28.01.2014 18:47:36

MÄRKTE EUROPA/Aktienkurse können doch noch steigen

   Von Benjamin Krieger

   Nach vier verlustreichen Handelstagen ging es an Europas Börsen wieder nach oben. Die Beruhigung der Lage in Wachstumsmärkten wie der Türkei, Argentinien und Mexiko, welche die weltweiten Aktienbörsen seit Tagen belastet hatte, sorgte für Durchatmen und eine Erholung der Kurse. Der DAX, der seit Mittwoch fast 400 Punkte oder 4 Prozent eingebüßt hat, kletterte um 0,6 Prozent auf 9.407 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 stiegt um 0,8 Prozent auf 3.038 Punkte. Bis auf die Börse in Athen meldeten alle Handelsplätze Kursgewinne.

   Auch die Kursverluste der Apple-Aktie von 8 Prozent nach einem vorsichtigen Ausblick des Trendsetters in der Smartphone- und Tablet-Branche verhinderten die Erholung nicht. Am Nachmittag sorgten überraschend schwache Auftragseingänge in den USA im Dezember für einen kurzen Rücksetzer. Die Kurse schalteten jedoch rasch wieder in den Vorwärtsgang. Gesucht waren vor allem konjunkturabhängige Titel wie Rohstoffproduzenten, Automobilhersteller oder Airbus.

   Der heftige Kursverfall der Währungen vieler Schwellenländer hatte in den vergangenen Tagen auch die Börsen weltweit gedrückt. Investoren zogen Mittel aus den Wachstumsregionen ab, weil sie fürchten, in Zukunft von der US-Notenbank nicht mehr so generös mit frischem Geld versorgt zu werden wie bislang.

   Die zentrale Frage aus Sicht der Finanzmärkte dürfte sein, ob und wie stark die Federal Reserve die Anleihekäufe reduziert. Die meisten Beobachter rechnen am Mittwoch mit einer abermaligen Kürzung der monatlichen Käufe um 10 auf dann 65 Milliarden Dollar. "Aus Sicht der Fed läuft im Grunde alles wie geplant", sagte BHF-Bank-Stratege Nimmermann. Die US-Wirtschaft wachse und die Zinsen am langen Laufzeitenende wie auch die Zinserwartungen am kurzen Ende seien weiter niedrig genug, um die Wirtschaft zu stimulieren.

   An den Devisenmärkten werteten vor allem die in den vergangenen Tagen stark unter Druck geratenen Valuta der Schwellenländer auf. Die indische Rupie, die türkische Lira und der mexikanische Peso konnten sich auf niedrigem Niveau zumindest stabilisieren. Die großen Währungspaare Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen traten dagegen auf der Stelle. Die Gemeinschaftswährung wurde im späten Handel mit 1,3660 Dollar bezahlt. Auch am Rentenmarkt bewegten sich Bundesanleihen kaum von der Stelle.

   Am deutschen Aktienmarkt legten Siemens-Aktien um 1,6 Prozent zu. Die Münchener haben im ersten Quartal 2013/2014 zwar weniger umgesetzt, unterm Strich aber 11 Prozent mehr verdient als Analysten im Konsens erwartet hatten. Das sorgte im Verlauf des Tages für steigende Kurse.

   RWE-Aktien fielen dagegen um 0,9 Prozent. Wegen der Energiewende muss der Stromkonzern 3,3 Milliarden Euro abschreiben. Das ist laut Händlern zwar nicht überraschend, hemmte aber doch die Aktie im Aufwärtsdrang.

   In Amsterdam gaben Philips-Aktien leicht nach. Der vorsichtige Ausblick auf das erste Halbjahr 2014 bremste die Aktie ein. "Das Jahr dürfte ein bisschen langsam beginnen", sagte der CEO Frans van Houten zu den jüngsten Quartalsergebnissen.

   Aktien des größten europäischen Halbleiterherstellers STMicroelectronics verteuerten sich in Paris um 2,9 Prozent. Das Unternehmen will in diesem Jahr wieder Gewinne schreiben, nachdem es seit mehr als zwei Jahren in jedem Quartal Verluste gemeldet hatte.

   Starke Kursausschläge gab es bei Aktien aus der zweiten Reihe. So stiegen Software AG nach guten Geschäftszahlen des zweitgrößten deutschen Software-Entwicklers um 7,2 Prozent. Ein Kursziel der Deutschen Bank von 40 Euro für SMA Solar ließ die Aktie um 9,2 Prozent auf 31,30 Euro anziehen.

=== Europäische Schlussindizes am Dienstag, 28. Januar:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.038,42 23,80 +0,8% -2,3 . Stoxx-50 2.862,30 12,88 +0,5% -2,0 . Stoxx-600 324,22 2,20 +0,7% -1,2 Frankfurt XETRA-DAX 9.406,91 57,69 +0,6% -1,5 London FTSE-100 6.572,33 21,67 +0,3% -2,6 Paris CAC-40 4.185,29 40,73 +1,0% -2,6 Amsterdam AEX 392,23 1,44 +0,4% -2,4 Athen ATHEX-20 374,33 -6,47 -1,7% -2,7 Brüssel BEL-20 2.902,57 23,93 +0,8% -0,7 Budapest BUX 18.707,40 -92,33 -0,5% 0,8 Helsinki OMXH-25 2.787,55 22,95 +0,8% -1,7 Istanbul ISE NAT. 30 77.047,89 -1578,81 -2,0% -6,6 Kopenhagen OMXC-20 628,72 3,87 +0,6% 2,1 Lissabon PSI 20 6.689,19 110,95 +1,7% 3,7 Madrid IBEX-35 9.879,10 120,70 +1,2% -0,4 Mailand FTSE-MIB 19.448,32 174,74 +0,9% 2,5 Moskau RTS 1.336,97 -10,31 -0,8% -7,3 Oslo OBX 498,36 -0,93 -0,2% -1,0 Prag PX 1.003,75 4,72 +0,5% 1,5 Stockholm OMXS-30 1.318,41 1,17 +0,1% -1,1 Warschau WIG-20 2.333,83 15,77 +0,7% -2,8 Wien ATX 2.645,74 40,85 +1,6% 3,9 Zürich SMI 8.186,62 54,46 +0,7% -0,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.52 Uhr Mo, 17.12 Uhr EUR/USD 1,3660 -0,07% 1,3669 1,3679 EUR/JPY 140,5184 0,05% 140,4510 140,0176 EUR/CHF 1,2278 0,12% 1,2263 1,2254 USD/JPY 102,8895 0,12% 102,7650 102,3770 GBP/USD 1,6578 -0,19% 1,6609 1,6578 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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   January 28, 2014 12:13 ET (17:13 GMT)

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