02.12.2014 19:00:32
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MÄRKTE EUROPA/Ausflug des DAX über 10.000 nur von kurzer Dauer
"Die Bewegung erinnert an die Phase im Juni und Juli", sagte ein Händler mit Blick auf den DAX. Seinerzeit sei der DAX mehrfach über 10.000 Punkte gestiegen, anschließend aber stets rasch wieder zurückgefallen. Der Respekt der Investoren vor dieser Marke sei offensichtlich ausgeprägt oder das Vertrauen noch nicht vorhanden, nun auch auf neue Rekordhochs zu steigen. Außerdem seien der europäische und besonders der deutsche Markt nach den starken Kursgewinnen der vergangenen beiden Wochen reif für eine Konsolidierung.
"Vieles spricht derzeit für eine Korrektur", so Analyst Jens Klatt von DailyFX. Er meint, verhindert werde ein nennenswerter Rücksetzer derzeit noch von der Spekulation auf eine weitere geldpolitische Lockerung in der Eurozone. Anleger setzen darauf, dass die Notenbank bereits auf ihrer Sitzung am Donnerstag den Ankauf von Staatsanleihen ankündigt.
Im Fall einer Konsolidierung im DAX dürften die letzten Zwischentiefs im DAX um 9.900 Punkte vermutlich nicht halten. "Dann dürften Stop-Loss-Verkäufe einsetzen und kurzzeitig zu stärkerem Druck führen", sagt ein Händler. In den Mußler-Briefen heißt es, ein mögliches Konsolidierungsziel könnte ein Pull-Back an den gebrochenen Abwärtstrend bei derzeit 9.760 Punkten. "Darunter würde es erstmals ungemütlicher", so die Mußler-Briefe.
Die eher falkenhaften Töne des Präsidenten der Federal Reserve von New York, William Dudley, drückten etwas auf den Euro, der zum Handelsschluss an den Aktienmärkten auf 1,2390 Dollar fiel. Laut Dudley wäre es vernünftig, die US-Zinsen erstmalig Mitte 2015 anzuheben. Zugleich schloss Dudley aber ein aggressiveres Vorgehen der US-Notenbank nicht aus.
Aufwärts ging es vor allem bei Aktien aus dem Rohstoff- und dem Öl- und Gassektor, nachdem sich der Ölpreis seit dem Fünfjahrestief vom Montag um etwa 5 Prozent erholt hat. Die entsprechenden Sub-Indizes gewannen 1,2 bzw. 3,1 Prozent.
"Nach dem Ausverkauf der vergangenen Monate und verstärkt in den letzten Tagen sind die Bewertungen für Schnäppchenjäger offensichtlich wieder attraktiv", sagt ein Händler. In dieses Bild passe die Hochstufung von BHP Billiton durch die Citigroup, die vor allem mit dem jüngsten Kursrutsch der Aktie begründet werde. Neben BHP Billiton gewannen Total, Royal Dutch Shell und BP kräftig an Boden. Der Goldpreis liegt bei 1.200 Dollar je Feinunze und verteidigt damit die starken Gewinne vom Montag weitgehend.
Am deutschen Aktienmarkt legten Aktien von BASF um 0,8 Prozent zu, wozu Händler auf die Öltochter Wintershall verwiesen, die von der Erholung des Ölpreises profitiert. Auf der anderen Seite gaben mit RWE, Lufthansa, Merck und Bayer einige der jüngsten Gewinner deutlich nach.
Das Ende der South-Stream-Pipeline drückte den Kurs von Salzgitter um 7,4 Prozent. Russlands Präsident Putin hatte am Montagabend mitgeteilt, dass Russland die geplante Erdgas-Pipeline anstatt nach Europa nun in die Türkei bauen wird und begründete dies mit dem Widerstand der Europäischen Union. SMA Solar brachen um 23 Prozent ein, das Unternehmen hat die Verlust-Prognose kräftig angehoben. In der dritten Reihe brachen Vossloh um 11 Prozent ein. Anleger sind enttäuscht über die Umstrukturierungspläne und verkauften vor den Details, die dazu am Mittwoch auf einem Investorentag veröffentlicht werden sollen.
Nach den Kursturbulenzen der Apple-Aktie am Montag fielen Dialog Semiconductor um 2,4 Prozent, Dialog ist einer der Zulieferer des Technologiegiganten für Consumer-Elektronik. Auf der anderen Seite stiegen Jungheinrich um 2,7 Prozent, der Gabelstaplerhersteller steigt vom SDAX der kleinen in den MDAX der mittelgroßen Aktien auf und wird dort die Titel von Sky ersetzen. Zalando, die ebenfalls als Sky-Nachrücker gehandelt wurden, fielen um 5,4 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.238,15 +5,24 +0,2% +4,2% Stoxx-50 3.077,46 +20,66 +0,7% +5,4% Stoxx-600 347,22 +1,58 +0,5% +5,8% XETRA-DAX 9.934,08 -29,43 -0,3% +4,0% FTSE-100 London 6.742,10 +85,73 +1,3% -0,1% CAC-40 Paris 4.388,30 +10,97 +0,3% +2,1% AEX Amsterdam 428,48 +5,01 +1,2% +6,6% ATHEX-20 Athen 321,94 -7618,29 -95,9% -16,3% BEL-20 Bruessel 3.283,92 +6,71 +0,2% +12,3% BUX Budapest 17.193,26 +106,92 +0,6% -7,4% OMXH-25 Helsinki 3.036,11 +0,38 +0,0% +7,1% ISE NAT. 30 Istanbul 104.907,82 -1820,76 -1,7% +27,2% OMXC-20 Kopenhagen 766,30 +8,57 +1,1% +24,5% PSI 20 Lissabon 5.107,75 +79,88 +1,6% -20,9% IBEX-35 Madrid 10.749,20 +76,40 +0,7% +8,4% FTSE-MIB Mailand 19.780,58 +94,13 +0,5% +4,3% RTS Moskau 925,43 -32,90 -3,4% -35,8% OBX Oslo 520,54 +6,01 +1,2% +3,4% PX Prag 1.007,83 +0,59 +0,1% +1,9% OMXS-30 Stockholm 1.450,07 +0,04 +0,0% +8,8% WIG-20 Warschau 2.446,32 +29,21 +1,2% +1,9% ATX Wien 2.273,88 +10,38 +0,5% -10,7% SMI Zuerich 9.138,56 -7,62 -0,1% +11,4%DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.47 Uhr Mo, 17.25 Uhr EUR/USD 1,2399 -0,48% 1,2459 1,2482 EUR/JPY 147,71 -0,09% 147,83 147,64 EUR/CHF 1,2042 0,11% 1,2030 1,2031 USD/JPY 119,15 0,42% 118,65 118,30 GBP/USD 1,5653 -0,41% 1,5716 1,5728 ===
Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires
December 02, 2014 12:29 ET (17:29 GMT)
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Lufthansa AG | 6,24 | -1,11% | |
SMA Solar AG | 13,51 | -0,66% | |
Zalando | 35,92 | 0,93% |