31.07.2018 07:01:53

MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - BoJ sorgt für Freudenhüpfer in Tokio

TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Ohne einheitliche Richtung zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Dienstag. Insgesamt hat sich am eingetrübten und von Zurückhaltung geprägten Gesamtbild vom Vortag kaum etwas geändert. Insbesondere für Technologieaktien ist die Stimmung angeschlagen, nachdem aus dem US-Technologiesektor jüngst einige Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen enttäuschten. Umso gespannter warten die Börsianer weltweit nun auf die Quartalszahlen des Technologiegiganten Apple am Abend, während der große Konkurrent Samsung sein Zahlenwerk in der Nacht zum Dienstag vorgelegt hat.

Daneben sorgen die anstehenden Entscheidungen der Notenbanken in dieser Woche für Zurückhaltung bzw. im Falle der japanischen Notenbank (BoJ) auch schon für Bewegung: Die BoJ hat angekündigt, dass die Zinsen noch für länger extrem niedrig bleiben werden und sie ihren extrem lockeren geldpolitischen Kurs also beibehalten wird. Im Vorfeld hatte es Spekulationen gegeben, dass sie am langen Ende der Zinskurve eine Feinjustierung hin zu einem etwas höheren Zinsniveau vornehmen könnte, um den Banken des Landes entgegenzukommen, die unter dem Niedrigzinsniveau leiden.

Für einen positiven Impuls sorgt aber, dass die BoJ auch angekündigt hat, bis zu 56 Prozent mehr auf dem Börsenindex Topix basierende börsengehandelte Fonds (ETF) kaufen zu wollen. Auch damit kommt sie laut Marktbeoachtern den Banken entgegen.

Weil außerdem wegen der weiter lockeren Geldpolitik der Yen einen Rücksetzer gemacht hat - der Dollar zog von 110,83 im Hoch auf 111,40 an und kostet aktuell 111,14 Yen -, macht der Nikkei-Index einen kleinen Freudenhüpfer nach oben und steigt ganz leicht auf 22.556. Im Hoch lag er schon ein halbes Prozent im Plus. Am Anleihemarkt stiegen die Kurse, die Renditen fallen also. Neue Daten zur japanischen Industrieproduktion gehen in diesem Umfeld unter.

Bankenaktien, die zuletzt noch von der Spekulation auf ein steigendes Zinsniveau profitiert hatten, kommen etwas zurück. Sumitomo Mitsui und Mitsubishi UFJ geben um 0,4 Prozent nach.

Samsung nach Zahlenausweis wenig verändert

In Südkorea ist die Industrieproduktion im Juni sowohl zu Vormonat wie Vorjahr gesunken, während die Prognosen auf Zuwächse gelautet hatten. Der Kospi gibt dennoch nur ganz leicht nach. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics büßt nach der Vorlage seiner Quartalszahlen 0,5 Prozent ein und sorgt damit für eine gewisse Stabilisierung.

Eine Schwäche im Smartphone-Geschäft hat Samsung rückläufige Umsätze und einen stagnierenden Gewinn im zweiten Quartal beschert. Das Nettoergebnis lag nahezu unverändert zum Vorjahreszeitraum bei 11,04 Billionen Won, umgerechnet 8,7 Milliarden Euro. Der Umsatz fiel auf 58,5 von 61 Billionen Won. Samsung will den Absatz nun ankurbeln, indem das Flaggschiffmodell Galaxy Note 9 bereits am 9. August auf den Markt kommen soll, einige Wochen früher als das Vorgängermodell ein Jahr zuvor. Bei der Preisgestaltung wollen die Koreaner aggressiver werden.

Wirtschaftsdaten aus China verpuffen weitgehend

An den chinesischen Börsen dominieren Verluste, insbesondere in Hongkong, wo es um ein halbes Prozent nach unten geht. Erneut drückt ein deutliches Minus des Schwergwichts Tencent auf den HSI. Der Technologiewert verliert nach den schwachen US-Branchenvorgaben weitere 2,7 Prozent.

Die neuesten Konjunkturdaten - die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht verarbeitende Gewerbe Chinas - sind derweil im Vergleich zum Vormonat minimal gesunken und bestätigen das Bild eines sich ganz leicht abschwächenden Wachstums im Reich der Mitte. Marktbeobachter verweisen zur Einordung der Zahlen aber darauf, dass sie vom Handelskonflikt mit den USA und dem restriktiven Kurs Pekings in Bezug auf die Kreditvergabe der Banken mit geprägt seien. Auch schlechtes Wetter dürfte eine Rolle gespielt haben, so Zhao Qinghe, Volkswirt beim Statistikamt des Landes.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.286,80 +0,13% +3,66% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.570,62 +0,11% -0,85% 08:00

Kospi (Seoul) 2.292,55 -0,04% -7,09% 08:00

Schanghai-Comp. 2.868,15 -0,03% -13,30% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.574,64 -0,55% -3,83% 10:00

Straits-Times (Sing.) 3.312,63 +0,17% -2,29% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.770,49 +0,01% -1,48% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:36 % YTD

EUR/USD 1,1718 +0,1% 1,1705 1,1658 -2,5%

EUR/JPY 130,16 +0,1% 129,99 129,50 -3,8%

EUR/GBP 0,8922 +0,1% 0,8914 0,8884 +0,4%

GBP/USD 1,3133 +0,0% 1,3131 1,3122 -2,9%

USD/JPY 111,07 +0,0% 111,05 111,09 -1,4%

USD/KRW 1115,90 -0,2% 1117,91 1119,07 +4,6%

USD/CNY 6,8220 +0,1% 6,8150 6,8268 +4,9%

USD/CNH 6,8272 +0,0% 6,8264 6,8338 +4,8%

USD/HKD 7,8486 -0,0% 7,8488 7,8484 +0,5%

AUD/USD 0,7433 +0,3% 0,7408 0,7401 -4,9%

NZD/USD 0,6829 +0,1% 0,6824 0,6809 -3,8%

Bitcoin

BTC/USD 8.124,03 -0,1% 8.128,77 8.146,65 -40,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,85 70,13 -0,4% -0,28 +18,3%

Brent/ICE 74,56 74,97 -0,5% -0,41 +15,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.222,67 1.221,76 +0,1% +0,91 -6,2%

Silber (Spot) 15,49 15,51 -0,1% -0,01 -8,5%

Platin (Spot) 830,80 829,00 +0,2% +1,80 -10,6%

Kupfer-Future 2,78 2,78 +0,1% +0,00 -16,6%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 31, 2018 01:01 ET (05:01 GMT)

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