyssenkrupp. Während bei Eon eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Kosten für den Atomausstieg droht, hat die Deutsche Post beim Gewinn im ersten Quartal die Gewinnprognose um 12 Prozent übertroffen. Im Sog von Eon büßten auch RWE 5 Prozent ein.
Allianz verloren 1,5 Prozent. Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe bemängelte die Qualität der Ergebnisse des Versicherers im ersten Quartal. So habe der operative Gewinn auf Konzernebene vor allem von einem überraschend geringen Verlust im Segment "Corporates & Other" profitiert.
Deutlich mehr Schatten als Licht gab es bei den Quartalszahlen und Kursreaktionen etlicher deutscher Nebenwerte. So büßten die Aktien von Bilfinger, Axel Springer, Tom Tailor, LEG Immobilien und JENOPTIK nach Veröffentlichung von Geschäftszahlen zwischen 0,6 und 3,9 Prozent ein. Bei HOCHTIEF und METRO ging es dagegen mit den Kursen um 3,8 bzw. 0,7 nach oben in dem schwachen Marktumfeld.
Italiens Bankenschwäche lastet auf der Stimmung Europas Bankaktien büßten im Schnitt 1 Prozent ein. Auf die Kurse drückten vor allem schlechte Quartalszahlen italienischer Geldhäuser. So brachen die Papiere der Banco Popolare um 9 Prozent ein - belastet von der Ankündigung eines schwachen ersten Quartals und einer bevorstehenden Kapitalerhöhung von 1 Milliarde Euro vor der Fusion mit der Banca Popolare di Milano. Deren Kurs verlor 6,4 Prozent.
Unicredit, die bereits am Vortag nach Vorlage von Quartalszahlen im Minus geschlossen hatten, gaben um weitere 3,7 Prozent nach und Intesa Sanpaolo um 1,7 Prozent. Der Leitindex der Mailänder Börse büßte mit 1,3 Prozent mehr ein als die Börsenbarometer der übrigen europäischen Handelsplätze.
Der Kurs des italienischen Medienkonzerns Mediaset fiel um 4,9 Prozent nach schwachen Geschäftszahlen zum ersten Quartal. Darauf führten Händler auch den Kursverlust von Prosiebensat.1 von 3,6 Prozent zurück. Ein enttäuschendes Wachstum drückte den Kurs des französischen Werbeunternehmens JC Decaux an der Pariser Börse um 10 Prozent.
Volatile Finanzmärkte belasten ABN Amro ABN Amro fielen um 2,8 Prozent zurück. Die Schwankungen an den Finanzmärkten und hohe regulatorische Aufwendungen haben der niederländischen Bank einen Verlust beschert. Papiere von Alstom verteuerten sich dagegen um 1,4 Prozent. Der französische Zughersteller hat dank des Verkaufs des Energiegeschäfts an General Electric einen Milliardengewinn verbucht.
In London verloren TUI 1,5 Prozent. Laut Michael Hewson von CMC Markets sind erst 59 Prozent des Sommergeschäfts von Tui gebucht. Das spreche für weitere Preisnachlässe, die wiederum die Margen schmälern dürften.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.956,71 -22,26 -0,7% -9,5% Stoxx-50 2.800,99 -11,36 -0,4% -9,7% Stoxx-600 334,74 -1,50 -0,4% -8,5% XETRA-DAX 9.975,32 -70,12 -0,7% -7,1% FTSE-100 London 6.162,49 +5,84 +0,1% -1,3% CAC-40 Paris 4.316,67 -21,54 -0,5% -6,9% AEX Amsterdam 434,71 -1,56 -0,4% -1,6% ATHEX-20 Athen 173,60 -3,50 -2,0% -5,3% BEL-20 Brüssel 3.342,88 -20,31 -0,6% -9,7% BUX Budapest 26.845,23 -54,61 -0,2% +12,2% OMXH-25 Helsinki 3.088,55 +8,50 +0,3% -8,1% ISE NAT. 30 Istanbul 96.835,94 +259,87 +0,3% +8,3% OMXC-20 Kopenhagen 957,84 -3,19 -0,3% -5,6% PSI 20 Lissabon 4.935,03 -54,64 -1,1% -8,2% IBEX-35 Madrid 8.663,90 -111,30 -1,3% -9,2% FTSE-MIB Mailand 17.698,08 -236,64 -1,3% -17,4% RTS Moskau 927,00 +29,89 +3,3% +22,5% OBX Oslo 537,26 +3,42 +0,6% -0,3% PX-GLOB Prag 1.127,58 -2,21 -0,2% -9,1% OMXS-30 Stockholm 1.326,13 -6,45 -0,5% -8,3% WIG-20 Warschau 1.818,02 -7,15 -0,4% -2,2% ATX Wien 2.215,22 -13,84 -0,6% -7,6% SMI Zürich 7.937,88 +2,95 +0,0% -10,0%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:38 Di, 17.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1435 +0,37% 1,1392 1,1390 +5,3% EUR/JPY 124,14 +0,28% 123,80 124,26 -2,6% EUR/CHF 1,1102 +0,12% 1,1089 1,1094 +2,1% GBP/EUR 1,2654 -0,32% 1,2694 1,2693 -6,8% USD/JPY 108,57 -0,09% 108,66 109,11 -7,5% GBP/USD 1,4471 +0,06% 1,4462 1,4458 -1,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,95 44,66 +2,9% 1,29 +12,9% Brent/ICE 47,09 45,52 +3,4% 1,57 +13,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.273,55 1.265,92 +0,6% +7,63 +20,1% Silber (Spot) 17,36 17,12 +1,4% +0,24 +25,6% Platin (Spot) 1.067,90 1.051,50 +1,6% +16,40 +19,8% Kupfer-Future 2,11 2,09 +0,69% +0,01 -1,8% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 11, 2016 12:22 ET (16:22 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 22 PM EDT 05-11-16
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Aktien in diesem Artikel
ABN Amro | 14,61 | 1,46% | |
Allianz | 302,50 | 1,10% | |
Alstom S.A. | 22,11 | -0,14% | |
Bilfinger SE | 47,40 | 0,64% | |
Ceconomy St. | 3,02 | -4,12% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 35,15 | -0,14% | |
E.ON sp. ADRs | 11,70 | 0,00% | |
HOCHTIEF AG | 126,10 | -0,39% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,93 | 1,04% | |
JCDecaux S.A. (JC Decaux S.A.) | 14,94 | 0,54% | |
LANXESS AG | 25,40 | -3,05% | |
ProSiebenSat.1 Media SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4th Sh | 1,31 | 0,77% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 29,00 | -2,03% | |
TOM TAILOR Holding SE | 0,48 | 0,00% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 405,92 | -0,10% |