05.01.2017 18:49:48

MÄRKTE EUROPA/Anleger agieren vorsichtig - Dollarschwäche verunsichert

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen ersten Handelstag des Jahres treten die Börsen in Europa seitdem mehr oder weniger auf der Stelle. Verglichen mit Montagabend hat sich der Dax in den vergangenen drei Handelstagen gerade einmal um 18 Punkte bewegt. Dabei agierten die Anleger am Donnerstag etwas vorsichtiger als zuletzt: Nachdem zu Beginn des Jahres noch Bankenaktien favorisiert wurden, waren es nun die als defensiv geltenden und dividendenstarken Papiere aus dem Gesundheitssektor und der Telekombranche.

   "Wir sehen, dass sich die Kunden etwas vorsichtiger positionieren", so ein Aktienhändler auch mit Blick auf den Freitag, wenn der womöglich richtungweisende US-Arbeitsmarktbericht für Dezember veröffentlicht wird. Der DAX schloss kaum verändert bei 11.585 Punkten, der Euro-Stoxx-50 beendete den Handel einen Punkt tiefer bei 3.316 Zählern.

   Mehr tat sich am Devisenmarkt. Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung fiel weniger falkenhaft aus als viele Marktteilnehmer das erwartet hatten. Der Dollar reagierte darauf mit einem Schwächeanfall. Der Euro stieg in der Spitze auf 1,06 Dollar. Im Tief am Vortag kostete er noch 1,04. Auch zum Yen und zu anderen Währungen gab die US-Devise deutlicher nach.

   Im Protokoll der Fed wurde zum einen die Dollarstärke kritisch beleuchtet, zum anderen wurden konjunkturelle Unsicherheiten thematisiert. Beides ließ Unsicherheit über den künftigen Zinserhöhungspfad aufkommen, nachdem die US-Notenbanker für 2017 eigentlich drei Zinserhöhungen in den Raum gestellt hatten. "Wenn schon die Fed unsicher ist, dann sind es die Marktteilnehmer sowieso", kommentierte ein Marktbeobachter.

Entwicklung in China sorgt für Unbehagen Für etwas - zunächst noch folgenloses - Unbehagen, sorgten die Zinssätze im Interbankenhandel in Hongkong. Sie sind auf den zweithöchsten Stand ihrer Geschichte gestiegen. Die Aufwärtsbewegung weckt Erinnerungen an die Lage vor einem Jahr, als die Sorge um eine schwache wirtschaftliche Lage in China für starkes Störfeuer an den Börsen sorgte. Händler führen die gestiegenen Zinssätze im Yuan-Handel auf Sorgen vor Kapitalabflüssen zurück, weil China die Maßnahmen dagegen zunehmend verschärft.

   Der Index der Telekomaktien gewann 1 Prozent, für die Pharmatitel ging es um 0,9 Prozent nach oben. Für den Index des Einzelhandelssektors ging es um 0,6 Prozent nach unten. Nachdem die britische Bekleidungskette Next am Mittwoch negativ überraschte, kamen aus den USA düstere Nachrichten von Macy's und Kohl's, die beide mit enttäuschenden Geschäften zu kämpfen haben. Beide Aktie reagierten darauf mit starken Kursverlusten. Tesco fielen um 3,1 Prozent.

   Immobilienwerte gehörten am deutschen Aktienmarkt nach ihrer Talfahrt der vergangenen Monate zu den Gewinnern. Ihr Subindex stieg um 1,0 Prozent. Im MDAX lagen Deutsche Wohnen mit 2,6 Prozent im Plus, LEG und TAG Immobilien legten 2,4 und 0,8 Prozent zu. Im DAX gewannen Vonovia 2 Prozent. Die Analysten der BNP haben zahlreiche Umstufungen vorgenommen und Deutsche Wohnen, LEG und Vonovia auf "Outperform" nach "Neutral" erhöht.

Kursfeuerwerk bei SolarWorld Im SDAX stiegen VTG um 7,2 Prozent auf den höchsten Stand ihrer Börsengeschichte. Die Aussicht auf bessere Geschäfte mit Osteuropa - die sich auch in den jüngsten Kursgewinnen der Börsen in Warschau und Moskau widerspiegelten - könnten den VTG-Kurs antreiben, hieß es.

   Bei hohen Umsätzen ging es für die Aktie von Solarworld um 50 Prozent nach oben. "Nachrichten gibt es keine", meinte ein Aktienhändler. Alles hänge am Ausgang des für Solarworld mutmaßlich existenzbedrohenden Rechtsstreits mit dem Siliziumlieferanten Hemlock. "Die Aktie ist nur etwas für Zocker", ergänzte er.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.316,47 -1,05 -0,0% +0,8% Stoxx-50 3.051,81 +3,76 +0,1% +1,4% Stoxx-600 365,64 +0,38 +0,1% +1,2% XETRA-DAX 11.584,94 +0,63 +0,0% +0,9% FTSE-100 London 7.195,31 +5,57 +0,1% +0,7% CAC-40 Paris 4.900,64 +1,24 +0,0% +0,8% AEX Amsterdam 486,93 -0,65 -0,1% +0,8% ATHEX-20 Athen 1.773,94 +0,10 +0,0% +1,9% BEL-20 Bruessel 3.658,69 -7,00 -0,2% +1,5% BUX Budapest 32.750,00 +100,96 +0,3% +2,3% OMXH-25 Helsinki 3.711,22 -6,43 -0,2% +0,9% ISE NAT. 30 Istanbul 93.052,82 +407,57 +0,4% -2,6% OMXC-20 Kopenhagen 900,42 +8,97 +1,0% +1,9% PSI 20 Lissabon 4.741,15 -19,77 -0,4% +0,9% IBEX-35 Madrid 9.488,20 +25,30 +0,3% +1,5% FTSE-MIB Mailand 19.642,81 +16,17 +0,1% +2,1% RTS Moskau 1.180,31 +3,62 +0,3% +2,4% OBX Oslo 629,91 +4,04 +0,6% +2,0% PX-GLOB Prag 1.216,67 +0,41 +0,0% +1,5% OMXS-30 Stockholm 1.522,10 -8,82 -0,6% +0,3% WIG-20 Warschau 1.998,76 -1,17 -0,1% +2,6% ATX Wien 2.696,30 +13,66 +0,5% +3,0% SMI Zuerich 8.392,49 +37,68 +0,5% +2,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.22 Uhr Mi, 17.13 Uhr % YTD EUR/USD 1,0595 +0,38% 1,0555 1,0474 +0,7% EUR/JPY 122,3685 -0,28% 122,7089 122,92 -0,6% EUR/CHF 1,0711 -0,20% 1,0733 1,0714 0% EUR/GBP 0,8534 +0,27% 0,8548 1,1744 +0,1% USD/JPY 115,49 -0,67% 116,27 117,36 -1,2% GBP/USD 1,2415 +0,54% 1,2348 1,2301 +0,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,09 53,26 -0,3% -0,17 -1,2% Brent/ICE 56,35 56,46 -0,2% 0,00 -0,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.182,55 1.163,38 +1,6% +19,18 +2,7% Silber (Spot) 16,61 16,43 +1,1% +0,19 +4,3% Platin (Spot) 971,65 943,75 +3,0% +27,90 +7,5% Kupfer-Future 2,54 2,56 -0,8% -0,02 +1,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   January 05, 2017 12:19 ET (17:19 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 19 PM EST 01-05-17

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