09.06.2016 10:02:47

MÄRKTE ASIEN/Tokio nach schwachen Maschinenbaudaten Tagesverlierer

   Von Kosaku Narioka und Steffen Gosenheimer

   TOKIO (Dow Jones)--Trotz leicht positiver Vorgaben der Wall Street mit neuen Rekordhochs ist es am Donnerstag an den ostasiatischen Aktienmärkten überwiegend abwärts gegangen mit den Kursen. Überraschende Zinsentscheidungen in Südkorea und Neuseeland wirkten zwar auf die Devisenkurse, riefen an den Aktienbörsen aber kaum Bewegungen hervor.

   Übergeordnet sorgten wichtige Ereignisse wie die bevorstehenden Notenbanksitzungen in den USA und Japan, das Brexit-Referendum in Großbritannien und Wahlen in Japan dafür, dass sich die Anleger nicht allzuweit aus den Fenstern lehnten. So sagte der stellvertretende japanische Notenbankchef am Donnerstag, dass entschiedene geldpolitische Maßnahmen "absolut essentiell" seien, um die Deflation in den Griff zu bekommen und dass die Tür für eine weitere Lockerung offen sei.

   Größter Verlierer war ungeachtet dieser "Ankündigung" die japanische Börse. Hier litt die Stimmung darunter, dass im Vergleich zur Prognose deutlich stärker gesunkene Maschinenbauaufträge für April gemeldet wurden. Das habe die nach den zuletzt schwachen US-Arbeitsmarktzahlen gestiegene Konjunkturskepsis noch befeuert, hieß es. Der Nikkei-Index in Tokio fiel daraufhin im Verlauf kontinuierlich zurück und schloss 1 Prozent schwächer mit 16.668 Punkten. Die Vortagesgewinne gingen damit komplett wieder verloren.

Won reagiert nur moderat auf niedrigere Zinsen Gegenwind kam auch vom Yen, der zum Dollar noch etwas weiter anzog und zuletzt bei 106,73 lag. Händler erklärten die Dollarschwäche weiter damit, dass sich jüngst die Zinserhöhungserwartungen in den USA nach hinten verschoben hätten.

   Abwärts ging es beim koreanischen Won. Er reagierte insgesamt aber nur moderat auf eine überraschende Senkung der Leitzinsen durch die koreanische Notenbank um einen Viertelpunkt auf das Rekordtief von 1,25 Prozent. Für einen Dollar waren zuletzt 1.155,20 Won fällig, verglichen mit etwa 1.154 zuvor. Der Won lag damit auf einem ähnlichen Niveau wie bereits am Vortag zur gleichen Tageszeit. Gedämpft wurde der Druck auf den Won vom gleichzeitig schwächelnden Dollar.

   Am Aktienmarkt in Seoul fiel die Reaktion auf den Zinsschritt ebenfalls verhalten aus, der Kospi gab um 0,1 Prozent nach. Hier überwog offenbar die mit der Zinssenkung verbundene Sorge um die Konjunktur die Freude über die niedrigeren Zinsen.

   Wegen der gesunkenen Erwartung an eine rasche Zinserhöhung in den USA dürfte die koreanische Notenbank Spielraum für den Zinsschritt gesehen haben, kommentierte Analyst Park Sang-hyunays von HI Investment & Securities. Denn die Notenbanker hätten üblicherweise das Risiko von Kapitalflucht aus dem eigenen Land immer sehr genau im Blick.

Feiertagspause in Schanghai und Hongkong In China und auch in Hongkong wurde wegen des Drachenbootfestes nicht gehandelt. Damit können die dortigen Akteure erst am Freitag (Hongkong) bzw. erst am Montag (Festlandchina) auf neue Inflationsdaten aus China reagieren. Während die Verbraucherpreise im Mai etwas weniger stark zulegten als erwartet, gingen die Erzeugerpreise geringer zurück als geschätzt. Nach Einschätzung von Commerzbank-Ökonom Zhou Hao spricht die Entwicklung der Verbraucherpreise gepaart mit dem eher mauen Ausblick für das Wirtschaftswachstum dafür, dass die chinesische Notenbank in nächster Zeit ihre Geldpolitik weiter lockern dürfte.

