17.03.2016 10:21:54

MÄRKTE ASIEN/US-Notenbank kommt wieder einmal zur Hilfe

   Von Dominique Fong und Steffen Gosenheimer

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die ostasiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag wie zu erwarten positiv auf die neuesten Aussagen der US-Notenbank (Fed) reagiert. Die Börsen legten zu und der Dollar neigte auf breiter Front zur Schwäche. Dass die Fed gemäß ihrer neuen Projektionen für den Zinspfad die Zinsen wohl langsamer erhöhen wird als bislang gedacht sorgte bei Börsianern für Erleichterung. Auch weil damit die Gefahr abnimmt, dass Gelder aus Schwellenländern abgezogen werden um sie in höher rentierende US-Anleihen anzulegen. "Die US Federal Reserve ist dem Markt wieder einmal zur Hilfe gekommen", kommentierte CMC Markets-Stratege Michael McCarthy.

   Gleichzeitig schwächte das langsamere Zinserhöhungstempo aber den Dollar, was wiederum die Aufwärtstendenz bei den Aktien etwas bremste, denn anziehende asiatische Währungen verschlechtern die Exportaussichten der Unternehmen aus diesen Ländern.

   Gegen die allgemein positive Tagestendenz gab der Nikkei-Index nach einem Schwächeanfall im späten Handel um 0,2 Prozent nach auf 16.936 Punkte. Zunächst hatte er ebenfalls positiv auf die US-Notenbank reagiert. An den anderen Plätzen hielten sich die Gewinne aber. In Hongkong ging es um 1,2 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit dem 6. Januar, in Schanghai um 1,2 Prozent auf 2.904 Punkte. Der Kospi in Seoul gewann 0,7 Prozent und in Australien schloss der Markt mit einem Anstieg von knapp 1 Prozent.

Yen und schwache Exporte bremsen Nikkei-Index Am Devisenmarkt legte der Yen kräftig zu: Der Dollar kostete zuletzt nur noch 111,78 Yen, verglichen mit knapp 113 Yen zu Beginn des Handels und 113,70 vor Bekanntgabe der neuesten Fed-Projektionen. Der Yen liegt damit auf einem Dreiwochenhoch. Die starke Reaktion erklärt sich auch damit, dass die japanische Notenbank entgegen einiger Hoffnungen am Markt zu Beginn der Woche ihre Geldpolitik nicht weiter gelockert hatte.

   "Man kann sich für Japan nur schwer ein Szenario vorstellen, in dem der Yen nachgibt, ohne dass es weitere US-Zinserhöhungen gibt", sagte Marktexperte Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management.

   Einige asiatische Währungen markierten unterdessen sogar Mehrmonatshochs zum US-Dollar. Der Austral-Dollar und der Singapur-Dollar waren beispielsweise so teuer wie zuletzt vor acht Monaten. Der "Aussie" verteuerte sich auf 0,7643 US-Dollar, verglichen mit knapp 0,7450 vor der US-Zinsentscheidung. Der koreanische Won markierte den höchsten Stand in diesem Jahr. Auch der Yuan legte zu, nachdem die chinesische Notenbank den Mittelkurs etwas höher gefixt hat.

Fed weckt auch Konjunktursorgen Dass die Fed nun nur noch von zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr ausgeht nach zuletzt vier nach dem Dezember-Treffen, weckte an den Märkten aber auch Konjunktursorgen. Schließlich begründeten die US-Notenbanker ihre Vorsicht vor allem mit Unsicherheiten über das globale Wirtschaftswachstum und der Volatilität an den Finanzmärkten. "Die revidierten Wachstums- und Beschäftigungsprognosen der Fed ....sind kein gutes Zeichen für die US-Konjunktur", kommentierte Megan Greene, Chefvolkswirtin bei Manulife Asset Management.

   Der schwächere Dollar könnte außerdem zusätzlich für Druck in vielen vor allem stark vom Export abhängigen asiatischen Staaten sorgen, die ohnehin bereits unter einer Wachstumsverlangsamung leiden.

