04.11.2016 11:36:48

MÄRKTE ASIEN/Trump verhindert weiterhin jede Risikoneigung

   Von Ese Erheriene

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Je näher die US-Präsidentschaftswahl rückt, desto nervöser werden Anleger an den südostasiatischen Börsen: Selbst besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten in Japan haben am Freitag nicht gestützt, denn es überwogen klar die Minuszeichen an den Handelsplätzen der Region. Zwar sprachen Händler nicht von starkem Abgabedruck, doch die Risikoneigung sei extrem gering. Dieser Zustand werde wohl bis zur Wahl in den USA in der nächsten Woche anhalten.

   Sollte Donald Trump tatsächlich US-Präsident werden, rechnen Marktakteure allerdings mit einer Talfahrt. Der von den Börsen ungeliebte Republikaner liefert sich auf der Zielgeraden des Wahlkampfes ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Demokratin Hillary Clinton.

Tokio holt Verluste nach In Japan holte der Markt die Vortagesverluste der Region nach, weil in Tokio wegen eines Feiertags am Donnerstag nicht gehandelt worden war. Der Nikkei-225 verlor 1,3 Prozent auf 16.905 Punkte - erneut belastet vom festen Yen, der die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft schmälert. Auf Wochensicht verbuchte der japanische Leitindex ein Minus von 3,1 Prozent. In Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Abschlag von 0,9 Prozent und fiel damit auf ein 18-Wochentief. Der Index verbuchte damit die vierte Woche in Folge Verluste. Schanghai hielt sich wacker, der Composite büßte lediglich 0,1 Prozent ein.

   In Japan war der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes im Oktober in den Expansionsbereich gesprungen. Doch die Trump-Furcht und der aufwertende Yen überlagerten das Börsengeschehen in Tokio. "Wichtige Konjunkturdaten treten angesichts der US-Wahlen in den Hintergrund. Die Japan-Daten wie jene im Wochenverlauf zeigen nur geringen Einfluss an den Märkten", sagte Händler Alex Wijaya von CMC Markets.

   Am Devisenmarkt hat der Yen zum US-Dollar im laufenden Monat bereits um rund 2 Prozent aufgewertet. Die japanische Währung ist angesichts der Unwägbarkeiten der US-Wahlen heiß begehrt - wie immer in Zeiten mit hohen Unsicherheitsfaktoren. Bis Börsenschluss ging der Greenback mit 103,26 Yen um und damit sogar etwas höher als zur Vortageszeit mit 102,83 Yen. Allerdings wurde der Dollar vor der Feiertagspause mit rund 103,83 Yen gehandelt.

   Der Goldpreis profitiert übergeordnet ebenfalls von den Trump-Sorgen sowie dem schwächelnden Dollar. Nachdem am Vortag Gewinnmitnahmen beim Edelmetall eingesetzt hatten, erholte sich die Feinunze wieder. Der Preis sprang wieder über die psychologisch wichtigen Marke von 1.300 Dollar. Im Tagestief des Vortages war der Preis bis auf rund 1.286 Dollar abgerutscht.

   Der Ölpreis fiel derweil auf ein Einmonatstief - auf nun 46,30 Dollar pro Fass der global gehandelten Sorte Brent. Am Vortag war noch über 1 Dollar mehr in Asien aufgerufen worden. Im Handel stellte man sich auf weiter steigende US-Vorräte aufgrund anziehender Importe ein.

Olympus mit Gewinnwarnung unter Druck Am japanischen Aktienmarkt standen Exportwerte aus den Branchen Elektronik und Automobilbau unter Abgabedruck. Panasonic verbilligten sich um 3,4 und Toyota Motor um 4,0 Prozent. In die Serie jüngster Gewinnwarnungen in Japan reihten sich nun auch Olympus und Daicel ein, die Aktie des Herstellers optischer Geräte stürzte um 3,4 Prozent ab - die Titel des Chemieunternehmens gar um 18 Prozent. Der feste Yen drückte auf die Geschäftsentwicklungen. Die Titel des angeschlagenen Airbag-Anbieters Takata gaben 1,7 Prozent ab. Laut einem Nikkei-Bericht prüft das Unternehmen, Gläubigerschutz in den USA zu beantragen. Die Papiere des Halbleiterkonzerns Renesas Electronics schossen dagegen um 16 Prozent nach oben - das Unternehmen hatte die eigenen Prognosen mit seinen Geschäftszahlen übertroffen.

   In Sydney büßten National Australia Bank 6 Prozent ein, die Bank hatte sich nicht zu den anstehenden Dividendenzahlungen geäußert. Auch andere Bankenwerte gerieten daraufhin unter Druck in Australien. Orica rückten dagegen um 8,3 Prozent vor, nachdem der Chemiezulieferer Rekordausschüttungen und weitere Kostensenkungen angekündigt hatte. In Hongkong zogen Cheung Kong Infrastructure um 3,4 Prozent an. Das Unternehmen profitiert vom florierenden Geschäft in Großbritannien. Lenovo drehten ins Minus und gaben 0,2 Prozent nach. Der weltgrößte PC-Hersteller hatte im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen und wieder schwarze Zahlen geschrieben. Die Daiwa-Analysten sagten, die höheren Verluste des Datenzentrums stellten jedoch eine Enttäuschung dar.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.180,80 -0,86% -2,17% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.905,36 -1,34% -11,18% 07:00 Kospi (Seoul) 1.982,02 -0,09% +1,06% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.125,08 -0,12% -11,70% 08:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.333,35 -0,77% -10,66% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.675,66 -0,03% +3,47% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.068,15 +0,01% +8,76% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.788,80 -0,47% -3,26% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.648,24 +0,01% -2,62% 10:00 BSE (Mumbai) 27.387,14 -0,16% +4,86% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10.37 Uhr % YTD EUR/USD 1,1099 -0,1% 1,1106 1,1099 +2,2% EUR/JPY 114,26 -0,1% 114,33 114,25 -10,4% EUR/GBP 0,8892 -0,2% 0,8910 0,8989 +20,8% GBP/USD 1,2482 +0,1% 1,2465 1,2345 -15,4% USD/JPY 102,95 0% 102,95 102,95 -12,3% USD/KRW 1143,44 -0,1% 1144,42 1141,89 -2,8% USD/CNY 6,7573 -0,1% 6,7646 6,7626 +4,1% USD/CNH 6,7679 -0,0% 6,7702 6,7701 +3,0% USD/HKD 7,7552 0% 7,7552 7,7553 +0,1% AUD/USD 0,7683 +0,0% 0,7680 0,7663 +5,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,69 44,66 +0,1% 0,03 +2,0% Brent/ICE 46,34 46,35 -0,0% -0,01 +1,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.302,52 1.302,93 -0,0% -0,41 +22,8% Silber (Spot) 18,36 18,37 -0,0% -0,01 +32,9% Platin (Spot) 994,60 996,65 -0,2% -2,05 +11,6% Kupfer-Future 2,25 2,25 -0,0% -0,00 +4,3% === Mitarbeit: Kosaku Narioka, Joanne Chiu und Alexis Flynn

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/cbr

   (END) Dow Jones Newswires

   November 04, 2016 06:06 ET (10:06 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 06 AM EDT 11-04-16

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