   Die für viele Marktteilnehmer überraschend ausgebliebene Zinssenkung in Neuseeland verschaffte dem Neuseeland-Dollar Auftrieb und bremste die Kurse am Aktienmarkt. Mit 0,4 Prozent fiel das Minus aber moderat aus. Die Notenbank hatte in ihren begleitenden Aussagen aber klar gemacht, dass die Tür für eine Zinssenkung weiter offen ist.

   Eine Kursexplosion erlebte die in Sydney gehandelte Aktie des neuseeländischen Bezahlfernsehbetreibers Sky Network Television. Das Unternehmen will mit Vodafone NZ fusionieren, eine Transaktion mit einem Volumen von umgerechnet rund 2,15 Milliarden Euro. Das neue Unternehmen werde eines der größten sein, die im NZX-Main-Board-Index notierten sind. Im laufenden Geschäftsjahr per Ende Juni 2017 dürfte es einen pro-Forma-Umsatz von 2,914 Milliarden Dollar erzielen. Das Board von Sky empfiehlt seinen Aktionären den Deal. Die Sky-Aktie handelte zuletzt bei 5,25 Dollar, 17,45 Prozent höher als bei der Handelsaussetzung vor der Ankündigung der Fusion.

   Keine frischen Impulse kamen von der Rohstoffseite. Die Preise beispielsweise für Öl zeigten sich auf den jüngst erhöhten Niveaus weitgehend stabil. Brent-Öl kostet aktuell 52,68 Dollar, verglichen mit dem Jahreshoch von 52,86 Dollar am Vortag.

   Zu schaffen machte das weiter den Fluglinien wegen der damit steigenden Kerosinpreise. Japan Airlines gaben um 2,3 Prozent nach, Ana um 2,1 Prozent und in Sydney Qantas um 1 Prozent.

   Gegen die Abwärtstendenz stiegen in Tokio Toshiba um 5,0 Prozent. Gestützt wurde der Kurs vom genehmigten Verkauf von sechs Atommeilern der Toshiba-Tochter Westinghouse Electric nach Indien. Zu den größten Verlierern gehörten derweil Aktien aus dem Finanzsektor. Mitsubishi UFJ Financial Group waren 3,3 Prozent billiger zu haben und die Aktie des Versicherers Sompo Japan Nipponkoa Holdings verloren 3,2 Prozent.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.361,90 -0,15% +1,25% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.668,41 -0,97% -12,43% 08:00 Kospi (Seoul) 2.024,17 -0,14% +3,21% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) Feiertagspause Hang-Seng-Index (Hongkong) Feiertagspause Straits-Times (Singapur) 2.860,78 -0,06% -0,76% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.657,97 +0,01% -2,04% 11:00 BSE (Mumbai) 26.836,84 -0,68% +2,75% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:18 % YTD EUR/USD 1,1399 -0,0% 1,1400 1,1375 +5,0% EUR/JPY 121,57 -0,2% 121,83 121,82 -4,7% USD/JPY 106,65 -0,2% 106,87 107,11 -9,2% USD/KRW 1153,47 -0,0% 1154,04 1156,71 -1,9% USD/CNY 6,5620 -0,0% 6,5625 6,5704 +1,1% USD/CNH 6,5712 +0,1% 6,5663 6,5750 +0,0% USD/HKD 7,7602 -0,0% 7,7605 7,7642 +0,1% AUD/USD 0,7467 -0,3% 0,7488 0,7440 +2,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,60 51,23 +0,7% 0,37 +24,9% Brent/ICE 52,80 52,51 +0,6% 0,29 +25,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.260,34 1.265,50 -0,4% -5,16 +18,8% Silber (Spot) 17,14 17,04 +0,6% +0,10 +24,0% Platin (Spot) 1.008,41 1.010,50 -0,2% -2,10 +13,1% Kupfer-Future 2,08 2,06 +1,1% +0,02 -2,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   June 09, 2016 03:32 ET (07:32 GMT)

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