   Dazu passend führten einige Akteure die negative Tagestendenz in Tokio auch auf enttäuschend ausgefallene Handelsbilanzdaten zurück. Die Exporte waren im Februar im Jahresvergleich um 4 Prozent gesunken, stärker als mit 3 Prozent erwartet. Es war bereits das fünfte Monatsminus in Folge.

   Unter den Einzelwerten gaben die exportsensitiven Canon um 1,4 Prozent nach, Toyota büßten 0,3 Prozent ein und Nissan schlossen knapp 0,1 Prozent im Minus. Toshiba rutschten um 8 Prozent ab, belastet von einem Bericht, wonach US-Behörden Untersuchungen eingeleitet haben sollen wegen versteckter Verluste im Nukleargeschäft.

Ölpreise steigen Bei den Ölpreisen ging es weiter aufwärts. Auch das stützte die Stimmung an den Börsen. Der jüngste Rückenwind für die Ölpreise kam bereits am Mittwoch von Berichten, wonach sich die großen Förderländer im kommenden Monat treffen wollen, um über eine Begrenzung der Produktion zu verhandeln. Außerdem sind die Ölvorräte der USA in der vergangenen Woche nicht so stark gestiegen wie befürchtet. Daneben sorgte nicht nur beim Öl sondern auch bei anderen in Dollar gehandelten Rohstoffen der schwächere Dollar für Auftrieb. Brent-Öl verteuerte sich im Vergleich zum US-Settlement um 2,2 Prozent auf 41,18 Dollar.

   Das Gold baute seine Gewinne nach der Entscheidung der US-Notenbank noch aus und kostete zuletzt 1.265 Dollar, etwa 35 Dollar mehr als vor Bekanntgabe der Zinsentscheidung. Das Edelmetall profitiert Beobachtern zufolge auch von seiner Funktion als Inflationsschutz, denn die langsameren Zinserhöhungen haben auch zum Ziel, die Inflation anzukurbeln. Dazu gewinnt das zinslos gehaltene Gold in einem Umfeld niedriger Zinsen an Attraktivität.

   Rohstoffaktien gehörten in der gesamten Region zu den größeren Gewinnern. In Schanghai gewannen beispielsweise Henan Yuguang Gold & Lead 9,7 und Zhejiang Huayou Cobalt 4,6 Prozent. In Sydney stieg der Index der Energieaktien um 2,8 Prozent, das Pendant des Minensektors 2,3 Prozent. Die Goldschürferaktie Newcrest stieg um 6,5 Prozent, der Kurs des Eisenerzabbauers Fortescue Metals um 9,1 Prozent.

=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % S&P/ASX 200 (Sydney) 5.168,20 +0,96% -2,41% Nikkei-225 (Tokio) 16.936,38 -0,22% -11,02% Kospi (Seoul) 1.987,99 +0,66% +1,36% Schanghai-Composite (Schanghai) 2.904,83 +1,20% -17,92% CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.124,20 +1,11% -16,26% Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.498,83 +1,19% -6,46% Taiex (Taiwan) 8.734,54 +0,41% +4,76% Straits-Times (Singapur) 2.873,85 +1,04% -0,31% KLCI (Malaysia) 1.704,25 +0,64% +0,69% BSE (Mumbai) 24.833,03 +0,61% -4,92%

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr YTD in % EUR/USD 1,1292 +0,7% 1,1215 +4,0% EUR/JPY 126,03 -0,3% 126,46 -1,2% USD/JPY 111,61 -1,0% 112,76 -4,9% USD/KRW 1168,36 -0,9% 1178,95 -0,7% USD/CNY 6,4913 -0,5% 6,5220 -0,0% USD/CNH 6,4900 +0,1% 6,4868 -1,2% USD/HKD 7,7568 -0,0% 7,7594 +0,1% AUD/USD 0,7642 +1,3% 0,7541 +4,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   March 17, 2016 04:51 ET (08:51 GMT)

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